stitches | oikawa ✓

Kapitel 35

Ohne Oikawa oder Yuna anzusehen verlässt Mai die Kabine und eilt den langen Flur entlang. Sie muss hier raus, weg von ihm und all den Erinnerungen.
Der Kuss, den sie soeben noch geteilt haben und die innige Stimmung die trotz der schweren Vergangenheit geherrscht hat, scheint nun so fern wie noch nie. Das Herz in ihrer Brust zieht sich schmerzvoll zusammen und krampfhaft versucht Mai die Tränen zurückzuhalten.

Stolpernd tritt sie aus der großen Eingangstüre heraus und beginnt bitterlich zu weinen. Der Wind weht ihr in das blasse Gesicht und sofortige Kälte überkommt sie. Zitternd klammert sie ihre eigenen Arme um ihr Haupt und wimmernd hält sie Ausschau nach einem Spieler der Karasuno.

„Mai!", die Türe der riesigen Sporthalle wird aufgerissen und Oikawa stürmt heraus. Ein verbitterter Ausdruck ziert dessen Gesicht und die Grauhaarige kann erkennen, dass sein gesamter Körper angespannt zu sein scheint. Ruckartig wendet sie ihm ihrem Rücken zu und wischt schnell die verbliebenen Tränen von ihrem Gesicht. So schwach und gebrechlich soll er sie nicht mehr zu sehen bekommen.

„Mai..", zaghaft platziert er seine Hand auf ihrer Schulter, um sie somit herumdrehen zu können. Stur blickt das Mädchen hinab auf dem Boden und weicht den sorgenvollen Blicken des Brünetten aus. Was will er noch von ihr? Eine unglaubliche Wut kommt in Mai auf und gereizt schlägt sie die Hand des Jungen von ihrer Schulter.

„Fass mich nicht an", zischt sie und das Eisblau ihrer Augen bohrt sich rapide in die Braunen des Zuspielers, welcher schwer schlucken muss. Trotzig reckt Mai ihr Kinn und mit ihrer flachen Hand klatscht sie gegen die Wange Tooru's. Ein erstickender Laut entkommt dessen Kehle, da er mit so einer Aktion nicht gerechnet hat und schmerzvoll streicht er über die noch brennende Stelle.

„Es ist nicht ein Tag vergangen Tooru, nicht einer an dem ich nicht an dich gedacht habe. Sogar schreiben wollte ich dir und an einem Abend, an dem mein Vater wieder sehr wütend war, habe ich sogar mit dem Gedanken gespielt dich anzurufen. I-Ich dachte, dir würde es mindestens genauso ergehen u-und du würdest an mich denken, egal ob wir Streit hatten oder nicht..wie blöd bin ich doch gewesen..", kurz stoppt die Grauhaarige und wirft Oikawa fordernde Blicke zu, welchen er jedoch ausweichen tut. „Natürlich hätte ich wissen müssen, dass du als Mädchenschwarm leichtfertig eine neue Beschäftigung findest, mit der du genauso wie mit mir die Zeit vertreiben kannst. Dir ging es nicht gut und mir auch nicht, alleine Zuwendung hast du gesucht, nicht? Aber ich habe dich geliebt, aufrichtig und ehrlich...nie habe ich dir etwas vorgespielt. Weißt du überhaupt was Liebe ist Oikawa, kannst du so etwas empfinden? Dir geht es doch sowieso nur um den Volleyball und nichts anderes!" In Rage haut sie dem Jungen ihre Faust auf die Brust, was Tooru leichtfertig hinnimmt und stumm ihren Worten lauscht. „Du bist der kaltherzigste Mensch,dem ich je begegnet bin Oikawa! Erst wirfst du mir all diese grausamen Worte an den Kopf, dann sagst du mir, dass du mich vermisst hast und traust dich, mich zu küssen obwohl du vergeben bist. Du bist widerlich Tooru...und auch wenn ich dich hassen sollte, kann ich es nicht."

Bitterlich beginnt Mai zu weinen und presst vergeblich die Hände auf ihre Augen. Der Schmerz in ihrer Brust ist einfach zu groß und schluchzend taumelt sie einige Schritte zurück.

