VIERUNDDREISSIG

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Ich gehe mit Katie durch die Winkelgasse, oder zumindest durch das, was davon übrig geblieben ist. Die meisten Läden stehen leer. Ihre Scheiben wurden eingeschlagen und das Innere zerstört. Bei dem Anblick dieses Chaos bildet sich ein Klos in meinem Hals. Was ist hier passiert? Waren das auch die Todesser gewesen?

Auch wenn ich die letzten Wochen kaum mein Bett verlassen hatte, habe ich mitbekommen, dass es immer wieder zu Angriffen durch die Anhänger Voldemorts gekommen war. Katie und Elena hatten schon überlegt mich nicht mehr nach Hogwarts zu lassen.

Ich hatte ihnen erklärt, dass es keinen sichereren Ort als meine Schule gibt und zum Glück hatten sie es sich noch einmal anders überlegt.

Jetzt, wo ich die zerstörten Häuser und Läden sehe, kann ich ihre Sorge jedoch nachvollziehen.

Wir kommen an Olivanders Laden vorbei und mein Herz bleibt stehen. Auch sein Laden ist von der Zerstörung nicht verschont geblieben.

Katie legt eine Hand auf meine Schulter. »Komm Maddy, schau nicht hin, tu dir das nicht an.« Scheinbar macht sie sich noch immer Sorgen um meine Gefühle.

»Ist schon gut Katie.«, versichere ich ihr. »Mir geht es gut.«

Ja es ist eine Lüge! Aber was soll ich denn bitte machen? Ihr sagen, dass ich innerlich Gefühlstechnisch Tod bin? Nein sicher nicht!!!

Wir gehen weiter und gelangen am Ende der Straße an einen neuen Laden. Er ist so Bund, dass er die anderen Läden mit Abstand in den Schatten stellt.

Ich verenge meine Augen etwas, um den Namen lesen zu können. Weasleys Zauberhafte Zauberscherze. »Weasleys? Heißt so nicht dein Freund Ronald?«

Ich nicke. »Seine Brüder führen den Laden.«

Sie haben es also tatsächlich getan. Die Weasley Zwillinge haben ihren eigenen Laden eröffnet, ich kann es kaum glauben und spüre so etwas wie stolz tief in meinem Herzen.

»Wenn du willst, können wir hinein gehen, wir haben noch etwas Zeit.«

Schnell schüttele ich meinen Kopf. Allein bei dem Gedanken, darin meine Freunde und Harry zu treffen, lässt mich schwer atmen.

Eigentlich sollte ich Harry dankbar sein. Wer weiß, wie lange Graham sonst noch dieses grausame Spiel mit mir gespielt hätte. Aber ich kann einfach nicht darüber hinweg schauen, auf welche Art und Weiße es Harry getan hatte. In meinen Augen war sein Verhalten egoistisch und falsch.

»Dann gehen wir eben noch ein wenig shoppen.« Katie hackt sich bei mir unter. Gerade möchten wir losgehen, als uns eine blonde Frau und ein blonder Junge entgegen kommen. Ist das etwa...?

Nein!

Nein, nein, nein bitte nicht er.

Draco

Ich bin so in meinen Gedanken vertieft, dass ich Madelaine zuerst gar nicht sehe. Als ich sie dann jedoch wahrnehme, ist es zu spät und ihre Anwesenheit schlägt wie der Blitz in mich ein. Sofort fühle ich mich wieder wie der Junge, der ich vor ein paar Monaten noch war.

Auch wenn sie noch circa fünf Meter von uns entfernt sind, erkenne ich sofort, dass sie sich sehr verändert hat. Ihre blonden Haare gehen ihr nun bis zu den Brüsten und ihre sonst so strahlenden Augen sind nur noch zwei matte Kugeln, in ihrem blassen, mageren Gesicht.

Was ist passiert Madelaine?

Sie trägt eine weiße Bluse und eine schwarze Leggins, was ich beides sehr anziehend finden würde, wenn da nicht ihr Schlüsselbein wäre das ungesund hervor steht. Sie ist mager geworden und das bereitet mir Sorgen. Ein Gefühl, für das ich im Moment nun wirklich keine Zeit habe.

AVER - fire & iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt