Gegenwart
Madelaine
Seit wir vor drei Monaten hierher nach London gezogen sind, plagt mich dieses komische Gefühl. Ich kann nicht sagen, was genau es ist, aber es fühlt sich so verdammt vertraut an. Als wäre da irgendwas ganz tief in meinem Inneren, dass an die Oberfläche will.
Hastig ziehe ich meine Jacke noch fester zu und beschleunige meine Schritte, um endlich nach Hause zu kommen. Der Tag war sowieso eine einzige Katastrophe gewesen. Abgesehen von Stellas gemeinen Sprüchen und den vernichtenden Blicken der anderen, sind da noch diese Kopfschmerzen, die ich seit Tagen habe. Vielleicht haben sie was mit diesem komischen Gefühl zu tun, das einfach nicht verschwinden will.
Ich biege in unsere Straße ein, als mir plötzlich ein Vogel auffällt der sich neben mir auf einem der Zaunpfosten niederlässt. Mit seinen schwarzen kleinen Augen mustert er mich. Ich bleibe stehen, drehte einen Schritt näher und befürchte schon, dass der Vogel wegfliegt, doch er bleibt einfach sitzen und schaut mich weiterhin an. Seltsam.
Ohne zu wissen, was ich hier eigentlich tue, strecke ich meinen Arm aus und halte dem Vogel meine Handfläche hin. Dieser neigt zuerst nur seinen Kopf, als wüsste er nicht recht, was er tun soll, doch dann springt er auf meine Handfläche und macht es sich dort bequem. »Na du kleines Ding, wie heißt du?«, frage ich leise. Der Vogel piepst und ich muss lachen. Ich streichle ihm mit meinem Finge über den Kopf. »Ich bin Madelaine, du kannst mich aber auch gerne Maddy nennen.«
Der Vogel erinnert mich an die kleine Eule, die vor ungefähr vier Jahren, plötzlich in unserem Garten vor mir auf einem Ast gelandet war. Auch mit ihr hatte ich gesprochen, bis Elena plötzlich aus dem Haus gekommen war und sie weggescheucht hatte. Sie meinte damals, dass ich mich bloß von solchen Viechern fernhalten sollte, da sie viele Krankheiten übertragen könnten.
Es dauerte dann auch keine zwei Wochen, ehe wir wieder einmal umgezogen waren. Ob es damals etwas mit dieser Eule zu tun hatte?
»Seht mal Leute die Verrückte spricht mit Tieren.«
Erschrocken drehe ich mich um und eindecke Stella, die mit ein paar ihrer Freundinnen keine fünf Meter vor mir steht und mich schelmisch angrinst. Schnell setze ich den Vogel wieder ab und drehe mich weg. Ich habe keinen Nerv für dieses blonde Miststück.
»Ja verpiss dich Grey du Freak.«, brüllt sie mir hinterher, doch ich ignoriere sie und biege schnell in unsere Einfahrt, die genauso gruselig ist wie der Rest unseres neuen Hauses.
Unsere Vermieterin Lillith ist jedoch eine nette ältere Frau. Sie wohnte in dem Haus, bevor sie ihr Café, das Petal de Rose in London eröffnet hatte und brauchte dringend Nachmieter. Elena hatte die Chance ausgenutzt und meinte das wir nichts Besseres zu diesem Preis finden würden.
Trotzdem hasse ich es hier zu leben.
Aber wer weiß, wie lange wir hier wohnen würden. Immerhin bleiben wie meistens nicht länger als zwei Jahre, ehe Elena aufgrund ihrer Arbeit wieder den Standort wechseln muss.
Ich öffne die Haustür und ein angenehmer Duft nach Zimt kommt mir entgegen. Ich ziehe meine Jacke und meine Schuhe aus, lege beides beiseite und gehe in die Küche, wo ich Kathi am Herd antreffe. »Hallo Kathi.«, begrüße ich die zierliche Blondine. Diese dreht sich zu mir um und schenkt mir ein breites Lächeln. Kleine Falten bilden sich um ihr Auge, was sie jedoch nicht älter aussehen lässt. Eher reifer.
»Hallo Maddy.« Sie wischt sich ihre Hände an der Schürze ab. »Wie war es in der Schule?«
»Wie immer.« Mehr sage ich nicht. Ich will mit Kathi nicht über Stella und all die anderen Probleme reden. Sie hat schon genug um die Ohren. Damals als Tante Anne mich aufgenommen hatte, weil meine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, konnte keiner ahnen, dass sie und ihr Mann keine zehn Jahre später selbst bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommen.
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AVER - fire & ice
Fanfiction~ Harry Potter/Draco Malfoy Fanfiction ~ Teil 1 der Trilogie. Mit 15 Jahren entdeckt Madelaine, dass sie über magische Fähigkeiten verfügt, und wird nach Hogwarts gebracht - einem Ort voller Geheimnisse und Wunder. Während sie die Magie um sich her...