ACHTUNDVIERZIG

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Blinzelnd öffne ich meine Augen und schaue mich um. Sofort durchfährt ein stechender Schmerz meinen Kopf und ich lasse mich stöhnend nach hinten sinken. Schnell schließe ich meine Augen wieder.

»Vorsichtig Miss Grey.« Ich spüre, wie sich eine Hand auf meinen Arm legt. Langsam öffne ich meine Augen wieder und starre in die freundlichen Augen von Madame Pomfrey. Warum bin ich im Krankenflügel?

»Wie geht es Ihnen?«

»Bis auf die Kopfschmerzen fühle ich mich ganz ok.« Ich stütze mich ab und versuche mich ein wenig aufzusetzen, doch Madam Pomfrey hält mich zurück. »Sie müssen langsam machen, Sie hatten einen schlimmen Nervenzusammenbruch.«

»Einen was?«

»Scheinbar hatten Sie eine Panikattacke. In diese haben sie sich so hineingesteigert, dass ihr Körper zusammengebrochen ist.«

Panikattacke...

Panikattacke ...

Panikattacke ...

Das kann nicht sein...

Ich bin geheilt ... Oder?

Ich hatte seit Jahren keine Panikattacke mehr. Dr. Brocks hatte mich geheilt, da bin ich mir ziemlich sicher.

Ich schaue Madame Pomfrey an. »Sind Sie sich sicher, dass es eine Panikattacke war?«, frage ich mit rauer Stimme und bete, dass sie sich alles andere als sicher ist.

Zu meinem Bedauern nickt sie. »Mister Potter und Miss Granger haben Sie hergebracht, da sie sich Sorgen gemacht haben. Ich habe dann eine Diagnostik durchgeführt.« Wieder greift sie nach meinem Arm. »Ich möchte ihnen nicht zu nahe treten Miss Grey, aber kann es sein, dass sie schon öfters damit zu tun hatten?«

Leugnen Maddy! Leugne es, dann wird es wieder weggehen. Ganz sicher!

Also schüttele ich schnell meinen Kopf. »Nein!«

Daraufhin neigt Madame Pomfrey leicht ihren Kopf. »Komisch. Dann habe ich mich wohl getäuscht.«

Sie steht auf. »Nun gut, ich werde Ihnen noch einen Trank zur Stärkung geben und sie noch etwas zur Beobachtung hier behalten. Heute Abend können Sie dann gehen.«

Ich nicke und Madam Pomfrey lässt mich alleine. Alleine mit meinen Erinnerungen, die nach und nach zurück kommen.

Am späteren Vormittag besuchen mich dann Bella und Maya. Als sie vor meinem Bett stehen, schauen sie mich besorgt an. »Wie geht es dir?«, frägt Bella mich.

Ich antworte nicht und schüttele nur meinen Kopf. Ich schaffe es nicht ihnen die Wahrheit zu sagen. Sofort setzen sich die beiden zu mir. Maya greift nach meiner Hand. »Geht es um Draco? Wir haben gehört, dass er gestern wohl kurz auf der Feier war.«

Ich nicke, sage aber wieder keine Silbe.

»Willst du nicht darüber reden?«, frägt nun Bella, ihre Stimme ist voll Mitgefühl.

»Ich ... ich kann nicht.«, krächze ich und muss mich konzentrieren, damit ich nicht wieder beginne zu weinen.

Wie konnte ich nur so blöd sein und glauben, dass er einer der Guten ist. Ich dachte wirklich wegen mir würde er sich ändern...

Ich lasse meinen Blick zu einem der Fenster gleiten, schon beginnen die Tränen wieder zu fliesen. Bella und Maya nehmen mich fest in den Arm. Erstere streicht mir beruhigend über den Kopf. »Alles wird wieder gut, das verspreche ich dir.«, sagt sie.

Mir ist jedoch bewusst, dass sie dieses Versprechen nicht halten kann...

