Kapitel 18

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Ein Tag später, als wir uns alle zusammen in einem kleinen Restaurant trafen, erzählte uns John B über seinen aktuellen Zustand. Ausser seinem Arm hatte er sich anscheinend nicht weiter verletzt, was natürlich gut war. Es gab jedoch eine weitere Neuigkeit. Ward, Sarah's Dad hatte John B bei sich aufgenommen. Das bedeutete, dass er von nun auch bei Sarah leben wird und genau dies machte Kiara am meisten von uns allen zu schaffen.

Damit John B die Beschwerden von Kiara nicht weiter hören musste, griff er auf die am laufende "Schatzsuche" zurück. "Der Typ muss bekifft gewesen sein, als er diese Karte gezeichnet hat", warf Jj ein. Tatsächlich waren die Linien unpräzise und nicht korrekt gezeichnet.

"Die Insel hat sich mit der Zeit verändert". "Seht mal da". Pope zeigte auf eine nicht erkennbare Mauer. "Wenn wir diese Mauer finden, müssten wir eigentlich direkt bei unserem Ziel sein".

Gesagt, getan fuhren wir auch schon wenige Minuten später los. So gut wie es ging befolgten wir den eingezeichneten Weg auf der Karte.

Nach ein, zwei falschen Wegen fanden wir tatsächlich so eine Art Mauer. Sie war unter dem vielen Efeu versteckt, doch wir konnten sie trotzdem von weitem sehen. Als ich ausstieg, entdeckte ich ein grosses altes Haus gleich hinter der Mauer. "Nicht das Craine Haus", murmelte Jon B. "Was ist das Craine Haus?", fragte ich. "Anscheinend hat die Alte den Kopf ihres Mannes hier auf dem Grundstück begraben", antwortete mir Jj, während wir langsam auf das Haus zugingen. "Oh", war das Einzige, was mir in diesem Moment einfiel.

Langsam und möglichst leise schlichen wir uns zusammen in den Vorgarten des grossen Hauses. "Wir müssen nach dem Wasser bei den Weizen suchen, so wie es in dem Brief stand", sagte John B, als wir alle nahe beieinanderstanden. "Wir teilen uns auf".

Kiara machte sich als erstes auf den Weg. Wir anderen verteilten uns ebenfalls. Ich suchte westlich des Hauses und sah mich mit klopfendem Herzen um. Nach den Geschichten, die erzählt wurden, wollte ich dieser Frau nur ungern begegnen.

"Kommt mal her, ich habe da was gefunden", rief John B uns leise zu. Erleichtert nicht mehr allein sein zu müssen, folgte ich John B's Ruf. Als ich am entdeckten Ort ankam, konnten wir durch eine alte Tür in eine Art Keller gelangen. Eine kalte Gänsehaut lief mir über die Haut, als ich die alten Puppen sah, welche überall rumlagen. "Seht ihr hier irgendwo Wasser?", fragte Pope und leuchtete mit der Taschenlampe durch den verlassenen Raum. "Nichts", murmelte Jj. "Wisst ihr, wieso wir nichts finden? Schlechtes Karma", sagte Kiara genervt. "Jetzt geht das wieder los", kam ein Kommentar von John B. "Es lief alles gut für uns, doch du musstest unbedingt Barbie an Bord nehmen. Und jetzt verlieren wir die Spur. Zufall? Ich denke nicht". John B ging auf Kiara zu. "Und wegen sowas wollte ich dir nicht von Sarah erzählen". "Hey Leute kommt schon", versuchte Jj dem Ganzen ein Ende zu setzen. Er wurde jedoch gnadenlos ignoriert. "Was hast du für ein Problem mit Sarah?", fragte John B aufgebracht. "Gar keins". "Gar keins? Liegt es daran, dass ich dich geküsst habe?" Wütend verpasste Kiara John B eine Ohrfeige. "Hör auf mich so zu behandeln als wäre ich irgendeine Tussi die völlig besessen von dir ist und nicht deine beste Freundin, die versucht auf dich aufzupassen". "Hast du mich geschlagen?", fragte John B mit warnendem Unterton. "Eine Mücke", verteidigte sich Kiara und hob ihre Hand, auf welcher tatsächlich eine tote Mücke lag. Da hob auch schon John B die Hand und ohrfeigte Kiara. Sie sah ihn entsetzt an. "Mücke", sagte nun auch John B. "Zeig den Beweis", forderte Kiara und auch in John B's Hand befand sich eine nun tot geschlagene Mücke. Das Spiel ging so weiter, bis sie sich schliesslich wieder mit freundschaftlichen Schlägen versöhnten. Während wir ausschliesslich von diesen Blutsaugern gequält wurden, fing Pope plötzlich an die erhöhten Holzbanken vom Boden zu entfernen. "Pope, sei leise, was machst du da?", fragte Kiara. "Helft mir mal", sagte dieser. Mit vereinten Kräften hoben wir die Holzbanken von der Erhöhung weg und zum Vorschein kam ein tiefer dunkler Brunnen. "Leute, wir haben das Wasser gefunden", sagte Jj. "Wir werden ein richtig langes Seil brauchen", bemerkte John B schmunzelnd.

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