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Die Ländereien von Hogwarts glänzen im spärlichen Morgenlicht vom gestrigen Regenschauer und auch der Himmel liegt noch immer grau und trüb über der Szenerie. Trotzdem war es ein schöner Tag. Das wusste ich, als ich mich an jenem Samstagmorgen in dem warmen, gemütlichen Bett umdrehte und in Georges Gesicht blickte.

Pünktlich zum Mittagessen kamen die Eulen durch die Fenster der großen Halle geflogen und kreisten über den neugierig gereckten Köpfen der Schüler.
Ich erhielt auch einen Brief, mein Dad hat mir in einem kurzen Text geschrieben, dass seine Restauranteröffnung ein voller Erfolg gewesen ist und er im Nachhinein froh über diese Entscheidung war. Es macht mich glücklich, dass mein Dad es nicht bereut, seine Quidditch-Karriere an den Nagel gehängt zu haben.

Der Tag vergeht schnell und mit der Dämmerung setzt auch wieder der Regen ein und fällt in dünnen Fäden auf die Ländereien und Dächer von Hogwarts. Ich liebe den Regen, es ist so ein beruhigendes Ereignis, man möchte den ganzen Tag vor dem Fenster sitzen und auf die regennassen Türme hinunter blicken. Außer es gewittert, dann ist es mit dem Staunen bei mir vorbei. Dieses mächtige, fast schon aggressive Geräusch löst in mir eine Angst aus und ich verspüre den Drang in mir, wegzulaufen. Vor dem Geräusch, ja, funktioniert nur leider in der Praxis nicht so gut.

Der ganze Gryffindor Gemeinschaftsraum schwelgt voller Vorfreude auf das morgige Spiel. Zurecht, es entscheidet, wer von uns beiden ins Finale kommt, Hufflepuff oder Gryffindor. Nächstes Wochenende folgt direkt Slytherin gegen Ravenclaw und wer gewinnt, spielt um den Quidditch-Pokal.

Zum Abendessen sind alle in rege Gespräche verwickelt. Die Stimmung ist erhitzt und nun ergreift auch den Letzten das Fieber. Die Entscheidungsspiele sind immer ganz besonders spannend und selbst die Professoren können ihren Eifer nicht mehr ganz verstecken.

Bevor das Abendessen beginnt, tritt wie immer Professor Dumbledore an sein Pult und die Halle verstummt Augenblicklich. Er spricht ein paar aufmunternde Worte um den bevorstehenden Prüfungs Willen und wünscht uns viel Spaß und Erfolg für das morgige Spiel.

"Doch bevor wir gleich mit unserem Mal beginnen, möchte Professor Snape, dass ich eine Nachricht an die gesamte Schülerschaft übermittle." Neugierig recken sich die Köpfe nach dem Platz des Professors, der starr und ausdruckslos neben der rosafarbenen Kröte sitzt.

"In den letzten Wochen sind vermehrt Fälle aufgetreten, wobei Zutaten sowohl aus dem Zaubertrank Klassenzimmer als auch aus der privaten Vorratskammer des Professors verschwunden sind. Natürlich muss sich die zu verantwortende Person hier in unseren Reihen befinden." Ein flüchtiges Raunen geht durch die Halle.

"Stehlen ist keine Eigenschaft, die in Hogwarts geduldet wird, also bitte ich die Personen, die dafür verantwortlich sind, sich zu stellen und natürlich auch um die Benachrichtigung des Professors bei Beobachtungen und Hinweisen." Er faltet die Hände und nickt Professor Snape kurz zu, der sichtlich zufrieden mit dem Gedanken, dass einer von uns Schülern bald dafür büßen müsse, auf uns hinabblickt.
"Und jetzt guten Appetit!" 

Ich beobachte, wie Dumbledore sich setzt und blicke dann hinüber zu Professor Umbridge, die ganz entzückt in ihrem rosa Kostüm zu sein scheint und dem finster drein schauenden Snape ein schiefes Grinsen zu wirft. Nach dem Artikel, den wir gestern gelesen haben, muss es ihr wohl mächtig ins Konzept passen, dass jetzt auch noch ein oder mehrere Diebe in Hogwarts unterwegs sind.

"Wer macht denn sowas?" Murmelt Hermine und schenkt sich nachdenklich ein Glas Wasser ein.

"Du meinst, wer freiwillig den Zorn des Snape auf sich zieht?" Ron schiebt sich eine Gabel Bratkartoffeln in den Mund und schüttelt schließlich den Kopf.
"Kei-e Ahn-un. Sin- besch-ümmt Lebens-üde." Kaut er ausgiebig.

Love Me ~ George Weasley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt