Kapitel 34

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Entsetzt springt der braunhaarige Junge von der Bank auf und reibt sich die Augen. Genau sehen kann Mai, dass er geweint haben muss und ein besorgter Ausdruck legt sich auf ihr Gesicht.

Zaghaft macht sie einige Schritte auf Oikawa zu, hoffend das dieser ihren schnellen Herzschlag nicht vernehmen kann. Je näher Mai kommt, desto mehr spannt sich der gesamte Körper des Brünetten an und bewusst weicht er den Blicken der Grauhaarigen aus.

„Es ist glaub ich keine gute Idee, wenn du hier bist Mai", murmelt Tooru abwesend und wippt unruhig hin und her, immer noch die Augen auf anderes als Mai fokussiert.

Kurz bevor ihre Körper sich berühren können, bleibt das Mädchen stehen und fährt sanft mit ihren Fingern über Oikawa's Arm, auf welchem sich ein Prickeln ausbreitet.

„Ich denke schon, dass es eine gute Idee ist", kurz stoppt sie und legt ihre Hand auf die Schulter des Jungens vor sich, „sieh mich bitte an Oikawa."

Unschlüssig dreht er seinen Kopf in ihre Richtung, sodass er genau auf sie herabsehen- und ihre wenigen Sommersprossen auf der Nase zählen kann.
Seine Atmung geht schnell und Tooru versucht krampfhaft dem Drang zu widerstehen, über Mai herzufallen und sie zu küssen. Schon zu lange hat er die ihrigen Lippen nicht mehr auf den eigenen gespürt, eine unheimliche Sehnsucht kommt in ihm auf und wie von selbst bewegt die Hand des Jungens sich zu Mai's Wange.

Wohlig seufzt die Grauhaarige bei der Berührung auf und schmiegt sich in die zittrige Hand ihres Gegenübers, welcher wie erstarrt scheint. Die Luft in der kleinen Kabine ist dicht geworden und eine gewisse Anspannung liegt in dem Raum. „I-Ich..", Oikawa muss abbrechen und senkt seinen Blick hinab auf die eigenen Füße, „...ich habe dich vermisst."

Bei den Worten des Jungens macht das Herz des Mädchens einen Aussetzer und ein sanftes Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen. Er hat sie also noch nicht aus seinem Kopf verbannen können und eine gewisse Art von Erleichterung kommt in ihrem Körper auf.

„Ich dich doch auch Oikawa...", ein schwerer Seufzer entgleitet ihr und ein trauriges Lächeln kann sie auf den Lippen Tooru's ausmachen.

„Trotzdem solltest du nicht hier sein..e-es ist zu kompliziert." Seine Hand verlässt ihre Wange und schlaff lässt er seinen Arm herunterfallenden. „Geh lieber zu deinem Team und feiere den Sieg." Der Blick des Jungens verfestigt sich und Mai kann erkennen, wie seine Augen sich drastisch verdunkeln.

Stur bringt Mai nur ein Kopfschütteln hervor und macht noch einen Schritt auf Oikawa zu. „Ich wollte lieber hier, zu dir...ich weiß doch wie sehr du es zu den Nationalmeisterschaften schaffen wolltest..e-es tut mir leid..für das ganze Team."

Nur ein leises Schluchzen erfüllt den Raum und entsetzt stellt Mai fest, wie Tränen die bereits geröteten Wangen Oikawa's herunter kullern. Die Niederlage scheint ihm sehr zuzusetzen.

Zurück auf die Bank fallen lässt er sich und vergräbt das Gesicht in den eigenen Händen. Es bricht Mai das Herz ihn so zu sehen und auch sie bemerkt, wie Tränen ihre Augen füllen.

Zurückhaltend nimmt die Grauhaarige Platz neben Oikawa, der überrascht aufsieht, als er ihre Hand auf seinem Bein ausmachen kann. „Ich habe es n-nicht geschafft", wimmert er kläglich.

Zitternd fährt das Mädchen mit ihren Händen durch sein weiches Haar und schwerschluckend überwindet sie sich dazu, sich an Oikawa's Schulter anzulehnen. „Du hast dein bestes versucht, dass Team ist stark gewesen..", nur noch ein Flüstern ist ihre Stimme, als sie diese Worte von sich gibt.

Unerwartet springt Tooru auf und läuft aufgewühlt im Raum umher. Die Haare rauft der Junge sich und heftigst schüttelt er seinen Kopf. „Davon rede ich gar nicht Mai! Es geht nicht um das Spiel, sondern um dich...um uns.."