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Als Madame Pomfrey mich am späteren Nachmittag endlich gehen lässt, drückt sie mir noch eine kleine Phiole mit roter Flüssigkeit in die Hand. »Nehmen Sie das vor dem schlafen gehen. Es wird gegen die Kopfschmerzen helfen.«

Ich bedanke mich bei ihr und möchte gerade gehen, als Madame Pomfrey mich noch einmal aufhält. »Ich weiß, dass es nicht immer leicht ist, über die Vergangenheit zu reden, aber wenn irgendwas ist, können Sie jederzeit zu mir kommen.«

»Danke Madame Pomfrey.« Mit diesen Worten drehe ich mich um und verschwinde mit schnellen Schritten aus dem Krankenflügel. Ich muss hier weg, muss mich umziehen und duschen.

Ich trage noch immer das Kleid von gestern. Schwer hängen die Erinnerungen an gestern Abend in dem Stoff.

Mit schnellen Schritten laufe ich durch den leeren Korridor. Vermutlich sind die meisten Schüler bereits auf den Zimmern, um für die Heimreise morgen zu packen.

Noch nie war ich so glücklich endlich heim zu dürfen.

Plötzlich werde ich grob am Arm gepackt und auf die Seite gezogen. Ehe ich mich versehe, stehe ich Draco gegenüber, der mich kritisch mustert.

»Wo warst du? Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, hast du dich köstlich mit Potter amüsiert.«

Da ich es nicht ertrage Draco in die Augen zu sehen, lasse ich meinen Blick sinken.

»Ich wollte dich nach der Feier abholen und finde dich fast einen Tag nicht mehr. Verdammt Madelaine, ich habe mir Sorgen gemacht.«

»Ich ... es t-tut mir leid. Ich war bis jetzt im Krankenflügel.«

»Was?« Draco greift nach meinem Kiefer und zwingt mich ihn anzuschauen. »Was ist passiert? Hat er dir wehgetan?? Bei Salazar Slytherin, Madelaine ich schwöre dir, wenn er dir auch nur ein Haar gekrümmt hat, bringe ich ihn um.«

Schnell schüttele ich meinen Kopf. »Harry hat mir nichts getan.«

»Was dann?«

»Ich ... kann ... das ... nicht...«

Draco mustert meine Augen. »Was kannst du nicht Madelaine. Du musst mit mir reden.«

Ich schlucke schwer und atme tief durch. Reiße dich jetzt verdammt nochmal zusammen Maddy. Draco ist böse! Du musst ihn gehen lassen.

»Das mit uns Draco. Ich kann das nicht.«, sage ich, und meine Stimme ist fester als erwartet.

Dracos Augen verengen sich zu Schlitzen. »Was ist passiert Madelaine? Was hat sich geändert?«

Die ersten Tränen beginnen zu fliesen. »Nichts.«, schluchze ich. »Ich h-habe n-nur begriffen, dass das zwischen uns keine Zukunft hat Dr-Draco.«

Sein Griff wird lockerer und er schaut zu Boden. »A-aber ich dachte, du liebst mich?«

Wieder muss ich schluchzen. »Das tue ich Draco, mehr als alles andere, aber - «

»Aber du willst Potter doch lieber oder?«, unterbricht er mich. Er schaut mich an und all das helle in seinen Augen ist erloschen. Seine Iriden sind schwarz wie die Nacht.

»Was? Nein Draco, es geht doch überhaupt nicht um Harry!!«, versuche ich zu erklären, doch Draco hört mir schon gar nicht mehr richtig zu.

»Ich hatte nie eine wirkliche Chance gegen ihn stimmts?« Er geht zwei Schritte rückwärts. Ich strecke meinen Arm aus, will ihn halten, greife jedoch nur ins Leere.

»Bitte Draco.«, flehe ich.

»Fahr zur Hölle Grey!«, zischt er und zum ersten Mal sehe ich in seinem Gesicht sein wahres Ich. Den bösen Draco. Er dreht sich um und verschwindet. Mit ihm der letzte Funken Hoffnung den ich noch in mir hatte. Ich habe ihn endgültig verloren.

Und das ist alleine meine Schuld.

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Ich weis ich schreibe die Geschichte selber, aber ich bin grad echt am weinen....






Ich hoffe das Kapitel hat euch trotzdem gefallen!? Lasst mir gerne ein Vote da! :)

AVER - fire & iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt