Kapitel 24

4K 127 0
                                    

Der Van der Pogues hielt vor einer schäbigen Hütte. Ich hielt direkt hinter ihnen an. Jj war der Erste, welcher aus dem Van stieg. Dann folgten ihm die anderen. "Was hast du vor?", rief John B Jj nach, doch dieser verschwand bereits ins Haus von Berry. Dies war der Name unseres Angreifers, den ich versucht habe, bewusstlos zu schlagen. Ich gesellte mich währenddessen zu den anderen. "Vielleicht sollte jemand", begann Kiara. "Ich mach schon". John B joggte hinter Jj ins Haus.

Für einige Minuten blieb es still. "Was glaubt ihr was er vorhat?", fragte ich vorsichtig. "Keine Ahnung, aber Jj ist völlig ausser sich, wieso auch immer", murmelte Kiara. Pope warf mir einen kurzen Blick zu. Er dachte dasselbe wie ich.

Ich war der Grund.

Schlechtes Gewissen nagte an mir.

Wenige Sekunden später kam zuerst Jj, dann hinterher John B aus dem Haus. Jj hatte eine Tasche in der Hand, in der sich sehr wahrscheinlich etwas wertvolles befand. Vermutlich Geld oder sowas ähnliches.

"Sieht so aus als kriegt jeder von uns 5 Riesen", sagte Jj laut. "Beklauen wir jetzt neustens Drogendealer?" "Dieser Berry findet das sicher raus und er wird es sich zurückholen", sagte Sarah besorgt. Auch mir war die Sache unwohl. Das letzte Mal kam er mit einem Gewehr, was wird das Nächste sein?

"Ja das wird er, jetzt ist der falsche Zeitpunkt, um scheisse zu bauen", beschwerte sich auch Pope. "Findet ihr es geil mit einer Waffe bedroht zu werden?", sagte Jj laut. "Ganz ruhig", versuchte John B ihn zu beruhigen. "Er hat sie dir vors Gesicht gehalten", sagte Jj wütend. "Lass das. Wir müssen das Gold finden". Wütend packte Jj John B am Kragen und schubste ihn an den Van. "Du hältst dich wohl für total taff was?", fuhr jetzt auch John B ihn an. "Was willst du machen, wenn er uns dafür drankriegt?" "Wir hauen ihm auf die Fresse", sagte Jj nur und ergänzte dann, dass er das Geld nicht zurückbringen würde.

Während die anderen sich durch die Haare rauften und noch wütender wurden, fühlte ich mich einfach nur beschissen. Ich hatte das Gefühl, dass ich schuld an diesem ganzen Chaos hier war. Wer weiss, vielleicht war ich es wirklich.

"Was?", fragte Jj die anderen, als sie ihm nicht zum Van folgen wollten. "Wir haben deine Scheisse satt", sagte John B. "Meine Scheisse?" "Ja, ganz besonders die Scheisse, wenn du die Waffe ziehst", ergänzte Kiara. "Du benimmst dich wie ein Irrer", bemerkte Pope und lief auf Jj zu. "Okay, Pope", fuhr er auf. "Ich habe für dich den Kopf hingehalten. Ist dir klar was ich jetzt für Schulden habe?" "Ich zahle es dir zurück und ich habe dich nicht drum gebeten". "Ist schon zurückgezahlt. Habs grad gemacht, hier und jetzt ohne Hilfe von jemand anderem, ganz allein". Ein Schweigen tritt ein. "Wisst ihr was, das ist genau, dass was ich jetzt tun werde." Jj schnappte sich die Tasche mit dem Geld. "Ich ziehe los und ich mache es allein". Mit diesen Worten verschwand Jj, ohne mir oder jemandem anderen eines Blickes zu würdigen. Wütend schlug Pope gegen die Tür des Vans, doch Jj war bereits verschwunden.

Nachdem ich zusammen mit den anderen zum Restaurant von Kiara's Eltern gefahren bin, sassen wir nun alle zusammen verteilt auf ein paar Stühlen. "Er kriegt sich schon wieder ein. Bestimmt macht er einfach sein Jj Ding", sagte John B, während er aufs Meer hinaussah. "Denkt ihr, er geht nach Hause?", fragte Kiara. "Die Chance liegt bei 0 Prozent das Jj nach Hause geht", warf Pope bedrückt ein. "Wieso?", fragte ich vorsichtig. "Er hat einige Probleme mit seinem Vater", beantwortete mir John B die Frage. Aus irgendeinem Grund hatte ich das komische Gefühl, dass da noch mehr dahintersteckte.

Nachdem wir uns für Morgen verabredet hatten verstreuten sich die meisten nach Hause. John B und Sarah verschwanden zusammen und auch Pope und Kiara gingen nach Hause. Nur ich hatte alles andere im Sinn, als nach Hause zu gehen. Der heutige Tag hat mir wieder gezeigt, dass ich am liebsten nie wieder von dieser Insel gehen wollte. Auch wenn heute nicht wirklich viele schöne Sachen geschehen waren, hatte mich die Gruppe aufgemuntert. Zusammenhalt. Das war es, was mir so lange gefehlt hatte.

LOSE YOU TO LOVE MEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt