Schon wenige Minuten später zogen wir los. Die Party war schon wild im Gange, als wir eintrafen. Musik dröhnte aus den von Kooks aufgestellten Boxen und es wurde viel getanzt und rumgemacht. Jj lief direkt zum Alkohol, während ich innerlich beschloss, heute mal clean zu bleiben. Pope welcher ähnlich wie ich dachte, reichte mir die Hand und forderte mich zu einem Tanz auf. Lachend nahm ich die Einladung an und liess mich von ihm in die Menge ziehen.
Minuten vergingen, während ich mir die Seele aus dem Leib tanzte. Ausser Pope bekam ich keinen der anderen Jungs wieder zu sehen. Dafür sprach Pope viel mit mir. "Kann ich dich was fragen?" "Klar", rief ich ihm zu, da die Musik unglaublich laut war. "Läuft etwas zwischen Jj und dir?" Die Frage kam für mich völlig überraschend, weshalb ich aufhörte zu tanzen. Ehrlich gesagt überforderte sie mich sogar. Denn wenn ich ehrlich zu mir selbst war, wusste ich es selbst nicht. Hinter dem Rücken der Anderen hatten wir etwas miteinander, doch sobald jemand anderes dabei war, stand unser Beziehungsstatus auf gute Freunde. Ich begann langsam den Kopf zu schütteln. "Nein, wie kommst du darauf?" Pope winkte ab. "Dann dürfte dich das ja nicht stören", sagte er laut und nickte hinter mich. Mit einer üblen Vorahnung drehte ich mich um. Jj war da, umgeben von anderen Mädchen. Eine hielt er fest an sich gepresst, während sie sich leidenschaftlich küssten. Ein Strom der Gefühle überwältigten mich, doch ich konnte sie nicht voneinander trennen. War es Enttäuschung, Wut oder Eifersucht, die die Oberhand gewann...? "Ich komme gleich wieder", presste ich heraus und lief so schnell wie möglich von der Tanzfläche.
Meine Gedanken wanderten immer wieder zu jenem Moment, wie er sie küsste. Mit einem Kopfschütteln versuchte ich die Gedanken wegzuwischen, doch klappen tat es nicht. Wieso hatte ich nur geglaubt, es könnte etwas bedeuten. Die ganze Sache mit Jj. Wieso hatte ich tatsächlich gedacht, dass er es ernst meint...
Meine Einstellung, nüchtern zu bleiben hat sich in diesem Moment geändert. An der Bar schnappte ich mir gleich die ganze Flasche, worüber sich einige aufregten. Doch ich ging nicht weiter auf sie ein.
Sobald ich merkte, wie der Alkohol sich in meinem Blut festsetzte, begannen die Tränen automatisch zu laufen. Es waren nicht Tränen der Trauer, sondern eher diese der Wut. Ich hatte es gewusst. Jj war nicht jemand, der sich auf jemanden festlegte. Sogar Kiara hatte mich vor ihm gewarnt. Er konnte alles und jeden haben. Ich dagegen wollte nur ihn. Und er war genau das, was ich nicht haben konnte.
Mit verschmiertem Make-Up sass ich an einen Baum angelehnt und hatte den ganzen Überblick über die Party. Meine Gefühle wurden durch den Alkohol einfach abgeschaltet. Ich fühlte gar nichts mehr. Zumindest dachte ich das, bis ich Jj auf mich zukommen sah. Schnell rappelte ich mich auf, wofür ich einige Versuche brauchte, da sich sofort alles zu drehen begann. "Heyyy Jade", sagte er betrunken. Ich spürte die Wut, die sich durch den Alkohol dreimal so stark anfühlte. "Was denkst du wer du bist?", schrie ich ihn an. "Wow, wow alles locker bei dir", lachte er. Die Verspottung seinerseits machte mich rasend. Völlig neben der Spur verpasste ich ihm eine Ohrfeige. "Für was war das denn", sagte er aufgebracht. Die Tränen kamen wieder hoch und ich wusste nicht mal wieso. Dieser verdammte Alkohol hatte mich im Griff. "Fick dich Jj", schrie ich in an. "Fick dich selbst". Entsetzt liess ich die Flasche fallen, welche in tausende Splitter zerbrach. Ein paar dieser kleinen Miststücke spürte ich, als sie sich in mein Bein bohrten. "Was ist hier los?", rief Pope uns zu. Er bemerkte mein tränenüberströmtes Gesicht und die kaputte Flasche. Er kam auf mich zu, nahm meinen Arm und überzeugte mich, mit ihm mitzugehen. Der Aufforderung kam ich gerne nach. Ohne eines weiteren Blickes Jj zu würdigen, wurde ich von Pope zu sich nach Hause geführt.
Das Einzige, an was ich mich noch erinnern kann, ist dass er mich auf eine Couch legte, mir eine Decke gab und mir dann sofort die Augen zufielen.
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LOSE YOU TO LOVE ME
FanfictionJade Reed. Das schwarze Schaf der Familie. Sie hatte alles. Ein schönes Haus, eine gute Schule und Geld. Zusammen mir ihren Eltern lebte sie in Georgia, bis ihr Vater seines Geschäftes beraubt worden war. Sofort ging er Bankrott. So kam es, dass die...