Fassungslos blickt Mai hinauf in die ihr so bekannten Augen und merken kann sie, wie ein Kloß in ihrem Hals ihr das Schlucken erschwert. Was meint er denn damit?

„W-was?", krächzend gibt die Grauhaarige diese Worte von sich und weitet geschockt die Augen.

„Ich habe es nicht geschafft, dir die Liebe zu geben, die du verdienst..", kurz stoppt er und sieht in das Eisblau seiner Gegenüber, „I-Ich hätte dich nicht so verletzten sollen u-und zu dir stehen sollen Mai..doch nun ist es zu spät, ich kann es nicht mehr rückgängig machen."

„Oikawa..", langsam erhebt die Grauhaarige sich von der Bank und tritt auf den Jungen vor sich zu. Ihre Hand fährt langsam die weiche Haut seines Armes hinauf, welche ein Kribbeln in ihren Fingern auslöst und sie kann spüren, wie Tooru unter ihren Berührungen erstarrt. Stumm blickt er hinab in ihre liebevollen Augen, welche keinerlei Hass gegenüber ihm ausstrahlen, obwohl er es so sehr verdient hätte von ihr verachtet zu werden.

Ihre Finger streichen sanft über die Wange des Braunhaarigen und kleine Kreise zeichnen sich auf seiner Haut. Für einen kurzen Moment scheint die Welt stehenzubleiben und mal wieder verliert Oikawa sich in Mai's Augen. Sein Herz schlägt schnell in seiner Brust, dass er glaubt es möge gleich herausspringen und ein erdrückendes Gefühl macht sich in ihm breit.

Ohne groß nachzudenken platziert Tooru seine Hände an den Wangen seiner Gegenüber und zieht diese in einem gefühlvollen Kuss. Überrascht wegen dieser plötzlichen Berührung muss Mai quieken, doch schnell erwidert sie den innigen Kuss, nach welchem sie sich schon lange gesehnt hat.

Synchron bewegen ihre Lippen sich gegeneinander und immer mehr intensiviert der Brünette den Kuss, nur um den Moment vollkommen auskosten zu können. Den unglaublich süßen Geschmack hat Tooru schon fast vergessen gehabt und wie eine Sucht scheinen die Lippen des Mädchens für ihn.

Erregt drückt Oikawa seine Hände in Mai's Hüften um diese hochzuheben, woraufhin diese leicht aufwimmern muss. Wie als hätte der Brünette darauf gewartet, lässt er seine Zunge in den Mund des Mädchens gleiten und beginnt begierig ihre Mundhöhle zu erkunden. Atemlos versucht sie den inzwischen schlampigen Kuss zu erwidern und klammert sich an den Nacken des Braunhaarigen, um nicht herunterzufallen. Schon lange haben die beiden nicht mehr so einen innigen Moment miteinander geteilt, doch auch jetzt lässt ein Klopfen an der Türe die beiden auseinander fahren.

Entsetzt lässt Oikawa Mai herunter und richtet schnell sein zerzaustes Haar, in welchem eben ihre Finger gewesen sind. Hektisch streicht er seine Jacke glatt und schenkt der Grauhaarigen noch ein vorsichtiges Lächeln, ehe er die Türe öffnet.

Ein schwarzhaariges Mädchen betritt das Zimmer und beäugt Mai streng, bevor sie Tooru um den Hals fällt. Wie versteinert steht er da und erwidert diese Umarmung nur gezwungen.

Verwirrt beobachtet die Grauhaarige das Geschehen und kraust die Stirn. Ein ungutes Gefühl kommt in ihr auf und schüchtern senkt sie ihren Kopf, als sie an den Kuss von eben denkt. Ein roter Schleier breitet sich auf ihrem Wangen aus und räuspernd blickt sie hinauf in die tiefschwarzen Augen der Fremden. Eine kurze Stille herrscht im Raum, welche keineswegs angenehm zu sein scheint und drohend werfen die Mädchen sich Blicke zu.

„Wer ist das?" Wie aus einer Pistole geschossen, fragen beide diese Frage und sehen hinüber zu Oikawa, der sich verlegen den Nacken kratzt.

„Yuna, dass ist Mai eine gute Freundin", kurz stoppt er um die Reaktion beider einzufangen, ehe er fortfährt „u-und Mai, dass ist Yuna meine f-feste Freundin."

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Das meine Iwaizumi wohl mit Dinge ändern sich. Ups

Lots of love, bekki☀️

stitches | oikawa ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt