FÜNFUNDDREISSIG

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Mit meinem Koffer in der linken und meinem Zauberstab in der rechten Hand, durchquere ich Hogsmeade und schrecke bei jeder Kleinigkeit auf. Da es bereits dunkel ist, glaube ich an jeder Ecke eine Bedrohung zu erkennen.

Es ist bereits still und die Läden haben geschlossen. Nur im Drei Besen brennt noch Licht und ich denke darüber nach, mich noch etwas hineinzusetzten, da ich das Abendessen vermutlich sowieso verpasst habe. Ich entscheide mich aber dagegen, weil sich meine Freunde mit Sicherheit schon Sorgen um mich machen und ich sie nicht unnötig lange warten lassen möchte.

Als plötzlich etwas in einem der Büsche neben mir raschelt, erschrecke ich, stolpere und lasse meinen Koffer fallen, der auf den Boden knallt und aufspringt. All meine Klamotten fallen heraus und landen im Dreck. Verflixt.

Genervt lasse ich mich auf die Knie sinken und beginne die Klamotten aufzusammeln und zurück in meinen Koffer zu legen.

»Warte, lass mich dir helfen.«, erklingt Harrys Stimme und ehe ich mich versehe, kniet er sich auf die andere Seite des Koffers.

Ich schaue ihn an, möchte ihn anschreien, ihm sagen, dass er verschwinden soll, doch als ich seine blutige Nase sehe, bleiben mir die Worte im Hals stecken. »Ähm ...Danke.«, sage ich leise und gemeinsam sammeln wir meine Sachen auf.

Als Harry nach einem BH von mir greift, reiße ich ihm diesen schnell aus der Hand. Scheisse, wie peinlich.

Ich verschließe meinen Koffer und wir stehen auf.

»Es ist ziemlich dunkel. Wenn du nichts dagegen hast würde ich dich gerne nach Hogwarts begleiten.«

»Meinetwegen.«, sage ich knapp, weil ich keine Lust habe, mit ihm zu diskutiere und wir machen uns gemeinsam auf den Weg.

Am Tor von Hogwarts, treffen wir auf Luna.

»Schön dich zu sehen Luna.«, begrüßt Harry sie und auch ich schließe sie kurz in eine Umarmung.

»Es freut mich auch euch zu sehen! Professor Flitwick kontrolliert jeden Schüler, bevor man reindarf!«, erklärt uns die zierliche Blondine und zeigt auf Filch, der gerade dabei ist, Dracos Sachen durchzugehen.

Professor Flitwick kommt mir einer Liste auf uns zu. »Na endlich, ich habe schon auf Sie gewartet.« Er sieht mich an. »Name?«

Auch wenn ich mir sicher bin, dass er meinen Namen kennt, antworte ich ihm ohne zu zögern. »Madelaine Penelope Grey.«

Flitwick macht einen Hacken auf seiner Liste und winkt mich weiter. »Willkommen zurück Miss Grey.«

Als nächste ist Harry an der Reihe. »Name?«, frägt Flitwick wieder.

»Sie kennen mich doch Professor!«, entgegnet ihm dieser und ich verdrehe die Augen. Wieso kann er nicht einmal das machen, was von ihm verlangt wird. Ich balle meine Hände zu Fäusten und versuche dem Drang zu widerstehen etwas zu sagen.

Seit der Sache im pétale de rose, habe ich mir geschworen nicht mehr die kleine, süße Maddy zu sein und gelernt meinen Mund aufzumachen.

»Gesetz ist Gesetz Potter!«, ermahnt Flitwick ihn und ich entspanne mich.

Nachdem Luna, Harry und ich unser Gepäck abgegeben haben, machen wir uns auf den Weg zur großen Halle. Wie schon vermutet, haben wir natürlich das Essen verpasst. Ich finde es zwar nicht schlimm, weil ich eh keinen Hunger habe, bin mir aber sicher, dass es meinem Körper nicht geschadet hätte.

Auch die Einteilung der Erstklässler haben wir verpasst. Traurig darüber, lasse ich mich zwischen Bella und Maya nieder.

»Wo. Zur. Hölle. Warst. Du?«, frägt mich Bella besorgt. »Dich kann man echt keine fünf Minuten alleine lassen!«

AVER - fire & iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt