Teil 59

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02. April / Samu's Geburtstag

Riku

Endlich war der Tag da. Ich hatte regelrecht daraufhin gefiebert in den letzten Tagen, da ich es kaum erwarten konnte, Samu zu überraschen. Der ganze Tag sollte besonders sein, für ihn, für uns. Bis zuletzt war er unentschlossen, wie er den Tag verbringen wollte. Dann hatte ich gesagt, dass ich das übernehmen würde. Und Samu war einverstanden, er vertraute mir zu 100%. Ein ganze Zeit lang hatten wir die anderen Jungs von der Band schon nicht mehr gesehen. Samu gab es zwar nicht zu, aber er vermisste sie und ich wusste, dass er ständig darüber nachgrübelte, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte, sein Herzensprojekt Sunrise Avenue aufzugeben. Er sagte es nicht, aber ich hörte es in jedem seiner Worte heraus, sobald wir über das Thema Musik machen, Songs schreiben und produzieren sprachen. Ich wusste, er war zu stolz, um es offen zuzugeben und ich wollte nicht in dieser Wunde bohren. Und ich wusste auch, dass er, wenn es ihn zu sehr quälen würde, mit mir darüber sprechen würde. Samu musste immer erst lange mit sich ringen, wenn ihn etwas beschäftigte und wenn er dann mit sich im Reinen war, ergriff er auch die Initiative. Ich vermisste das alles auch, das wusste er, ich hatte es oft genug gesagt, allerdings ohne jeden Vorwurf in der Stimme.

An diesem Morgen wachte ich allein auf. Ich konnte Samu davon überzeugen, dass ich einiges zu tun hatte und ich ihn auf jeden Fall pünktlich um 10 Uhr abholen würde, um seinen Geburtstag mit ihm zu verbringen. Ich machte mich fertig und packte eine große Saunatasche für den Tag. Samu wusste natürlich nicht, dass wir zu seiner Lieblingssauna, Löyly, fuhren, deshalb war ein Teil des Geschenks eine komplett neue große Saunatasche, inklusive des zugehörigen Inhalts, also große kuschelige Handtücher usw. Eben alles, was man für solch einen Saunabesuch brauchte. Außerdem würden wir dort nicht allein bleiben. Ich hatte ein komplettes Tagesarrangement inkl. Frühstück, Liegen in einem separaten Ruheraum, Mittagessen und einer Massage für uns alle gebucht. Nach dem Frühstück würden nämlich noch Mikko, Osmo, Sami und Raul zu uns stoßen. Ich war mir sicher, dass er sich riesig darüber freuen würde. Gut gelaunt fuhr ich zu Samu. Der stand pünktlich wie verabredet vor dem Haus und wartete nervös auf mich. Dass er nervös war, sah ich daran, dass unruhig von einem Bein auf das andere trat. Ich hatte ihm gesagt, er sollte einfach was Bequemes anziehen, deshalb stand er in Jeans, T-Shirt und Hoodiejacke da und wirkte ein wenig verloren. Ich parkte den Wagen, stieg aus und breitete die Arme schon aus, während ich auf ihn zuging. „Hey Babe", raunte ich liebevoll. Ich kam nicht mal dazu, ihm zu gratulieren, schon schnappte er sehnsüchtig nach meinen Lippen und küsste mich hingebungsvoll. Herrgott. Dieser Mann schaffte es wirklich, mich innerhalb von Sekunden völlig aus dem Konzept zu bringen. Schließlich löste ich mich von ihm. „Happy Birthday, mein Engel, alles, alles Liebe zum Geburtstag." Er lächelte und rieb zärtlich seine Nase gegen meine. „Danke", hauchte er. „Wollen wir los?" „Wohin fahren wir?", wollte er neugierig wissen. Aber ich schüttelte den Kopf und blieb eisern. „Das wird nicht verraten." 

...'cos of painless love I've never heard....Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt