VIERUNDVIERZIG

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Triggerwarnung: Expliziete Szene

Ich spüre, wie sich die Temperatur im Raum um mindestens zehn Grad verringert. Am liebsten würde ich Draco bitten sich zu wiederholen, in der Hoffnung ich hätte mich einfach nur verhört, doch tief in mir weiß ich, dass es nicht so ist. Dass es sich um keinen Irrtum handelt, sondern um die Wahrheit, die schreckliche Wahrheit, die nun mit so einer Wucht in mich einschlägt, dass mir sämtlicher Sauerstoff aus dem Körper zu weichen droht.

Ich versuche ruhig zu bleiben, versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich seine Worte beängstigen, doch das fällt mir von Sekunde zu Sekunde schwerer.

Ich möchte etwas sagen, möchte ihn anschreien, doch Draco zieht seinen Ärmel nach oben und offenbart eine Art Tattoo, dessen Bedeutung ich sofort erkenne. »Wie ... wie ist das möglich?«, frage ich mit heiserer Stimme.

»Siehst du, es ist sinnlos, sich etwas vorzumachen Madelaine.«, entgeht er meiner Frage. »Du bist so hell wie das Licht der Sonne und ich...« Er hält kurz inne und ich spüre, wie viel Kraft es ihn kostet ruhig zu bleiben. »... ich bin dunkler als die schwärzeste Nacht.« Er seufzt. »Madelaine, ich kann nicht mir dir zusammen sein, ich würde dich mit in die Dunkelheit reißen.«

Ich zwinge mich, meinen Blick von diesem grauenhaften Tattoo zu lösen und Draco in die Augen zu schauen. Diese glänzen noch immer in dem gewohnten Grau und mein Herz beginnt zu rasen.

Es ist Draco ... mein Draco. Und keine Macht dieser Welt wird es schaffen sein wahres Ich zu zerstören.

Ich gehe einen Schritt auf Draco zu, strecke meine Hand aus und berühre seinen Arm. Sofort zuckt Draco etwas weg, doch das hindert mich nicht daran, seine Haut zu berühren. Ich lege meine rechte Hand an seine Wange und schaue ihm tief in seine Augen. »Draco...«, raune ich und er senkt seine Lieder. In seinem Blick liegt so unendlich viel Schmerz, dass es mich fast zu zerreißen droht. Unfähig meinen Satz zu beenden, stelle ich mich auf die Zehenspitzen und presse meine Lippen auf die seinen.

Nach kurzem Zögern erwidert Draco den Kuss, schlingt seine Arme um meine Taille und zieht mich fest an sich. Jede Faser meines Körpers fühlt sich zu Draco hingezogen. So als wären wir nie getrennt gewesen.

Unsere Berührungen schreien förmlich nach Sehnsucht und der Nähe, die wir uns in den letzten Tagen selber verweigert hatten.

Es tut uns nicht gut, voneinander getrennt zu sein. Das weiß ich und trotzdem habe ich Angst vor Dracos dunkler Seite.

»Madelaine!«, beschwert sich Draco, als ich kurz meine Lippen von den seinen nehme und seine Augen mustere.

»Draco, ich liebe dich.«, flüstere ich.

Ich weiß nicht, ob genau jetzt der richtige Moment ist, um Draco meine Liebe zu gestehen, es fühlte sich jedoch richtig an.

Sofort blitzt in seinen Augen Hoffnung auf und mir wird bewusst, dass ich keinen besseren Zeitpunkt hätte wählen können. Draco braucht mich. Er braucht meine Liebe und er braucht Geborgenheit.

Vielleicht würde meine Liebe ausreichen, um ihn auf die helle Seite zurück zu bringen.

»Ich werde immer zu dir halten, egal was passiert, aber du musst mir versprechen mit mir zu reden.«

Er streicht mir sanft über die Wange. »Ich weiß nicht, mit was ich dich verdient habe Madelaine Grey!« Er beugt sich vor und haucht mir einen zarten Kuss auf die Stirn. »Ich liebe dich.«

Eine heiße Träne bahnt sich einen Weg von meinem Auge über meine Wange. Ohne zu zögern legt Draco seine Lippen auf sie. Ich schließe meine Augen und genieße die sanfte Berührung.

AVER - fire & iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt