Love Me ~ George Weasley FF

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Die Tage vergehen wieder schneller, sie sind nicht mehr so langgezogen und jede Minute fühlt sich nicht mehr wie eine lange, qualvolle Ewigkeit an.

Es ist merkwürdig, denn ich hätte nicht gedacht, dass ich es auch mal eine Zeit lang schaffe, nicht an Malfoy zu denken und an die Schmerzen, die er mir bereitet hat. Meistens dann, wenn ich nach dem Unterricht in der Bibliothek sitze und mit George Hausaufgaben mache oder ich auf meinem Besen über das Quidditch Feld fliege, den kühlen Wind auf meinen Wangen spüre und eine perfekte Aussicht auf die sich Herbstlich färbenden Ländereien habe.

Ich fühle mich besser. Zumindest habe ich nicht mehr den Drang mich zu übergeben sobald ich in eine Stressige Situation komme oder mir es schwer fällt zu blinzeln weil meine Augen durch jene schlimmen Nächte in denen ich meine ganze Existenz, meine letzten Jahre mit einem Heuchler hinterfrage wie Feuer brennen.

Ich habe diesen Alltag vermisst, nicht mehr alleine zum Frühstück in die große Halle zu gehen, im Unterricht neben Hermine, Harry und Ron sitzen zu können und mich nicht unter ständiger Beaufsichtigung von irgendwelchen Slytherins fühlen zu müssen.

Dieses Gefühl von Glück habe ich mehr als nur vermisst.

"Ich habe keine Lust mehr." Grummel ich und lasse meinen Kopf auf die Seiten meines aufgeschlagenen Buches sinken.

"Hey!" Murre ich lauter, als keine Antwort kam.

"Was meinst du?" George setzt seine Feder für einen kurzen Moment vom gelblichen Pergament ab und sieht mich fragend an.

"Ich habe keine Lust mehr." Wiederhole ich und unterdücke ein langes, herzhaftes Gähnen.
"Wir sitzen hier schon seit fast drei Stunden, außerdem gibt es bald Abendessen."

"Ist da jemand müde?" Er schmunzelt und taucht seine Feder in das Tintenfass, welches wir uns mittlerweile immer teilen.

"Ja, und mein Magen knurrt auch." Ich lasse mich in die gepolsterte Lehne der Eckbank sinken. Diese kleine Nische ist so etwas wie unser Stammplatz geworden.

"George." Ungeduldig tippe ich mit meinen Fingern auf das dunkle Holz der Tischplatte. Wie viele Generationen Schüler die wohl schon miterlebt hat?

"Okay, wir gehen ja schon, aber ich brauche noch ein Buch. Pack du schon mal zusammen, ich bin gleich wieder da." ruft er und ist schon hinter dem nächsten Regal verschwunden, bevor ich zu ihm aufsehen kann.

Gut. Ich bin jetzt wirklich erschöpft.

Ich habe gerade meine Pergamentrollen verstaut, als George's Stimme von irgendwo hinter den vielen dicken Wälzern ertönt.

"Ve!" Ich weiß nicht genau wann er angefangen hat mich so zu nennen, aber ich finde es einen schönen Spitznamen, wenn man mal bedenkt, dass ich noch nie einen richtigen hatte.

(Man spricht 'Ve' wie im Englischen aus also 'Wi' )

"Ja?" rufe ich schließlich zurück.

"Komm mal bitte, ich brauche deine Hilfe." Hilfe? Wobei?

"Wo genau bist du denn?" Ich beginne, die Reihen abzugehen. Erst jetzt fällt mir auf, dass wir so ziemlich die einzigen hier noch sind. Kein Wunder, es ist bereits Abend und für das Essen in der großen Halle ist man eigentlich nie zu spät.

"Die siebte Reihe ganz hinten."

Okay 5, 6, 7- hier.

"Ich sehe dich aber nicht." Ich blicke in den leeren Gang. Hat er jetzt wirklich noch den Nerv, mich zu veräppeln?

"Hallo?!" Ich gehe weiter das Regal entlang, doch nichts rührt sich.

"George Fabian Weas-!"

"Buh!" Ein Schatten springt wie aus dem Nichts hinter mir hervor und lässt mein Herz vor Schreck aus meiner Brust springen.