Madelaine
So schnell ich kann, packe ich meinen Koffer, werfe die Sachen teilweise einfach unsachte hinein und verschließe den viel zu vollen Koffer dann mit aller Kraft.
Die anderen sind bereits ohne mich zum Frühstück gegangen, weil ich viel zu sehr getrödelt hatte.
»Geht schon mal vor, ich bin in fünf Minuten da.«, hatte ich gesagt. Das ist jetzt dreißig Minuten her.
Applaus Maddy!Ich war gestern Abend einfach zu aufgeregt gewesen und konnte nicht einschlafen. Prompt habe ich heute Morgen natürlich verschlafen... Notiz an mich selbst: Wecker mitbringen.
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir schon fast Weihnachten haben und wir heute nach Hause fahren werden. Wie schnell sind die letzten Wochen denn bitte vergangen? Ja na gut, ich habe fast jede freie Minute mit Lernen verbracht, aber trotzdem!?!
Zu meiner Verwunderung hatte auch Draco mich in Ruhe gelassen.
Immer wieder muss ich an das Zusammentreffen mit ihm vor ein paar Wochen denken.
War meine Ansage zu hart? Nein!
Habe ich trotzdem ein schlechtes Gewissen? Definitiv!
Muss man das Ganze verstehen? Sicher nicht!
Ich hasse jegliche Art von Konfrontation. Auch solche, bei der ich selber der Auslöser bin.
Ich wuchte meinen Koffer vom Bett und gehe damit nach unten in den Gemeinschaftsraum, wo ich auf Harry treffe der ganz gelassen auf einem der Sofas sitzt. »Hey.«, begrüße ich ihn und er springt auf.
»Hey. Kann ich dir helfen?«
Ich winke ab. »Geht schon.«
»Aber dein Bein...«
»Dem geht's wieder sehr gut. Ich spüre gar nichts mehr.«, versichere ich ihm und stelle den Koffer vor meinen Füßen ab. »Alles gut bei dir? Warum bist du noch nicht unten bei den anderen?«
Harry streicht sich verlegen durch sein schwarzes Haar. »Ich habe auf dich gewartet.«
»A-Auf mich?«
Harry nickt, dann dreht er sich um und nimmt eine kleine Schachtel, die auf dem Tisch steht. »Ich habe etwas für dich.« Er kommt auf mich zu und reicht mir die Schachtel, welche ich mit zitternden Händen entgegen nehme.
»Was ist das?«, hacke ich nervös nach.
»Lass dich überraschen!«
Ich will es aufmachen, doch Harry hält mich zurück. »Du darfst es erst an Weihnachten öffnen.«
»A-Aber ich habe doch gar nichts für dich.«, murmle ich, und fühle mich augenblicklich schlecht.
»Das macht nichts.«
»Danke Harry, das weiß ich wirklich zu schätzen.«
Er grinst mich an, und als wir uns eine Spur zu lange in die Augen schauen, räuspere ich mich. »Ich denke wir sollten gehen.«
+++++
Wir sitzen alle gemeinsam beim Frühstück und genießen die letzten Stunden in Hogwarts, bevor es später zurück zu unseren Familien geht. Die große Halle, wurde weihnachtlich dekoriert und von den Decken fallen leise kleine Schneeflocken herab.
»Wenn du irgendwelche Fragen hast, kanns du mir gerne jederzeit schreiben. Meine Adresse schreibe ich dir auf.« Während Hermine mit mir spricht, gleitet mein Blick unbewusst zu Draco und er kreuzt den Seinen.
Auch wenn er Abstand zu mir gehalten hatte, spüre ich immer wieder seinen Blick auf mir. Es fühlt sich an, als würde ein durchsichtiges Band existieren, dass uns miteinander verbindet. Schnell wende ich meinen Blick ab und rufe mir ins Gedächtnis, dass ich einen Freund habe, der Zuhause auf mich wartet. Und außerdem ist das einzige Gefühl, dass ich Draco gegenüber verspüre Hass. Oder?
