Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als ich die Augen aufschlug. Ich wickelte mir die Decke um meinen Körper, da ich nicht mehr besonders viel anhatte, genauer gesagt gar nichts. Der Platz neben mir war kalt und verlassen, ich fragte mich, wo Jj hin ist. In diesem Moment lief er Oberkörperfrei ins Haus. Mein wacher Anblick verschaffte seinem Gesicht ein kleines Lächeln. "Was hast du denn schon alles gemacht?" fragte ich ihn, während ich meine Sachen zusammensuchte. "John B und ich haben mit der Kamera nach dem Gold gesucht, keine Spur," antwortete er mir. "Scheisse, wirklich gar nichts?" hakte ich nach, doch ein Kopfschütteln war das Einzige, was ich als Antwort erhielt. Nachdem ich mir meine noch frische Kleidung von gestern angezogen hatte, gesellte ich mich zu Jj auf die Hängematte. "Wie geht's jetzt weiter?" fragte ich. "Kino meine Freunde," kam eine Antwort hinter uns. Kiara und Pope erschienen vor uns. "Welches Kino?" fragte ich verwirrt. "Jedes Jahr veranstaltet die Insel ein Freiabendkino, bei dem sich alle zusammen einen Film reinziehen," klärte mich Kiara auf. Pope und Jj tauschten einen unmotivierten Blick aus. "Dann also Kino," sagte ich.
Wir verbrachten den Tag zu viert am Strand. Von John B fehlt jede Spur. Wahrscheinlich geht er wieder mal einer Spur nach, vermutete Pope.
Als es Abend wurde, fuhren wir mit unserem Van in die Nähe der Veranstaltung. "Jj was ist, wenn sie auch da sind?" murmelte Pope Jj zu. "Mach dir keine Sorgen Pope, die machen nichts," besänftigte Jj ihn. "Und sonst habe ich immer noch die," ergänzte er und hielt seine Pistole in die Luft. "Jj, pack die sofort weg," zischte Kiara. "Die nimmst du sicher nicht mit, es sind Kinder da." Widerwillig packte Jj die Waffe in seinen Rucksack, nahm diesen dann aber mit. Zu viert setzten wir uns in eine der vorderen Reihen, um den besten Ausblick über den ganzen Platz zu haben. Ich spürte Pope's Anspannung und ich war nicht die einzige. "Was ist bei euch los?" fragte Kiara die Jungs besorgt. Diese sahen sie nur schweigend an. "Keine Geheimnisse unter Pogues, ihr wisst es! Also nochmal, was ist hier los?" Auf einmal begann Pope das ganze Geschehen auszuplaudern. "Man, Pope, kannst du nicht einmal deinen Mund halten," fluchte Jj. Dabei fing er sich einen wütenden Blick von Kiara ein. "Ich geh mir mal etwas zu trinken holen," meinte Kiara, die vermutlich versuchte, das Ganze zu verarbeiten. Ich konnte es ihr nicht mal verübeln. "Jj ich muss mal," sagte Pope. "Pope," regte sich Jj auf. "Ich kann es nicht halten, ich meine es ernst," reklamierte Pope. Ich sah mich um. "Da hinten sind Topper und Rafe," sagte ich und tippte Jj leicht auf die Schulter. "Wir kommen gleich wieder Jade," sagte Jj und führte dann Pope aus der Reihe. Die beiden verschwanden hinter der grossen Leinwand. Zu meinem Schrecken liefen Topper, Rafe und noch jemand anderes ihnen hinterher. Das konnte nicht gut enden. Das letzte Mal, als ich Topper richtig gesehen hatte, hielt Jj ihm eine Waffe an den Schädel. Mit einem schnellen Blick sah ich auf den Boden und sah, dass Jj seine Pistole hiergelassen hatte. Ich wurde immer nervöser und hoffte auf ein Zeichen, doch Jj und Pope kamen nicht.
Mit klopfendem Herzen schnappte ich mir die Waffe, steckte sie mir zur Hälfte unter das Shirt und lief dann ebenfalls Richtung Leinwand. Immer noch bedeckt beobachtete ich, wie Jj und Pope von den anderen drei Jungs zusammengetrieben wurden. "Hey kommt schon," hörte ich Jj. Dann begann auch schon das ganze Chaos. Rafe nahm sich Pope vor, während die anderen zwei versuchten, auf Jj einzuschlagen. Am Anfang konnte er die Schläge gut abwehren, doch am Ende stand es trotz allem zwei gegen einen. Pope lag bereits blutend auf dem Boden, während Jj sich weiter wehrte. Das Ganze endete, als Topper sich hinter ihn stellte und seinen Arm um Jj's Hals legte. Dieser versuchte sich verzweifelt, sich zu befreien, doch gegen zwei andere hatte er keine Chance. Mein Blutdruck schoss in die Höhe und das Adrenalin pumpte in meinen Adern. Sie bringen ihn um. Ohne zu zögern, riss ich die Pistole unter meinem Shirt hervor. Mit einer zitternden Hand richtete ich sie auf Topper, der gerade dabei war, Jj umzubringen. "Lass ihn los," sagte ich laut. Dieser reagierte nicht, sondern lachte nur. Meine Reaktion darauf war das Entsichern der Waffe. "Lass ihn los oder ich schwöre bei Gott ich knall dich ab," drohte ich Topper. "Alter lass ihn los, die Bitch ist verrückt," sagte Rafe und entfernte sich von Pope. Jj reagierte nicht gut auf die Beleidigung gegenüber mir. Sobald Topper den Arm um ihn entfernte, schlug er auf ihn ein. Doch Topper konnte nach ein paar Schlägen entwischen, da Jj geschwächt war. Zitternd liess ich die Waffe fallen und rannte zu Jj. "Alles okay?" fragte ich. "Pope," presste er nur hinaus, während er wie verrückt hustete. Schnell widmete ich mich Pope zu, der sich auf dem Boden krümmte. Ich half ihm auf, indem ich einen Arm um ihn legte. Kiara stiess auch gleich dazu und half mir erschrocken, Pope zum Van zu bringen.
Wir fuhren alle zusammen zu Jj und verarzteten Pope. Schon bald legten wir uns alle schlafen. Kiara und ich auf der Couch und Jj mit Pope in einem Nebenzimmer. Bevor Jj zu Pope ins Zimmer lief, warf er mir einen Blick zu, den ich nie wieder vergessen werde.
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LOSE YOU TO LOVE ME
FanfictionJade Reed. Das schwarze Schaf der Familie. Sie hatte alles. Ein schönes Haus, eine gute Schule und Geld. Zusammen mir ihren Eltern lebte sie in Georgia, bis ihr Vater seines Geschäftes beraubt worden war. Sofort ging er Bankrott. So kam es, dass die...