Kapitel 30

4K 123 0
                                    

In rasender Geschwindigkeit fuhr John B Richtung Flughafen von Outer Banks. Nach Pope's Worten war dieser ziemlich klein, weshalb es nicht so schwierig sein dürfte, das Flugzeug zu finden.

Wenige Minuten später hielten wir mit einer Vollbremse vor einem hochgezogenem Gitter aus Eisendraht. Ich sprang mit den anderen zusammen aus dem Van und versuchte mir einen Überblick über alles zu schaffen.

Man konnte ein grosses Flugzeug erkennen. Autos und andere Transportmittel fuhren um das grosse Flugtransportgerät herum. Sie luden grosse Kisten ein und sicherten die darin gelagerte Ware. Sie gingen sehr vorsichtig mit dieser um, weshalb man wiederum bemerkte, dass etwas ziemlich Wertvolles darin sein musste.

Mit einem Fernglas beobachtete John B das ganze Geschehen. "Scheisse". "Was?", fragte Jj schnell. "Sarah. Er hat Sarah dabei". "Was, wieso?", fragte ich verwirrt. Kiara warf mir einen genauso fragenden Blick zu. Fluchend rannte John B zu unserem Van, mit welchem wir vor wenigen Minuten eine Vollbremse hingelegt hatten. "John B, was hast du vor?"; rief Kiara ihm nach. "Sarah wehrt sich, er zwingt sie mitzugehen", sagte er nur schnell, während er bereits auf dem Vordersitz sprang.

Ohne weitere Worte auszutauschen drückte John B aufs Gas. Der Van fuhr mit voller Kraft gegen das Gatter, welches natürlich sofort aufsprang. "Mach mal langsam", rief Pope empört, doch das brachte nun auch nichts mehr. Mit vollem Tempo raste John B dem Flugzeug hinterher.

Zuerst hinkte er ziemlich nach, doch dann holte er nach und nach auf.

Als er es schliesslich geschafft hatte, genügend Abstand zwischen sich und das Flugzeug zu bringen, trat er auf die Bremse.

Vollkommen angespannt verfolgte ich das Szenario ganz genau und hoffte, dass nichts Schlimmes geschehen würde.

Tatsächlich machte das Flugzeug wenige Meter vor John B und dem Van halt. Ich schnappte nach Luft, da ich anscheinend für einen kurzen Moment aufgehört habe, zu atmen.

Hinter uns erklangen Polizeisirenen. "Es nützt uns nichts, wenn wir im Knast landen, weg hier", sagte Kiara, während sie ihren Rucksack vom Boden auflas.

Zusammen rannten wir weg vom Flugplatz und versteckten uns in einer Art offenen Bruchbude. Dort tigerte Jj nervös auf und ab. Wahrscheinlich wartete er auf irgendein Zeichen von John B oder sonst wem.

Tatsächlich bekam er sein Zeichen, allerdings kein Gutes.

Unser Gold flog gerade über unseren Köpfen davon. "Und weg ist das Gold", bemerkte Jj. Wütend kickte er eine Kiste weg. "Beruhig dich", sagte ich laut. Jj fuhr herum und kam auf mich zu. "Sag mir nicht ich soll mich beruhigen, verstanden?! Dir mag das ja scheissegal sein, aber für uns war das die einzige Chance, etwas aus unserem beschissenen Leben zu machen". Die Wut in Jj's Augen sprang auf mich über. "Jj, geht's noch", rief Kiara. Mein Blut kochte, ich konnte es beinahe fühlen. Nur weil er sein scheiss Gold verloren hatte, gab es kein Grund, diese Scheisse an mir auszulassen. "Pass ja auf was du mir vorwirfst! Es ist nicht meine Schuld, dass dieses scheiss Gold weg ist", schrie ich ihn genauso wütend an. Darauf erwiderte er nichts mehr, sondern starrte mich nur stumm an. Mit einem lauten Ausatmen entfernte ich mich von ihm. Kiara nahm mich bei ihr in den Schutz, während ich versuchte, Jj keines Blickes mehr zu würdigen.

Danach kam bereits der dritte Ausraster, nämlich von Pope. Aggressiv beginnt er mit einem Baseballschläger auf alles einzuschlagen, was ihm in den Weg kam. Kiara nahm ihren Arm mit einem entschuldigenden Blick von meinen Schultern und lief dann zu Pope, welchen sie schliesslich einigermassen beruhigen konnte, so wie sie es bei mir gemacht hatte.

Während sie neben Pope am Boden sass, traute sich Jj ernsthaft wieder zu mir. "Jade", begann er, doch ich unterbrach ihn sofort. "Lass mich", zischte ich nach hinten und behielt den Rücken zu ihm gedreht, während ich einige Schritte nach vorne machte.

Als ich aufsah, erkannte ich John B. Er sah schon von weitem fix und fertig aus. "John B?", rief ich ihm zu. Dieser kam auf uns zu gerannt und sah völlig traumatisiert aus. Ich sah sofort seine rot gefärbten Hände. Blut.

LOSE YOU TO LOVE MEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt