Einunddreissigstes Kapitel

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"Das ist verrückt!", sagte ich zu Dean, während wir in meinem Zimmer standen und ich einen schwarzen Pullover aus dem Schrank kramte.

"Du brauchst nicht mitzukommen." Dean hatte seine Hände in die Taschen seiner Cargohose gesteckt. Ich seufzte und drehte mich zu ihm um. "Ich komm mit, keine Frage, es ist nur..." Ich hob die Schultern und suchte nach den richtigen Worten.

Dean fand sie für mich: "Gefährlich und verboten. Du bist sowas nun mal nicht gewohnt."

Es war nicht nur das. Den Artikel, den ich im Endola-Sprecher gelesen habe, beschäftigte mich doch mehr als erwartet. Ich wandte mich ganz ihm zu. "Es sind die Raben."

"Die Raben?" Dean zog verwirrt seine Augenbrauen hoch.

"Ich hatte letztens erst einen Raben in meinem Zimmer und das nicht zum ersten Mal." Dann weihte ich Dean voll und ganz ein. Ich erzählte ihm auch davon, dass Mr Amberla der Meinung war, ich sei ein Engel. Auch die Stimmen liess ich nicht aus.

"Engel?"

"Mein Vater ist nicht mein Vater, weil er ein Mensch ist. Meine Mutter kann kein Engel sein, dass hätte sie nicht vor mir verheimlichen können."

"Du warst dir auch sicher, dass deine Mutter keine Erstgeborene ist und sie ist es doch. Meinst du nicht, du könntest dich doch irren?"

Dagegen konnte ich leider nichts sagen, denn er hatte Recht.

"Ach", machte ich, "ich weiss doch auch nicht mehr, was ich denken und glauben soll." Ich raufte mir die Haare. Wenn das so weitergehen würde, dauerte es nicht mehr lange und ich hatte einen Nervenzusammenbruch.

"Du bist verwirrt", stellte Dean fest. "Ja, das bin ich."

Er nahm mich in den Arm und drückte mich an sich. Ich roch an seinem Pullover und schloss die Augen. Ich wusste, was ich wollte aber ich wusste nicht, wie ich den ersten Schritt machen sollte. Was sollte das überhaupt sein, der erste Schritt? Wer hatte das erfunden?

"Nimm deine Sachen", sagte Dean als er mich sanft von sich schob, "wir müssen los."

Wenig später fanden wir uns zu viert bei Mr Amberla im Klassenzimmer wieder.

Was machen wir hier?", flüsterte ich Dean fragend zu.

Mr Amberla hilft uns."

"Wieso hilft er uns?"

Er zuckte mit den Schultern. "Weil er uns mag."

Mr Amberla schien nicht erwartet zu haben, dass ich die drei Jungs auf ihrer Reise begleiten würde. Er blickte mir aus Reflex direkt ins Gesicht, senkte seinen Kopf jedoch augenblicklich von mir ab. "Oh", sagte er, "Miss Cohan, Sie sind auch hier." Er fasste sich an die Schläfe.

"Geht es, Mr Amberla?", fragte ich etwas beschämt. Es war mir peinlich, dass er mich nicht ansehen konnte, obwohl ich ja wusste, dass ich nichts dafür konnte. Mr Amberla war so eine nette Person, da wollte ich ihm einfach keine Schwierigkeiten bereiten.

"Ja...ja", murmelte er, "alles gut." Lennard wechselte leise einige Worte mit ihm, woraufhin er verständnisvoll nickte. Dann sagte er: "Ich werde nichts sagen und dafür sorgen, dass ihre Abwesenheit nicht bemerkt wird."

"Das sollte kein Problem sein", sagte Trevor, "es gibt nur Lennard, Dean und mich."

"Und was ist mit...?"

Alle Augen richteten sich auf mich und ich lief rot an. "Ich habe Nova nicht Bescheid gegeben", sagte ich mehr zu Dean, als zu den Anderen.

"Wie heisst ihre Freundin?", Mr Amberla wissen.

Die Erstgeborenen | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt