ZWEIUNDDREISSIG

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Mit knirschenden Zähnen halte ich den Tagespropheten in meiner Hand. DUMBLEDORE UND POTTER REHABILITIERT, steht fett auf der Titelseite, darunter: TRITT DER MINISTER ZURÜCK? UMBRIDGE SUSPENDIERT, UNTERSUCHUNG LÄUFT und zu guter Letzt: DER, DER NICHT GENANNT WERDEN DARF, KEHRT ZURÜCK!

Ich schlage den Propheten zu und knurre. »Warum muss eigentlich immer erst etwas passieren, damit einem die Leute glauben schenken?«

»Ist das nicht immer so?«, holt Bella zur Gegenfrage aus und sofort merke ich, dass sie nicht sonderlich gut gelaunt ist.

»Ist alles gut bei dir?«

»Nein, und jetzt iss endlich zusammen, wir sind eh schon spät dran. Ich muss noch meinen Koffer packen, meine Haare machen und mich umziehen.«, fährt sie mich an und wirkt als stände sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch.

Schnell esse ich mein letztes Stück Brot auf und stehe auf. »Fertig!«, sage ich mit vollem Mund und gemeinsam machen wir uns auf den Weg nach oben in den Gemeinschaftsraum.

Morgen wird es schon zurück nach Hause gehen.

Ich werde Hogwarts mit gemischten Gefühlen verlassen. Zum einen freue ich mich zwar auf zu Hause, meine Cousinen, Graham und einen leckeren Kaffee bei Lillith. Aber ich werde die Schule auch vermissen. Vor allem meine Freunde.

Wir steigen die Treppen nach oben und ich schaue mich um. Langsam nimmt alles wieder seinen Normalzustand an und das macht mich glücklich. »Ich bin froh, dass Dumbledore nächstes Jahr wieder die Schulleitung übernehmen wird.«

Bella nickt mir zu. »Ja ich auch. Umbridge war wirklich eine schreckliche Person, die es mehr als verdient hat, dass sie suspendiert wurde.«

Filch, der gerade dabei ist ein paar Bilder aufzuhängen, wirft uns einen bösen Blick zu. Er scheint nicht froh darüber zu sein, dass Umbridge weg ist. »Keine Sorge Mister Filch, Sie werden schon noch die richtige Frau finden.«, ruft ihm Bella zu und sein Blick wird noch finsterer.

»Schnell weg.«, rufe ich kichernd und ziehe Bella nach oben.

Vom oberen Ende der Treppe kommt uns Harry entgegen. Er sieht abgeschlagen aus und ich bekomme Mitleid. »Hey ihr zwei.«

»Hi Harry.«, begrüßt ihn Bella und auch ich winke ihm zu.

»Maddy kann ich dich kurz sprechen?«

Ohne zu zögern, wende ich mich an Bella. »Ich komme gleich nach Bella, geh schon mal vor.«

Sie nickt und quetscht sich dann an Harry vorbei nach oben.

Wir beschließen uns, in den Garten hinaus zu gehen, wo wir vermutlich am ungestörtesten sind. Wir setzten uns in die Wiese und ich greife nach Harrys Hand. Seit der Sache mit seinem Patenonkel, haben wir uns kaum gesprochen. »Es tut mir so wahnsinnig Leid Harry.«, flüstere ich und streiche mit meinen Fingern über seinen Handrücken. »Ich weiß wie es ist, jemand Wichtigen zu verlieren. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, kannst du jeder Zeit zu mir kommen, ich bin für dich da.«

Er lächelt mich schwach an. »Das weiß ich wirklich zu schätzen Maddy, aber mir tut es um ehrlich zu sein leid, dass ich dich da überhaupt mit reingezogen habe. Es war wirklich dumm von mir. Wir hatten uns alle bei der DA auf so eine Situation vorbeireitet, du aber nicht.«

Autsch! Ich versuche den Schmerz, den seine Worte in mir auslösen zu unterdrücken.

»Dafür habe ich mich aber ganz gut geschlagen, findest du nicht?«

»Ziemlich gut?«, frägt Harry. »Du warst erste Sahne Daisy.«

Ich muss kichern, weil er mich schon wieder so nennt und schiebe mir dann eine Strähne hinter mein Ohr. »Kommst du mich in den Ferien mal besuchen? Ich würde dir gerne das pétale de rose zeigen. Mein Lieblings Café.«

AVER - fire & iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt