AVER - fire & ice

SECHSUNDZWANZIG

Am Samstagnachmittag liege ich gerade auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum und lese ein Buch, als sich Hermine zu mir gesellt. »Na alles gut bei dir?«, frägt sie, während sie sich am anderen Ende des Sofas niederlässt. Sie wirkt etwas niedergeschlagen. Seit Wochen hat auch sie nur gelernt.

Ich klappe mein Buch zu und lege es neben mich, dann richte ich mit etwas auf. »Mir geht es mehr als gut.«, beginne ich. »Und das habe ich nur dir zu verdanken Mine.« Sie wird rot. »Wenn die zweite Woche nur ansatzweise so gut läuft wie die Erste, dann schaffe ich die ZAG's mit Sicherheit.«

Hermine beginnt zu kichern, »Habe ich dir das nicht von Anfang an gesagt?«

Ich muss unweigerlich die Augen verdrehen. »Ja stimmt.«, gebe ich dann aber zu und wir müssen beide lachen.

»Hey ihr zwei.«, begrüßt uns Harry, der gerade in den Gemeinschaftsraum gekommen ist. Er kommt zu uns rüber, nimmt meine Beine, die ich auf dem Sofa ausgestreckt habe, setzt sich dann zwischen Hermine und mich, und legt meine Beine auf seinem Schoß ab. Im ersten Moment ist es mir etwas unangenehm, aber dann rufe ich mir ins Gedächtnis, dass Harry und ich wirklich nur Freunde sind. Zumindest ist das meine Ansicht, und ich hoffe seine auch!

»Habt ihr Lust, nachher mit mir nach Hogsmeade zu gehen?«, frägt Harry, doch Hermine schüttelt sofort ihren Kopf.

»Nein tut mir leid Harry, ich muss noch etwas lernen.«

»Spaßbremse!« Harry wendet sich an mich. »Wie schaut es bei dir aus Maddy? Musst du auch lernen oder hast du Lust einen Nachmittag mit deinem besten Freund zu verbringen?«.

Eigentlich müsste ich auch lernen, aber ein bisschen Abwechslung würde mir bestimmt gut tun, also nicke ich. »Es spricht nichts dagegen!«

»Na gut, dann treffen wir uns in einer Stunde unten am Haupteingang.«

+++++

Gemeinsam schlendern Harry und ich durch Hogsmeade. Der Frühling ist in vollem Gange und überall wachsen kleine Blümchen. Harry zupft ein Gänseblümchen vom Wegesrand und steckt es mir hinter mein Ohr. »Meine kleine Daisy.«

Daisy – Gänseblümchen. Ich muss kichern.

Harry greift nach meiner Hand und zieht mich zu einem kleinen Laden, der mir bekannt vor kommt. »Komm lass uns in den Honigtopf gehen.«

Als wir durch die Tür eintreten steigt mir ein süßlicher Geruch in die Nase. Sofort erscheinen Erinnerungen an das pétal de rose in meinem Kopf. »Ich lieb diesen Laden jetzt schon.«, gestehe ich und Harry muss lachen.

»Ich auch!«

Von dem Geld, dass Elena mir mitgegeben hat, kaufe ich mit ein paar Schokofrösche, Bertie Botts Bohnen und Druhbels besten Blaskaugummi. Nachdem Harry mir noch ein paar Eismäuse hin hält nehme ich auch diese noch mit.

Mister Flum, der Besitzer des Honigtopfes, packt mir meine Sachen in eine kleine Papiertüte und reicht mir diese. »Viel Spaß damit.«

Ich bedanke mich, verstaue die Tüte in meiner Tasche und folge Harry nach draußen.

»Hast du noch Lust auf ein Butterbier?«, frägt Harry, während er seine Süßigkeiten ebenfalls verstaut.

»Ein was?«, hacke ich nach.

»Ein Butterbier.«, wiederholt Harry sich. »Sag bloß, du hast noch nie von Butterbier gehört!?«

»Doch Mister Filch hatte es erwähnt, als er mich nach Hogwarts gebracht hatte. Ich habe aber noch nie eins probiert.«, gestehe ich.

»Bildungslücke Maddy! Ganz gewaltige Bildungslücke!« Harry greift erneut nach meiner Hand und zieht mich zu dem kleinen Gasthaus, an dem Mister Filch und ich ebenfalls vorbei gekommen waren.