Kapitel 67

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( TW - Panikattacken und Depressionen werden erwähnt und durchlebt. Folgendes über Panikattacken wird nie im Buch/Film erlebt und ist deswegen nicht Canon, braucht mich also nicht darauf hinweißen)

Sicht Hermine

Mittlerweile war Bella so nah an mich rangerutscht, das mein Körper schon beinahe zwischen Fensterwand und ihr eingeklemmt war. Ihre Finger glitten durch meine Haare und spielten damit. Nach einer Weile, in der das Buch zweitrangig geworden war, weil sie einfach zu sehr nervte drehte ich mich etwas verärgert zu ihr.

,,Was wird das?" Fragte ich bemüht ruhig. Bella sah mir grinsend in die Augen. ,,Darf ich jetzt nichtmal mehr mit meinem Spielzeug spielen?" Bei jedem Wort pressten sich meine Kiefer fester aufeinander.
,,Ich. bin. Nicht. Dein. Spielzeug." Zwängte ich zwischen den Zähnen hervor. Doch sie lachte nur und nickte dann aber. ,,Soll ich dir zeigen wie sehr du mein Spielzeug bist?" Ihre Hand legte sich unter mein Kinn und zog mich näher zu sich. Ich wollte es zurückziehen, aber ihr Griff war zu fest.

,,Bella kannst du mich bitte-" sie unterbrach meine Protest mit ihren Lippen und grinste in den Kuss hinein als meine Gegenwehr von mir abfiel.
Ihre Hand glitt von meinem Kinn zu meinem Hals und verstärkte dort ihren Griff- nicht genug um mir Atemlosigkeit zu verschaffen, aber fest genug, um mir das Gefühl von Unterlegenheit und Kontrolllosigkeit zurück zu geben. Meine Hände wollten ihre Handgelenke fassen aber je näher ich ihr mit meinen Fingern kam desto weniger Luftzufuhr ließ sie zu.

Panisch schnippten meine Augen im Raum umher als ich meine Hände sinken gelassen hatte, aber sie den Griff nicht wieder lockerte. Ich versuchte nach hinten auszuweichen und nach Luft zu schnappen aber ich war zu schwach und unter ihrer Kontrolle. Als mein Körper anfibg unkontrolliert und panisch zu zittern ließ sie mich ganz los und löste sich von mir. Sofort wurde ihr Grinsen zu einem besorgten Blick.

,,Was ist los? Hermine? Beruhig dich." Flüsterte sie, was mir aber nicht half. Sie umklammerte fest meine Unterarme und begann diese bestimmt zu massieren.  ,,Darling beruhig dich. Es ist alles gut. Alles ist gut." Ihre etwas weit entferntere Stimme drang an mein Ohr. Sie sprach ungewöhnlich leise und freundlich und mein Körper begann damit langsam wieder zur Ruhe zu kommen.

Als ich langsam wieder ruhig da saß und mein Herzschlag sich langsam wieder normalisiert hatte, blickte ich auf die Fensterbank auf der wir saßen. Bella hatte immernoch meine Unterarme fest umklammert und trotz der Tatsache das sie an der Panikattacke schuld war, fühlte ich mich gerade sicherer als jemals zu vor. Noch nie hatte ich es erlebt, dass mir jemand innerhalb weniger Minuten so schnell aus einer Panikattacke helfen konnte, oder überhaupt wusste, was er zu tun hatte.

Vorsichtiger als zuvor zog sie mich nun in eine Umarmung und gab mir den restlichen Beistand, den ich benötigte. Der Umschwung ihres Verhaltens war zwar verwirrend und komisch- dagegen sagen konnte man aber nichts.
Meine Arme erwiderten vorsichtig die Umarmung, bis ich komplett über den Angstzustand hinauswar.

Vorsichtig löste sich sich wieder von mir und schaute mich besorgt an. In ihren schwarzen Augen spiegelte sich jede Faser ihrer momentanen Gefühle wieder. ,,B-Bella- Danke." Flüsterte ich leise. Überrascht sag sie mich an.
,,Hör auf dich zu bedanken." Fauchte sie nach dem sie sich gefasst hatte dann grob. ,,Ohne mich wäre das erst gar nicht passiert."
Ich zuckte etwas zusammen.
,,Das kann jedem passieren. Ron und Harry ist das auch schonmal passiert. Beide wussten aber nicht was sie zu machen hatten und schafften mich in den Krankenflügel." Bella gab ein leises Gackern von sich.