Shit!
»...am meisten solltest du üben, wie du deinen Zauberstab benutzt. Du musst auf deine Gefühle achten Maddy, dann wird dir alles gelingen.«
Wie recht sie doch hat... Noch einmal schaue ich zu Draco, doch dessen Platz ist bereits leer. Enttäuscht schiebe ich meinen Teller beiseite.
»Gut dann sollten wir alles geklärt haben. Hast du noch Fragen Maddy?«
Erst jetzt fällt mir auf, dass ich Hermine gar nicht mehr zugehört habe. Schnell schüttel ich meinen Kopf.
»Nun gut, ...« Sie reicht mir ein kleines Stück Pergament. »...hier ist meine Adresse. Wir können uns auch gerne mal auf einen Kaffee treffen.«
Ich nicke und schiebe mir den Zettel in meine Jackentasche. »Kaffee klingt gut«, sage ich, dann machen wir uns auf den Weg.
+++++
Ich sitze gemeinsam mit Bella, Maya und Ginny in einem Abteil. Harry, Ron und Hermine haben sich etwas weiter vorne ein Abteil gesucht Mir kommt es vor, als wäre es gestern gewesen, als ich hier ganz alleine gesessen bin.
Umso glücklicher macht es mich, dass ich bereits so viele Freunde gefunden habe.Wir unterhalten uns gerade über die verschiedensten Themen, als Ginny mich anlächelt. Auch wenn ich mit der kleinen Weasley noch nicht sehr viel zu tun hatte, habe ich sie bereits in mein Herz geschlossen. »Na Maddy, freust du dich schon auf deinen Freund?«
Eifrig nicke ich. »Ja und wie. Wir hatten kaum Zeit miteinander, bevor ich nach Hogwarts gekommen bin und das möchte ich gerne nachholen.«
»Wieso geht er nicht auch auf Hogwarts.«, frägt nun Maya.
»Na, weil er ein Muggel ist, stimmts Maddy?!«, meint Bella.
»Was ist ein Muggel?«, frage ich irritiert. Ich hatte das Wort schon öfters aufgeschnappt.
»Als Muggel werden in der Zauberwelt die Menschen bezeichnet, die keinerlei Zauberkraft in sich haben.«, erklärt Bella.
»Ja dann ist er tatsächlich ein Muggel.«
Ich kaue auf meiner Unterlippe rum. »Würdet ihr es eurem Freund erzählen, also dass ihr eine Hexe seid?«, frage ich in die Runde. Die Mädchen beginnen zu überlegen.
»Nein, zuerst einmal nicht.«, beginnt Maya. »Zum einen würdest du ihn wahrscheinlich komplett überfordern und ihr wollt ja die gemeinsame Zeit genießen. Zum anderen weißt du nicht wie es sich mit euch entwickelt! Es ist einfach noch zu frisch.«Die anderen stimmen ihr zu und auch ich finde, dass sie Recht hat. Wenn meine Cousinen Recht haben und die magische Welt nicht nur gute Seiten hat, möchte ich Graham so gut es geht raushalten. Und außerdem, wer weiß was die Zukunft bringt?
Wieder muss ich an Draco denken. Himmel, ich muss mir endlich diesen Jungen aus dem Kopf schlagen!
+++++++++++++++++++++++++++++++Würdet ihr es eurem Freund/eurer Freundin sagen, wenn ihr ein Zauberer/eine Hexe seid? Also ich schon, wir sind aber auch schon seit 2017 zusammen :) LG eure Sophie

DU LIEST GERADE
AVER - fire & ice
Fanfiction~ Harry Potter/Draco Malfoy Fanfiction ~ Teil 1 der Trilogie. Mit 15 Jahren entdeckt Madelaine, dass sie über magische Fähigkeiten verfügt, und wird nach Hogwarts gebracht - einem Ort voller Geheimnisse und Wunder. Während sie die Magie um sich her...