Im Inneren des Zuges schaue ich mich erst einmal um, damit ich mir einen Überblick verschaffen kann. Letztendlich entscheide ich mich dann dafür, den schmalen Gang nach hinten zu gehen, um mir einen Platz zu suchen.
Mit meinem schweren Koffer, der Tasche und meiner Jacke, die ich mir unter meinen Arm geklemmt habe, mache ich mich auf den Weg. Sofort stelle ich jedoch fest, dass die Kabinen fast alle leer sind. Es scheint, als wäre ich die Einzige, die Mitten im Schuljahr nach Hogwarts wechselt.
Mein Herz wird schwer. Dann werde ich bestimmt wieder die Neue, die Außenseiterin sein.
Seufzend betrete ich eine Kabine im hinteren Abteil. Ich wuchte meine Sachen auf die Ablage oberhalb der Sitze, lasse mich seufzend auf einem der roten Sitze nieder und schlage meine Beine übereinander.
Als ich aus dem Fenster blicke, merke ich, dass sich der Zug langsam in Bewegung setzt und ein Gefühl der Sicherheit macht sich in meinem Magen breit.
Ich kann nicht sagen wieso, aber irgendwie habe ich gerade das Gefühl, dass Hogwarts genau das ist was ich jetzt brauche. Ein Neustart.
Auch wenn mein Herz schwer wird, als ich noch einmal an Graham denke, versuche ich positiv zu bleiben. Trotzdem bahnt sich eine kleine Träne einen Weg über meine Wange. Wir hatten einfach zu wenig Zeit.
Schnell wische ich mir die Träne und den Gedanken an Graham beiseite und versuche mich wieder auf Hogwarts zu konzentrieren. Ich werde tatsächlich lernen zu zaubern. Ich werde unter Menschen sein, die genauso "anderes" sind wie ich.
Vielleicht werde ich ja doch ein paar neue Freunde finden. Ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. Ich starre aus dem Fenster und träume vor mich hin, male mir aus, wie es sein wird, meinen Zauberstab zu benutzen, wie es sein wird Magie zu kontrollieren. Ich schließe meine Augen und döse vor mich her, bis ich schließlich ganz einschlafe.
Als ich meine Augen wieder öffne und aus dem Fenster starre, hat sich die Landschaft verändert und ich weiß sofort, dass wir uns bereits in Schottland befinden. Schon als Kind war ich von den Highlands, den Burgen, Ruinen und Edinburgh begeistert. Mein Plan war es, nach meinem Abschluss nach Edinburgh zu ziehen um dort Medizin zu studieren.
Ich frage mich, was ich wohl nach dem Abschluss in Hogwarts alles machen kann. Welche Möglichkeiten sich mir bieten werden. Studieren Hexen und Zauberer auch an normalen Universitäten oder gibt es spezielle Zauber-Universitäten?
Die Fragen in meinem Kopf beginnen sich immer mehr zu häufen, ich werde mich jedoch noch etwas gedulden müssen, bis ich die Antworten bekomme.
Um mich von der restlichen Fahrt noch etwas abzulenken, hole ich Stolz und Vorurteil aus meiner Tasche und beginne in die Welt von Elisabeth und ihren Schwestern einzutauchen.
+++++
Als der Zug nach einer gefühlten Ewigkeit doch endlich zum Stehen kommt, klopft mein Herz so stark, dass ich das Gefühl habe, es würde mir jeden Moment aus der Brust springen.
Da ich es hasse, zu spät zu kommen, springe ich schnell auf, schnappe mir meine Sachen und sprinte nach Draußen. Während ich die beiden Stufen des Zuges nach unten gehe, atme ich die frische, kalte Luft ein und fühle mich sofort leichter. So als wären all meine negativen Gedanken mit einem Mal wie weggeblasen.
Auf dem Bahnsteig angekommen schaue ich mich um, kann jedoch keine Menschenseele entdecken. Elena hatte mir gesagt, dass mich hier ein alter Freund empfangen soll, doch auch von ihm war keine Spur zu sehen. Ich beschließe, mich auf eine der Bänke zu setzten und zu warten. Nervös und mit immer noch rasendem Herzen setze ich mich auf die Bank und stelle meine Sachen neben mir ab.
DU LIEST GERADE
AVER - fire & ice
Fiksi Penggemar~ Harry Potter/Draco Malfoy Fanfiction ~ Teil 1 der Trilogie. Mit 15 Jahren entdeckt Madelaine, dass sie über magische Fähigkeiten verfügt, und wird nach Hogwarts gebracht - einem Ort voller Geheimnisse und Wunder. Während sie die Magie um sich her...