Kapitel 38

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Vorsichtig tritt sie bis an das Glas um einmal in den Hof des Mehrfamilienhauses heruntersehen zu können und trotz der Dunkelheit, kann sie genau erkennen, wer dort steht und hinaufsieht.

Augenrollend reißt Mai das Fenster auf und steckt ihren Kopf hindurch. „Was willst du hier?" Ihre Stimme klingt kalt- verständlich- und wartend auf eine Antwort zieht die Grauhaarige ihre Augenbrauen in die Höhe.

„Reden..bitte", die Stimme Oikawa's klingt zittrig und einwenig kann Mai eine gewisse Art von Reue heraushören. Ihre zierlichen Finger verkrampfen sich in dem Rahmen des Fensters und angestrengt schließt sie die Augen.

Warum muss er jetzt ausgerechnet hier aufkreuzen, nachdem er sie so sehr mit seinen Worten- welche tiefer als Messerstiche scheinen- verletzt hat? Bei dem Gedanken an den vergangenen Tag, die Feststellung das Oikawa eine feste Freundin- und sie deswegen einen Zusammenbruch erlitten hat, steigen Mai erneut die Tränen in die Augen. Wieso nur muss er es jetzt noch komplizierter machen, als es ohnehin schon ist und ihre Gefühlswelt schon wieder durcheinander bringen?

Ein Schauer läuft ihren Rücken herunter, als seine Stimme erneut die Stille durchdringt und widerwillig öffnet die Grauhaarige ihre Augen. Das Eisblau trifft auf das Schokoladenbraun und für einen Moment scheint die Welt um sie herum stillzustehen. Mai meint sich in den Augen des Jungen zu ertränken und das Herz in ihrer Brust schlägt schneller, als es eigentlich sollte. Sie verflucht sich dafür, dem Zuspieler der Aoba Johsai vollkommen verfallen zu sein und auch wenn er ein riesiges Arschloch ist und Mai mehr mit seinen Worten verletzt, als es ein anderer vermag, hört sie auf ihr Herz.

„Gut, du darfst hochkommen. Aber wenn du irgendetwas gemeines zu sagen hast, fliegst du raus!", fest klingt ihre Stimme und doch ist die Panik darin nicht zu überhören. Durchgehend stehen ihr die Tränen nahe und mal wieder könnte Mai sich für ihre unglaublich weiche Seite- gegenüber Oikawa- selbst kneifen.
Ein dankbarer Ausdruck ziert das Gesicht des Jungens und kurz blitzt die Iris seiner dunklen Augen auf.

Wenige Minuten später stehen beide im Flur der kleinen Wohnung und unwohl spielt Mai mit ihren Fingern. Zum allerersten Mal bekommt Tooru ihr Zuhause zu sehen und sie fürchtet, dass er ein abwertendes Kommentar abgeben wird. Schließlich scheint ihr gesamtes Zuhause kleiner als das Zimmer des Braunhaarigen.

„Schön hast du es hier", flüstert er mit Bedacht und folgt der Grauhaarigen bis in ihr Zimmer. Kurz verharren seine Augen auf dem Bett des Mädchens, ehe sie ihn mit dem Schließen der Türe zurück in die Realität holt.

„Was willst du bereden Oikawa?", spricht sie harsch und weicht den entschuldigenden Blicken dessen aus. Sie kann spüren, dass er sie anstarrt und unwohl muss sie den Kloß in ihrem Hals herunterschlucken.
Kurz räuspert Tooru sich, als er sich selbst beim Starren erwischt und verlegen kratzt er sich den Nacken. Endlich will er einmal das Richtige tun und zu sich und seinen Gefühlen stehen.

„Ich liebe dich Mai", sprudelt es auch schon aus ihm heraus und langsam macht er einige Schritte auf das Mädchen zu, um den Abstand zu verringern.
„Ich liebe dich und nicht Yuna, dass musst du mir glauben. I-Ich kenne dieses Mädchen nicht einmal richtig und bereits jetzt kann ich dir sagen, dass sie eine Zicke ist. Sie ist viel zu anhänglich und redet andauernd nur von sich, doch am ausschlaggebend ist, dass sie nicht Mai Nakamura heißt.."

Bei den letzten Worten des Brünetten scheint das Herz des Mädchens einen Aussetzer zu machen und unglaubwürdig hebt sie ihren Blick, um in die vertrauten Augen ihres Gegenübers zu sehen.