,,Ich habs mal durch zufall von Lucius erfahren. Sein Sohn hat leichte Depressionen und häufige Panikattacken." Verwundert blickte ich sie an.
,,Denkst du etwas es ist keine Last für ihn, wenn er Todesser wird, weil er Angst um die Ermordung seiner Eltern hat? Denkst du es ist leicht für ihn, den Schulleiter Dumbledore allein umbringen zu müssen- bzw. Den Auftrag dazu zu haben? Denkst du es ist leicht für ihn von jeder zweiten Person in Hogwarts abgewiesen zu werden oder runtergemacht zu werden weil seine Eltern bekannte Todesser sind- gar nicht erst von seiner brillanten Tante zu reden-" ein Kichern meiner Seits brachte sie aus dem Konzept.
,,Klappe schlammblut ich erzähle." Fauchte sie. ,,Glaubt ihr alle ernsthaft, es ist leicht für ihn wenn der Dunkle Lord nahezu bei ihm wohnt? Glaubt ihr es ist leicht für ihn, wenn er von allen zurück gewiesen wird? Wenn sein Vater so knapp vor dem Ruin und Tod durch den dunklen Lord steht wie du oft an der Grenze meiner Nerven? Wenn seine Mutter den dunklen Lord verrät in dem sie den berühmten Harry Potter nicht als noch lebend bekannt gibt, somit auch kurz vor dem Tod steht?" (Zauberstäbe hoch für Helen McCrory: /*)

Ich sank immer mehr in mich zusammen, als mir auffiel, wie sehr wir an seinem Leiden schuld hatten bzw. haben.
Bella schien das zu bemerken. ,,Ganz recht, schämt euch, du weißt gar nicht wie oft er in den Ferien weinend und allein in seinem Zimmer saß. Selbst seine Mutter hatte ihm nicht geholfen. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt Lucius daran zu hindern seinen Sohn für seine angebliche Schwäche zu tadeln. Ich war die einzige, die Nächte lang neben ihm saß, seinen Kummer angehört hatte und versucht hatte ihn aufzu bauen. Ihr alle habt ihn durch eure haltlosen Stichelein emotional zerbrochen." Verängstigt über die kochendheiße und geballte Wut die mir gerade entgegen schlug stolperte ich so schnell wie möglich vom Fenstersims runter und von ihr weg.

,,Wir-wir hatten doch keine-" versuchte ich mich zu rechtfertigen doch sie war aufgestanden und hatte mich am Kragen gepackt und schrie mich nun mit ganzer Kraft an: ,,Keine Ahnung? Davon hattet ihr viel. Gebrochene Leute verstehen es sehr gut sich hinter einer Maske zu verstecken ich weiß- trotzdem. Schon Dracos ganzes Verhalten hätte euch beweisen sollen, dass es ihm nicht gut geht- verdammt. Harry hat ihn verdammt nochmal weinend im alten Bad gefunden! Hat er einmal- einmal wirklich über etwas gelacht, was nucht gegen jemanden war? Nein richtig. Weißt du warum? Weil es für ihn nichts zu lachen gab" mit geballter Kraft stieß sie mich nach hinten und ich stieß mit meinem Kopf an die Wand. Meine Sicht drehte sich und Punkte tanzten vor meinen Augen, an meinem Hinterkopf spürte ich etwas nassen und Bellas erschrockene Stimme drang dumb und unverständlich an mein Ohr. Ich sah nach wie sie auf mich zu rannte, dann sackte mein Kopf nach unten und ich fiel in ein endloses Schwarz.

In einem Langen Tunnel hörte ich Stimmen von Zissa und Lucius. Und von Bella und Draco. Es war wie ein streitgespräch- die Worte konnte ich nicht verstehen.
Ich spürte wie mich Männerhände hochnahmen und über die Schulter legten und mit mir einen längeren Weg gingen. Ein starker Wind umspielte meinen Körper nach einer Weile bis es eine harte Landung gab.

Mehr Stimmen tauchten auf- der bekannte Krankenhausgeruch spielte um meine Nase, bis ich etwas auf meinen Mund und Nase gelegt bekam und das schwarz sich verdunkelte bis alle Meine Sinne nichtmehr funtionierten- oder zumindest schien es so.

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Ok Leute, ein weiteres Kapitel. Ich weiß die Zeit war lang- aber gerade wollte ich ein Kapitel schreiben und bevor ich wie gewollt ein neues Buch schreibe, schreibe ich lieber mal an meiner Auswertung und Bellamione und so weiter. So, hope you liked it.

Bellamione| ist es unmöglichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt