Samu
Riku steht fröstelnd da und klammert seine Hände um den Kaffeebecher. Dann stellt er ihn auf dem Boden ab und holt eine Schachtel Kippen aus dem Gummibund seiner Boxer hervor. Mit zittrigen Fingern steckt er sich eine an.
„Kann...kann ich auch eine?", frage ich mit kratziger Stimme. Riku zieht die Augenbrauen hoch, hält mir wortlos die Packung hin und gibt mir das Feuerzeug. Ein paar Minuten stehen wir rauchend und Kaffee trinkend da, schauen uns immer wieder an, aber keiner weiß, was er sagen soll. Als Riku aufgeraucht hat, wirft er seine Kippe auf den Boden und tritt sie aus. „Für wen oder was hältst du mich eigentlich, Hapa, hm? Denkst du, ich bin so ein gedankenloses Arschloch, das gegen deinen Willen Dinge mit dir macht, die du nicht willst? Denkst du, du musst dich in meiner Gegenwart verstellen und jemand sein, der du nicht bist, damit du mir gefällst? Danke für dein Vertrauen, echt. Mir wird schlecht bei dem Gedanken, dass du dich die ganze Zeit, wenn wir uns nah waren, schlecht gefühlt hast." Ich merke, wie allmählich seine Stimme immer dünner wird und sehe, dass seine Augen glasig werden. Er fährt sich nervös durch die Haare und kramt eine weitere Zigarette aus der Packung und steckt sie sich an. Seine Hände zittern wie verrückt, so aufgewühlt ist er. „Ich bin doch kein Monster", flüstert er jetzt schon fast. „Was habe ich nur falsch gemacht, dass es so gekommen ist? Hätte ich das einfach niemals angefangen, hätte ich doch nur die Finger von dir gelassen, dann wäre uns und dir das alles erspart geblieben. Vielleicht wäre es besser so gewesen." Jedes seiner Worte bohrt sich wie eine giftige Pfeilspitze in mein Herz. Es schmerzt wahnsinnig. Ich habe das Gefühl, ich kriege kaum noch Luft. „Rick, so ist es nicht", schaffe ich endlich zu sagen. „Ich...ich wollte doch einfach nur mit dir zusammen sein und wenn ich das alles nicht gewollt hätte, deine Nähe nicht gewollt hätte, dann hätte ich das gesagt, bitte glaub mir doch", verzweifelt laufen Tränen über mein Gesicht, ich kann es nicht kontrollieren. Ich hoffe inständig, dass jetzt niemand uns sieht und keiner der Jungs auf die Idee kommt, raus zu gehen. „Bitte lass es uns nochmal versuchen, ich will dich, ich will mit dir zusammen sein. Bitte, bitte, stoß mich nicht weg von dir. Ich will nicht, dass es jetzt schon wieder zu Ende ist. Sag mir, was ich tun soll, sag es mir und ich tu's, alles, ich verspreche es." Ich schlucke und mein Atem geht unkontrolliert hektisch. Riku steht nur da, schaut mich an und tritt die nächste Zigarette auf dem Boden aus. Er scheint eine ganze Weile zu überlegen, mein Herz schlägt wie verrückt von innen gegen mein Brustbein.
Dann kommt er 2 Schritte auf mich zu und steht so nah bei mir, dass ich seinen Atem spüren kann. Ich kann seinen Blick nicht deuten. Er ist irgendwo zwischen Verlangen, Wut und Enttäuschung. Sowas hab ich noch nie bei jemandem gesehen. „Ich werde dir sagen, was du tun wirst, Samu Aleksi Haber." Ich schlucke, mein Gott...was ist das nur? „Was verlangst du von mir?", will ich wissen.
„Ich werde dich den Rest der Tour bis zum Ende nicht anfassen", er schiebt energisch sein Kinn vor. „...und du mich auch nicht. Wir werden das Ganze hier professionell zu Ende bringen. Wenn wir dann durch sind hiermit, dann treffen wir uns bei dir oder mir zuhause, das kannst du dir aussuchen." Ich zittere immer mehr. Was soll das werden und wie soll ich es aushalten, ihm die nächsten 2 Wochen nicht nah zu sein? „Wieso?", bringe ich so gerade noch hervor. „Damit du mir beweisen kannst, wie ernst es dir ist. Verstehst du?" Ich nicke, ...und verstehe gar nichts mehr. „Und...und dann?", stammele ich nervös. „Dann wirst du mir zeigen, wer du wirklich bist, ohne dich zu verstellen, du wirst mit mir tun, was du willst und mir dein wahres Ich zeigen. Und ich verspreche dir zu gehorchen, aber erst dann. Vielleicht glaube ich dir dann, dass du ehrlich zu mir bist und mir zeigst, was du wirklich magst. Vorher wirst du mir nicht näher als nötig kommen und ich dir auch nicht. Keine Spielchen mehr, verstehst du mich, Samu?" Ich nicke leicht. Fuck, wie soll ich das schaffen? Ich habe doch jetzt schon solch eine Sehnsucht nach ihm. Riku wischt mir die Tränen weg, kommt mir noch ein Stückchen näher und nimmt sich meine Lippen. „Das ist das Letzte, was du von mir in den nächsten 2 Wochen bekommen wirst, Hapa, merk es dir gut", haucht er leise in den Kuss und ich sacke innerlich in mich zusammen. Ich will diesen Mann so sehr.
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...'cos of painless love I've never heard....
FanfictionFür Riku ist die letzte Tour mit Sunrise Avenue angebrochen und plötzlich überkommt ihn ein merkwürdiges Gefühl, eine Sehnsucht, die er sich selbst nicht erklären kann. Doch schnell merkt er, dass es vielleicht ein Fehler ist, dass er seinen Gefühl...