„Sie ist vielleicht reich und einflussreich, aber dieses ganze Ansehen und Wohlhaben interessiert mich schon lange nicht mehr. D-das..naja..das einzige was für mich zählt bist du und ich scheisse auf die Meinung meines Vaters. E-er hat diese ‚Beziehung' eingefädelt, damit seine Firma davon profitiert und ich habe nur eingewilligt, um dich zu schützen. Du siehst doch wozu er im Stande ist und eigentlich...eigentlich sollte ich jetzt auch nicht hier sein, aber ich konnte nicht anders Mai. Ich musste dich einfach sehen...auch wenn es vielleicht das letzte mal sein wird", beschämt senkt Oikawa seinen Kopf und wartet auf eine Reaktion seitens Mai, welche wie erstarrt scheint. Es fühlt sich richtig gut an, die ganze Last von seinen Schultern genommen zu bekommen.

Stumm starrt sie den Jungen vor sich an und ein heftiges Kribbeln macht sich in ihrem Bauchraum breit. Tausende Schmetterlinge scheinen sie zu erfüllen und mit rasendem Herzen tut sie das einzige, was ihr gerade in den Sinn kommt.

Benommen stürzt sie auf den Zuspieler zu und fällt ihm um den Hals. Überrumpelt von Mai's Taten entweicht Tooru ein leichtes Keuchen, doch hat auch er sich schnell gefangen und zieht das Mädchen mit seinem starken Händen näher an sich heran. Von oben herab sieht er ihr tief in die eisblauen Augen und meint einen Funken Erleichterung darin erkennen zu können.

Ohne groß zu zögern schlingt Mai ihre Hände um den Nacken des Jungen und zieht diesen herunter zu sich, um ihre Lippen auf die seinigen zu pressen. Es ist der Grauhaarigen egal, dass er nicht hier sein- und lieber gehorsam gegenüber seinem Herren sein sollte, alleine seine Nähe will sie nun spüren um all die Sorgen zu ertränken. Auch wenn es nur für eine Nacht sein wird und beide danach getrennte Wege gehen müssen, schließlich will sie nicht das er alleine wegen ihr Ärger bekommt.

Synchron bewegen sich ihre Lippen gegen die des Zuspielers und der Geschmack derer lässt Mai auf Wolke sieben schweben. Noch nie zuvor hat etwas sie so sehr angetan und nicht genug kann sie von Oikawa bekommen.

Erregt fährt er immer wieder ihre Seiten herauf und zwickt ihr spielerisch in den Po, woraufhin Mai ein leises Wimmern entweicht. Verdammt, er ist so gut in dem was er da tut.

Bestimmend zieht er den Körper des Mädchens näher an sich heran, um die von ihr ausgehende Hitze hautnah spüren zu können. Leichtfertig lässt er seine Hände ihren Rücken herunterfahren und hebt sie schlussendlich hoch. Wild fährt sie ihm immer wieder durch sein weiches Haar, doch schreckt einwenig auf als sie die weiche Matratze ihres Bettes unter sich spürt. Die lustgetränkten Augen des Zuspielers starren auf sie herab und mit schnellem Herzschlag finden ihre Hände den Weg bis zu seinem Bauch.

Sanft, wissend wie sehr sie ihn damit provoziert, fährt Mai über die definierten Bauchmuskeln des Jungens und kann immer wieder leise, aber dennoch schwere Atemzüge von ihm vernehmen. Entschlossen packt sie schließlich das T-Shirt von Tooru und zieht es ihm leichtfertig über den Kopf.

Wie in Trance sind ihre Augen auf den entblößten Oberkörper ihres Gegenübers geheftet und schwerschluckend stellt Mai fest, wie gut er doch gebaut ist. Langsam kommt das Gesicht Oikawa's dem des Mädchens näher und neben ihrem Kopf stützt er schließlich seine Hände ab.

Einfach nur in die Augen des Gegenübers sehen beide und es scheint so, als würde Oikawa durch seine Blicke endlich verstehen, was wahre Liebe ist. Einmal zucken seine Mundwinkel in die Höhe ehe er den Kopf schüttelt.

„Ich will-..", er stoppt. Seine Finger fahren langsam durch das silberschimmernde Haar von Mai. „Ah..vergiss es", seine Stimme ist nun leiser, fast nur ein Flüstern.

„Was willst du Tooru?", hakt Mai vorsichtig nach und spürt den intensiven Blick seinerseits auf sich.

„Dich...schon immer will ich dich Mai."

———
Ach ja (:
Und was haltet ihr von dem Kapitel?

Lots of love, bekki☀️

stitches | oikawa ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt