Kapitel 41

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Mit pulsierendem Kopf schlug ich die Augen auf. Als sich meine Hand wie automatisch an meinen Hinterkopf bewegte, stiess sie auf ein kühles Tuch. Langsam rappelte ich mich auf und entfernte die Kühlung von meiner Verletzung. Mit dröhnendem Kopf lief ich in kleinen Schritten aus dem Zimmer und direkt in den Vorgarten. Dort fand ich Kiara und Pope zusammen auf dem Sofa vor, sowie auch Jj, welcher ihnen gegenüber an einen Balken lehnte. Sobald Kiara meinen Namen ausrief, fuhr sein Blick zu mir. Ich hatte nicht lange Zeit, seinen Blick zu erwidern, da mir Kiara um den Hals fiel. Ich merkte wieder einmal, wie sehr ich sie schätzte. "Geht's wieder besser?", fragte sie die Fragen aller Fragen. Ich nickte leicht, was eine nicht so tolle Idee war. Denn gleich bekam ich wieder einen Schlag in den Kopf. Dass sich Kiara nicht noch mehr Sorgen machte, bildeten sich meine Hände zu Fäusten. Auf diesen konnte ich Jj's kritischen Blick spüren. Eine Anstalt etwas zu sagen, kam jedoch nicht.

Langsam lief ich zusammen mit Kiara die Treppen zur Couch runter. "Komm, setz dich", forderte sie mich auf. Ich winkte ab. "Nicht nötig, mir geht es gut". Zur Krönung setzte ich noch ein kleines falsches Lächeln auf. Sie nickte, dass sie verstanden hatte und setzte sich wieder neben Pope. Ich bemerkte, dass die beiden Händchen hielten und mir wurde gleich warm ums Herz. Wenn es doch nur bei mir so einfach wäre...

Mein Blick setzte sich im Boden fest, sodass ich mich nicht an Jj wenden musste. Nach unserem Streit lag eine gewisse Anspannung in der Luft. Deshalb wurde es mir hier einfach zu viel. "Ich geh mal kurz frische Luft schnappen", rief ich in die Runde. Pope zog seine rechte Augenbraue leicht nach oben. "Du bist doch schon draussen". Ertappt suchte ich nach einer passenden Antwort. Da mir aber keine einfiel lief ich einfach los und murmelte dann ein "Noch nicht ganz".

Ich lief an meinen neu entdeckten Lieblingsort, den Strand. Eine leichte warme Briese liess meine Härchen auf der Haut aufstehen. Ich strich mir über die Arme und setzte mich in den Sand. Mit den Augen geschlossen genoss ich den kurzen Moment der Ruhe. Mein Kopf versuchte ich von den ganzen Gedanken zu befreien. Es klappte ziemlich gut, bis ich jemanden hinter mir spüren konnte. Mit einem Kopfumdrehen sah ich Jj auf mich zukommen. Seine Haare waren durcheinander vom Wind und sein Tanktop wurde vom Wind herumgewirbelt, so dass ein Teil seines Oberkörpers frei wurde. Genauso hatte ich es am liebsten, doch das durfte er natürlich nicht wissen.

Ohne Kommentar setzte er sich neben mich. Sein Blick war auf das Meer gerichtet. Genauso wie meiner. "Es tut mir leid", sagte er dann leise und sah mich an. Unsere Arme berührten sich. Es löste eine Gänsehaut bei mir aus.

In mir wusste ich, dass ich ihm schon längst verziehen hatte. Vor allem nach den Geschichten, welche Pope mir erzählt hatte. So wendeten sich meine Augen ebenfalls zu ihm. Mit einer schnellen Entscheidung legte ich meine Hände um seinen Nacken und zog Jj an mich. Unsere Lippen aufeinander lösten ein Feuerwerk aus. Jj erwiderte meine Geste und zog mich an sich. Seine Hand verweilte auf meinem Bein, während ich mich in den Sand legte. Wenige Sekunden später stützte er sich über mich und verwöhnte mich mit seinen Küssen auf der Haut. Meine Hände krallten sich in den Sand, den ich vergeblich versuchte, festzuhalten. "Jj", sagte ich seinen Namen möglichst leise. Sein Kopf tauchte wieder in meinem Blickfeld auf. In seinen Augen tanzten die Flammen des entfachten Feuers. "Wir sollten zurück zu den anderen", murmelte ich verlegen. Er legte den Kopf schief und brachte mich zum Lachen. "Merk dir, wo wir waren", flüsterte er mir zu, dazu ein Augenzwinkern. Schmunzelnd sprang ich auf und klopfte mir den Sand aus der Kleidung. Zusammen liefen wir zurück zu Pope und Kiara.

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