EINUNDZWANZIG

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Madelaine

Ich liege in meinem Bett und schluchze. Ich fühle mich gedemütigt, benutzt und verraten. Das Gefühl ist so bedrückend, dass ich glaube, davon erdrückt zu werden.

Auch wenn ich mir nicht sicher bin, dass Umbridge die Wahrheit gesagt hatte, so kann ich doch mit Sicherheit sagen, dass meine Freunde mich wegen irgendwas belügen, und ich werde herausfinden was es ist.

Meine Hand brennt und pocht so stark, dass ich schon am Überlegen bin, zu Madame Pomfrey zu gehen, doch das würde bedeuten, dass ich mein Bett verlassen muss und dazu bin ich im Moment nicht bereit. Im Augenblick ist es hier am sichersten. Außerdem habe ich noch immer eine solche Wut auf Umbridge und Draco, dass ich nicht versprechen könnte, die beiden nicht zu verfluchen.

Ich weiß noch nicht mal, auf wen ich eine größere Wut habe. Draco diese gemeine Schlange oder Umbridge, die wohl noch gemeiner zu sein scheint, als ich erwartet hatte...

Ich meine, was habe ich bei Draco erwartet?

Dass er die Sache von gestern einfach so unter den Tisch fallen lässt? Nein!

Dass er mir verzeihen würde und wir beste Freunde werden? Niemals!

Aber dass er mich ausgerechnet bei Umbridge verpfeift, hätte ich nun wirklich nicht erwartet! Er hätte wissen müssen was passiert! Und nun muss ich mit den Konsequenzen leben.

Danke ... für nichts!

Nach einiger Zeit höre ich die Tür unseres Zimmers aufgehen. Schnell ziehe ich meinen Pullover über meine Hand und wische mir meine Tränen weg, dann lege ich mich auf den Bauch, schlage mein Buch auf und tue so als würde ich lesen.

Bella, Maya und Hermine betreten kichernd den Raum und ein kleiner Stich durchfährt mein Herz. Na wenigstens haben die Drei Spaß...

Ich weiß, dass ich eigentlich nicht das Recht habe wütend zu sein, immerhin bin ich gerade mal ein paar Monate hier. Ich verstehe nur einfach nicht, was ich ihnen getan habe, um sie glauben zu lassen, mir nicht alles sagen zu können...

Ich hasse es, dass sie mir etwas verheimlichen.

»Hey Maddy.«, begrüßt Maya mich als erstes. Auch Hermine und Bella begrüßen mich im Anschluss.

Den Blick weiterhin stur auf mein Buch gerichtet, gebe ich ihnen ein knappes "Hi!" als Antwort.

Ohne mir weiter Beachtung zu schenken, beginnen sich die Drei für das Abendessen fertig zu machen. Auch ich sollte langsam aus dem Bett kommen, kann im Moment aber noch nicht die benötigte Kraft aufbringen.

Nach einer Weile, spüre ich wie sich jemand zu mir an Bett setzt. Im Augenwinkel erkenne ich, dass es Hermine ist und meine Wut flammt erneut auf. Hätte sie unser Treffen nicht verpasst, wäre ich vermutlich gar nicht mit dem Jungen aus Slytherin mitgegangen.

»Es tut mir leid.«, beginnt sie und ich schaue auf. Hermines und mein Blick treffen sich. Sofort erkenne ich Reue in ihrem Blick. »Ich habe unsere Treffen total vergessen Maddy.«

»Ist schon gut.«

Augenblicklich schüttelt Hermine den Kopf. »Nein Maddy, nichts ist "schon gut"! Es ist schon das zweite Mal, dass ich dich versetzt habe!«, bedauert sie und streicht sich mit einer Hand eine Strähne hinter ihr Ohr.

Ich klappe mein Buch zu, lege es auf die Seite und setze mich auf. »Nein Hermine, es ist wirklich kein Problem!«, lüge ich und versuche dabei zu lächeln um glaubhafter rüber zu kommen.

Doch mein Schauspielerisches Talent lässt wohl zu wünschen übrig, denn Hermines Augen verengen sich zu Schlitzen. »Du hast geweint!« Das ist keine Frage. »Bei Merlin Maddy, was ist passiert?«, frägt sie entsetzt, doch ich winke nur ab.

AVER - fire & iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt