Kapitel 31

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"Scheisse, was ist passiert?", fragte ich ihn. "Alter", kam es von Jj. "John B, was ist passiert?", fragte Kiara ihn aufgewühlt. Ein Polizeiwagen fuhr vorbei, weshalb wir uns schnell hinter einem grossen Haufen Schrott versteckten. "Rafe...", stotterte John B. "Was?" "Rafe hat Peterkin angeschossen". Das Blut in meinen Adern gefror. Dies Arsch hat es also tatsächlich beinahe geschafft, jemanden umzubringen. Wieso verwunderte mich dies nicht...?

Um nicht weiter aufzufallen setzten wir uns in das Auto von Kiara, welches nicht weit entfernt parkte. "Trau den Cops nicht John B, das hat mir mein Vater immer gesagt", sagte Jj. "Dein Vater ist ein gewalttätiger Alkoholiker", setzte Kiara aus.

Vor meinen Augen sah ich Jj und sein Vater. Sie prügelten sich, dies hatte ich gesehen.

Ich habe ihn nie darauf angesprochen...

Mit einem schnellen Kopfschütteln liess ich die Gedanken, welche schon wieder zu Jj wanderten, aus meinem Kopf verschwinden. "Sie müssen wissen, dass ich es nicht war", erwiderte John B und stieg vor der Polizeistation aus dem Auto.

Während John B in die Falle des Löwen lief, bekamen wir einen Hustanfall von Pope zu hören. Dieser drehte mittlerweile völlig am Rad. Mit seinen letzten mentalen Kräften rauchte er einen Joint von Jj, welcher ihm alles andere als guttat. "Pope, lass das", wollte ich ihm den Joint aus der Hand nehmen. Doch dieser drehte die Hand einfach weg.

Mein wütender Blick fiel auf Jj. "Musstest du ihm so eine Scheisse geben? Du weisst ganz genau das er nicht er selbst ist", warf ich ihm vor. Jj's Blick mir gegenüber war alles andere als freundlich. Eher starrte er mich ausdruckslos an. Wütend und verzweifelt zugleich drehte ich mich weg.

Wie aus dem Nichts tauchte John B wieder auf. "Kie, mach den Motor an", schrie er, während er die Autotür aufriss. "Kie, mach den Motor an", wiederholte er schreiend, während Kie verzweifelt seinem Befehl folgte. "John B, was hast du getan?" Eine Antwort darauf bekamen wir nicht. Sobald wir die hinter uns herrennenden Polizisten abgeschüttelt hatten, parkten wir unter einem alten tiefstehenden Dach. Dort blieben wir stehen.

"Wem wird die Polizei wohl eher glauben? Ward Cameron oder uns?" "Sei still Jj", verlangte Kiara. "Ich sag ja nur. Ihr seid ja die Schlauen hier".

Meine Beteiligung an dieser Konversation hielt sich in Grenzen. Die meiste Zeit hörte ich den Anderen bei ihren Diskussionen zu.

Die Sekunden dauerten gefühlte Stunden. Wir sassen alle immer noch zu fünft in dem stickigen Auto. Mit dem Joint, welchen Pope immer noch in der Hand hatte, stank es grausam nach Gras. Persönlich hatte ich ja nichts gegen den Stoff, doch heute war ich echt nicht in der Stimmung dazu. Die Aussagen von Jj vor ein paar Stunden hatte meine Laune auf null gesenkt. Dabei hatte ich mir eigentlich vorgenommen, ihn einfach auszublenden.

Ich schreckte auf, als plötzlich ein paar fremde Hände an die Fensterscheibe neben mir klatschten. "Ich habe ihn gefunden. Der Typ ist 25 Tausend Dollar wert. "Pope fahr los, sofort"; rief ich ihm zu. Mit einer bekifften Spätreaktion griff Pope zum Steuer und gab Vollgas, was erstmal dazu führte, dass er Vollgas in das Auto ein paar Meter vor uns fuhr. "Pope", rief Jj aus. Dieser drehte das Steuerrad um 180 Grad und fuhr dann schliesslich nur knapp an einer Menschenmenge vorbei. Die Polizisten vor Ort erkannten uns natürlich auch gleich und gaben ihren Komplizen über Funk Bescheid.

Ich wusste einigermassen, wie dieser ganze Prozess abläuft. Diese Bullen konnten sich in wenigen Sekunden unser Autokennzeichen und Marke merken, weshalb es schwer wird, ihnen zu entkommen.

Pope raste derzeit quer über die Strasse, während er schon mehrere Schilder umfuhr. "Mein Leben macht mir endlich wieder Spass", rief er jubelnd, während wir anderen eher verzweifelten. "Ich sollte ja nichts sagen, aber du bist nicht fahrtüchtig. Halt an", sagte Jj. Mit einer Vollbremse, bei der ich mich an einem Sitz abstützen musste, hielt Pope den Wagen an.

Auf einmal kam mir eine Idee. Bei ihren ständigen Gesprächen vorhin habe ich mitbekommen, dass sie John B von der Insel schaffen wollten. Also drehte ich mich zu John B um. "Du steigst aus". "Was, bist du verrückt?", rief Kiara hysterisch. "Vertrau mir Kie", beruhigte ich sie. Danach wendete ich mich wieder John B zu. "Versteck dich irgendwo und wir lenken die Cops ab. Morgen treffen wir uns am Schiffssteg. Dort wird ein Boot auf dich warten." John B nickte immer wieder, als Zeichen des Verstehens. "Gut, John B, pass auf dich auf", rief ihm Kiara hinterher während John B bereits ausstieg und so schnell es ging in den Wald rannte, welcher sich neben uns befand.

Während John B um seine Freiheit lief, drückte auch Pope wieder auf das Gas. In voller Geschwindigkeit rasten wir von den Cops davon.

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