Kapitel 15

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Nachdem sich John B wieder zu uns gesellte, machten wir uns alle zusammen auf den Weg, Pope zu seinen Eltern zu bringen. Er fühlte sich schon wieder besser als gestern. Abgesehen von den blauen Flecken war nicht viel zu sehen. Er hatte grosses Glück gehabt.

Beim Laden von Pope's Eltern angekommen, ging ich zusammen mit John B und Kiara ins Haus. Die Pogues waren bei Pope's Dad immer willkommen und wenn sie Zeit hatten, halfen sie sogar beim Liefern aus. Da es im Moment keine Bestellungen gab, hingen wir zu dritt hinter dem Haus rum. Kiara versuchte John B darüber auszuquetschen, wo er sich am gestrigen Tag aufgehalten hatte. Doch er sagte nur, er würde es uns dann allen zusammen sagen. Kiara gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden, weshalb sie es weiter versuchte. Im gleichen Moment hörte ich dank meinem guten Gehör ein Polizeiwagen auf das Grundstück fahren. Während John B und Kiara abgelenkt waren, sprang ich von dem umgekippten Baumstamm, welcher hinter dem Haus lag und lief in eiligen Schritten nach vorne. Ich konnte meinen Augen nicht trauen als ich sah, wie ein Offizier Pope Handschellen anlegten. "Sie können meinen Sohn nicht einfach so verhaften, er hat nichts angestellt," beschwerte sich Pope's Vater. "Ich muss Ihnen mit Bedauern mitteilen, dass das nicht korrekt ist. Ihr Sohn hat eine schwerwiegende Sachbeschädigung an einem Boot vorgenommen." Pope sah seinen Vater niedergeschlagen an. Ich sah Jj, der verzweifelt die Arme hinter den Kopf legte. Mit einem leisen Fluch lief er auf einmal auf den Offizier zu. "Offizier, ich wars," sagte Jj und sah den Polizisten an. Dieser hielt inne, als er Pope gerade in das Polizeiauto befördern wollte. "Was hast du gesagt?" fragte er. "Ich war es, mit dem Boot." Ich wusste, dass es nicht Jj gewesen ist. Doch trotzdem rettete er Pope gerade seinen Arsch. "Sie wissen, wo ich herkomme," sagte Jj. Der Polizist nickte nachdenklich. "Und sie wissen, dass er ein guter Junge ist." Jj tippte auf Pope. "Was machst du da man," sagte dieser. "Die Wahrheit erzählen Pope." Der Polizist machte Pope los und befahl Jj, die Hände hinter den Rücken zu nehmen. Mit einem Arm des Polizisten wurde Jj ans Auto des Offiziers gedrückt. Danach sah ich zu, wie Jj in den Wagen geführt wurde und er schliesslich auf dem Strassenende verschwand.

"Shit", fluchte Pope. "Was machen wir jetzt?", fragte Kiara in die Runde. Die anderen schwiegen. "Sein Vater wird ihn bestimmt auf Kaution rausholen, macht euch nicht so grosse Sorgen," murmelte John B. Ich persönlich wusste nicht wieso sie die Tatsache, dass gerade einer ihrer Freunde verhaftet worden war, so locker nahmen. Doch ohne einen weiteren Einwand verabschiedete ich mich von den anderen, um ein wenig Raum fürs Nachdenken zu schaffen.

Sobald ich bei Jj's Haus angekommen war, schnappte ich mir einen selbstgedrehten Joint von Jj und legte mich in seine berühmte Hängematte. Ich schätze, nun hiess es warten.

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