...'cos of painless love I've never heard....

Teil 2

RIKU

Atemlos, mit roten Wangen und einem leichten Schweißfilm auf der Haut sitzt Samu vor mir. Sein Atem geht noch unregelmäßig und seine Wangen sind leicht gerötet. Ich kann die leichte Erschöpfung in seinen Augen sehen, aber auch, wie sehr er mich begehrt, seitdem das zwischen uns angefangen hat. Er ist so unglaublich heiß, aber auch liebenswert, wie er jetzt hier so vor mir sitzt. Ich liebe seine zerbrechliche Seite, seine Schwäche und seine Hingabe in den Augenblicken, die wir in intimer Zweisamkeit miteinander teilen und ich halte mich an ihnen fest. Denn das ist das Einzige, was ich von ihm bekommen kann. Ich weiß, ich habe seine Hingabe, seinen Körper und sein Verlangen, aber sein Herz, das habe ich nicht. Darum klammere ich mich an das Bisschen, was ich bekommen kann.

Samu wusste nicht, dass ich bi bin und ich glaube auch, dass er bis jetzt nicht weiß, dass ich schonmal eine Beziehung mit einem Mann hatte. Es ist lange her und es ist vorbei.

Die anderen Jungs wissen nichts von unserer Sache. Eines Abends hat mich das Gefühl und die Vorstellung, dass nach dieser einen letzten Tour alles vorbei sein wird und wir uns wahrscheinlich nur noch mal zum Geburtstag eine Nachricht schreiben, einfach überwältigt. Ich musste ihm nah sein. Schon all die Jahre zuvor habe ich mir unzählige Male vorgestellt, wie es sein würde, ihn zu berühren, seine weichen Lippen auf meinen zu spüren, ihn zu sehen, wenn er seine schwächsten Momente hat. Darum habe ich an diesem einen Abend alles auf eine Karte gesetzt. Ich weiß nicht, was mich da geritten hat. Es hätte auch nach hinten losgehen können. Ich hatte auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, statt seinen Lippen auf meinen, seine Faust in meinem Gesicht zu haben. Aber aus irgendeinem Grund hat Samu sich mir hingegeben, hat mein Spiel mitgespielt und jetzt können wir beide nicht mehr damit aufhören. Er ist wie eine Droge für mich und ich glaube, ich auch für ihn. Dabei wäre ich gern mehr für ihn, soviel mehr.

Auf der Bühne ist er der Starke, der, der den Ton angibt, den Fans einheizt, sie mitreißt und dafür sorgt, dass alles läuft. Er ist der Star, für den alle Frauen schwärmen und von dem alle träumen. Wenn sie wüssten, wie schwach er ist, wie unsicher, wenn es um sein Innerstes geht. Doch das zeigt er niemandem, auch nicht mir, zumindest nicht außerhalb des Bettes. Nur in diesen Momenten, wo wir auf diese Art zusammen sind, zeigt er mir seinen wahren, inneren Kern. Dann komme ich an sein wirkliches Wesen ran, kann ihn ganz sehen, und spüren.

Noch immer sitzt er zitternd vor mir, ein paar Haarsträhnen hängen ihm über seinen Augen, aus denen er mich jetzt von unten ansieht. „Dreh dich um, mein Engel", hauche ich ihm sanft ins Ohr und kann sehen, wie er erneut hart schlucken muss und für den Bruchteil einer Sekunde glaube ich zu sehen, dass sich seine Mundwinkel ein Stück nach oben ziehen, als ich ihn „mein Engel", nenne, nur einen kleinen Augenblick, der so schnell vergeht, dass ich es kaum spüre. Ich kann mich auch täuschen, vielleicht spielt mir mein Herz, das sich ihn so sehr wünscht, einen Streich.

Ich nenne ihn sonst nie so, nur hier, nur im Bett, denn nur hier darf ich das. Nur tief in meinem Herzen weiß ich, dass er wirklich mein Engel ist. Längst hat er sich dort einen Platz gesichert, ohne es selbst zu ahnen.

Samu tut, was ich von ihm verlange, so wie er es immer tut, letzten Endes, rutscht ein Stück zurück und dreht sich dann auf den Bauch. Einen Moment genieße ich diesen erotischen Anblick und die Aussicht auf sein Hinterteil sehr, dann krabbele ich über ihn, streiche ihm mit den Fingerkuppen einmal sanft über seine Wirbelsäule und beobachte zufrieden, wie sich eine Gänsehaut auf seiner Haut ausbreitet. Ich vernehme ein leises Seufzen, welches durch das Kissen, in das er sein Gesicht presst, abgedämpft wird. Dann greife ich mit beiden Händen links und rechts an sein Becken, ziehe ich ein Stück hoch, gebe ihm einen Kuss auf seinen Po und lecke mit meiner Zungenspitze über seine empfindliche Öffnung. Erneut verlässt ein süßes Seufzen seine Lippen und ich lächle zufrieden. Gleich ist er soweit und ich kann mir endlich das nehmen, wonach ich mich schon den ganzen Tag und seit Wochen so sehr sehne.