„Das ist nicht fair Mai", ist das einzige was Oikawa herausbekommt und trotz dessen unglaublich guten Schauspielkünsten kann die Grauhaarige die bröckelnde Fassade erkennen.

„Was ist nicht fair Oikawa? Dass ich die Wahrheit sage? Du bist ein schlechter Mensch, genau wie dein Vater u-und ich will dich hassen.."

Bei den Worten des Mädchens verfestigt sich die Miene Tooru's und verbittert schluckt er die Beleidigungen herunter. Schon lange nicht mehr hat er sich so etwas anhören müssen und dass er mit seinem Vater verglichen wird, lässt ihm schwarz sehen. Wie auf Knopfdruck werden Oikawa's Augen dunkel und wissend baut er seine Schutzmauern, welche er heute seit langem wieder runtergelassen hat, wieder auf.

„Weißt du was Mai, du hast recht. Es ist nicht so, als wären wir beide füreinander bestimmt und du bist auch nicht passend für mich. Wir beide leben in unterschiedlichen Welten, nicht? Wie du doch so schön sagtest, du bist mir nicht standesgemäß genug," spöttisch verlassen diese Worte seinem Mund und erbarmungslos starrt er in das zitternde Gesicht seiner Gegenüber.

Tatsächlich ist Mai schon immer bewusst gewesen, dass sie niemals gut genug für jemanden wie Oikawa sein würde und doch hat sie bis vorhin noch Hoffnung gehabt, dass es funktionieren könnte. Mit einem Mal scheinen diese Hoffnungen absurd und irrelevant, die schmerzliche Erkenntnis trifft die Grauhaarige und ihr Herz beginnt zu schmerzen.

Alles um sie herum wird schwarz und benommen versucht Mai sich auf den wackligen Beinen zu halten. Zusammenbrechen tut das Mädchen, doch bevor sie auf den harten Asphalt prallt, fangen sie zwei starke Arme auf und verhindern somit den Sturz.

Panik liegt in den blauen Augen, welche auf Mai herab starren und nur dumpf kann die Grauhaarige hören, wie jemand zu ihr spricht. Feste klammert sie sich an die Jacke des Jungens und stützt sich kraftlos an diesem ab. Erst jetzt bemerkt Mai, dass ihre Wangen tränenüberströmt sind und sie durchgehend am weinen ist.

„Du solltest gehen Oikawa", eine ferne Stimme ertönt im dem Ohren des Mädchens und angestrengt versucht sie dem Gespräch zu lauschen.

„Du hast mir nicht zu sagen, was ich zu tun habe Kageyama! Das ist eine Angelegenheit zwischen mir und Mai."

Die Grauhaarige kann spüren, wie der Griff um ihrem Oberkörper sich verfestigt und sie beschützerisch festgehalten wird. Unglaublich schwach fühlt sie sich, ja fast schon hilflos.

„Siehst du nicht, wie sehr sie gerade leidet? Oikawa, ich bitte dich noch ein letztes Mal zu gehen, sonst werde ich wütend."

Nur noch ein verächtliches Schnauben kann Mai vernehmen und Schritte, welche sich langsam von ihr entfernen. Kurz blickt sie hinauf und kann die sanften Gesichtszüge Kageyama's erhaschen, welcher beschützerisch seine Arme um ihren Oberkörper geschlungen hat und besorgt in ihre Augen sieht.

Ein schwaches Lächeln bekommt die Grauhaarige hervor, ehe alles um sie herum schwarz wird und sie kraftlos in den Armen des Zuspielers zusammensackt. All die Gefühle und Sorgen, welche Mai mit sich herumträgt haben zu einem Zusammenbruch geführt.

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Oh man oh man):
Abgesehen von dieser schrecklichen Stimmung gerade, wollte ich mal wissen ob ihr Interesse an einer Kuroo FF habt? Ich habe schon so einiges in Planung und würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen. Falls ihr weiterhin auf dem Laufen gehalten werden wollt, könnt ihr mir natürlich folgen! Da werdet ihr nichts verpassen (:

Lots of love, bekki☀️