Ich weiss nicht, wie lange ich weggetreten war, es konnte jedoch nicht lange her sein. Als ich meine Augen öffnete, lag ich auf dem harten Boden der Halle. Sobald sich mein Körper wieder bewusst wurde, was vorhin geschehen war, griff ich mir automatisch an die Kehle. Sobald ich schluckte traten die Schmerzen ein. Die Stelle, an der Rafe mich festgehalten hatte, war warm und geschwollen. Weitere Verletzungen scheine ich aber glücklicherweise nicht zu haben.
Als mein Blick durch die Halle streifte, erkannte ich eine weitere Person.
Jj.
So schnell ich konnte rappelte ich mich auf, wobei ich erst mal von einem heftigen Hustanfall durchschüttelt wurde. Trotzdem schlug ich mich bis zu dem reglosen Körper am Boden durch. Sein einst weisses Shirt war jetzt von allen Seiten mit Blut überströmt. Die Knöchel an seinen Handgelenken waren aufgerissen und verwundet. Das Gesicht war mit Kratzern und offenen Platzwunden übersäht. "Scheisse", murmelte ich und liess mich neben ihm auf die Knie fallen. "Jj?", probierte ich es. Keine Reaktion. "Hey, Jj". Alles blieb still. Nervös fuhr ich mir durch die Haare. "Jj", versuchte ich es bereits zum dritten Mal und tätschelte ihn leicht an der Wange. Wieder keine Bewegung. "Wach endlich auf, komm schon", sagte ich verzweifelt laut und gab ihm durch die Kraft meiner Sorgen eine nicht angenehme Ohrfeige.
Auf einmal riss Jj die Augen auf und sprang auf. Er drehte sich und sah sich nach seinen Feinden um. "Hey", rief ich und sprang ebenfalls wieder auf die Füsse. "Sie sind weg, es ist alles okay", wollte ich ihn beruhigen. Er fuhr sich mit seinen rot gefärbten Händen durch die zerzausten Haare. "Sie hätten dich umbringen können", murmelte er mit zusammengebissenen Zähnen. Mein Herz machte einen ungewollten Hüpfer. Kein guter Zeitpunkt!
"Haben sie aber nicht", begann ich, doch Jj lief ungeduldig hin und her, was mich dazu auch noch nervös machte. "Jj". Ich stellte mich vor ihn und nahm seine Hände. "Wir müssen dieses Boot auf See bringen". Entschlossen mit meiner Entscheidung wollte ich mich gleich an die Arbeit machen, doch soweit kam es nicht, zumindest nicht gleich. Denn in wenigen Sekunden hatte mich Jj zu sich an die Brust gezogen und seine Lippen auf meine gepresst. Überrascht von dieser Geste, reagierten meine Organe komplett über.
Dieser Kuss war mehr als nur ein Flirt, ein One-Night-Stand. Er war erfüllt mit Verbundenheit und Erleichterung.
Viel zu schnell löste sich Jj von mir und steuerte ohne ein weiteres Wort auf das Boot zu.
Zurück liess er ein verwirrtes Ich.
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LOSE YOU TO LOVE ME
FanfictionJade Reed. Das schwarze Schaf der Familie. Sie hatte alles. Ein schönes Haus, eine gute Schule und Geld. Zusammen mir ihren Eltern lebte sie in Georgia, bis ihr Vater seines Geschäftes beraubt worden war. Sofort ging er Bankrott. So kam es, dass die...