Unauffällig betritt er das Anwesen seiner Familie und schlüpft durch das Eingangstor hindurch. Seine braunen Augen fokussieren die Türe vor sich, hoffend das die Angst vor dem anstehenden Gespräch gerinnt.
Je näher Tooru dem Haus kommt, desto mehr macht das Herz in seiner Brust sich bemerkbar. Um dieser Aufregung zu entkommen, dehnt der Brünette sich einmal den Nacken und so selbstbewusst wie möglich versucht er einen ernsten Gesichtsausdruck zu tragen.
Leise schreitet er zur Türe herein und entledigt sich seiner Schuhe. Unglaubwürdig betrachtet er sein Ebenbild im Spiegel an der gegenüberliegenden Wand und eine Gänsehaut ziert seine Haut, als Tooru merkt wie befremdlich er sich doch gerade vorkommt.
Schon lange nicht mehr ist die Angst so schleierhaft- wie eine Kreatur der dunkelsten Welten- in ihm empor gekrochen, dass er am liebsten diesem anstehenden Gespräch ausweichen würde. Was erwartet ihn schon, wenn er das Büro betritt? Was will sein Vater mit ihm besprechen und vor allem, wird es sich auf die zukünftige Beziehung mit Mai auswirken?
Kurz schließt Oikawa die Augen, um sich sammeln zu können. Seine Stirn ist am Glühen, als hätte er Fieber und krampfhaft zieht sich auch sein Bauch zusammen. Nur vor Spielen ist er bis jetzt so aufgeregt gewesen, anderswo hat er dieses Gefühl nicht gekannt.
Zaghaft klopft er gegen die hölzerne Bürotüre und nachdem er hereingebeten wird, setzt der Brünette einen Fuß in den Raum. Unsicher kratzt er sich den Nacken, als er sich vor seinem Vater niederlässt.
Ein lederner Duft liegt in der Luft, welcher ihm bis hoch in die Nase steigt und sein Magen dreht sich herum. Der Stand in der Gesellschaft scheint dem Herren wichtiger als alles andere. Er legt viel Wert drauf und zeigt seinen Wohlstand auch gerne anhand seines Besitzes.
Wie viel Tooru doch früher für all dieses Ansehen gegeben hat, immerzu hat er der beste sein wollen und nun, seitdem Mai in sein Leben getreten ist, sind all diese Wünsche nach Anerkennung und Ruhm wie weggeblasen. Alleine bei ihr sein will er, dann hat ihn der Rest der Welt nicht zu interessieren.
„Sohn, schön das du es doch noch geschafft hast", eine gewisse Abneigung ist aus der Stimme des Mannes herauszuhören und sofort ballt Oikawa seine Hände zu Fäusten.
Stumm bringt er ein Nicken hervor, was seinen Vater dazu veranlasst weiterzureden und selbstsicher lehnt der Mann sich vor zu seinem einzigen Kind.
„Du wirst es nicht glauben, aber ich habe ein Angebot für dich bekommen. Auch wenn du zurzeit noch die Schule besuchst und in dessen Volleyball Club tätig bist, sind so einige auf dich und deine Leistungen aufmerksam geworden. Natürlich ist es unakzeptabel gewesen von dir, es nicht bis zu den Nationalmeisterschaften zu schaffen, doch spielt dies alles gar keine Rolle mehr. Sohn..", spricht der Mann bedacht, „dir wurden gerade weitere Türen für eine glänzende Zukunft geöffnet. Eines der japanischen Top Teams möchte dich gerne unter Vertrag haben."
Bei den Worten seines Vaters scheint das Herz in seiner Brust auszusetzen. Immer schon hat Tooru sich solch eine Nachricht sehnsüchtig gewünscht. Er hat hart trainiert um es weit schaffen zu können, um unter den Top Teams Japans zu spielen, um seine Eltern stolz zu machen, doch..doch erfüllt ihn diese Nachricht nicht so sehr, wie erst angenommen..nein er fühlt sich leer.
In seinem Kopf herrsch reinstes Chaos. Allerlei Gedanken kreisen wortwörtlich um ihn herum und doch erfüllt nur Mai seine Sinne. Wenn er das Angebot annehmen würde, dann..dann hieße das, er würde Mai verlieren und das, obwohl er sie bis jetzt nicht einmal für sich gewonnen hat. Doch auch ist Volleyball seine lebenslange Leidenschaft, die ihn bereits schon weit gebracht hat und er würde lügen, wenn er sagen würde, dass der Sport ihm nichts bedeute. Nein, Oikawa kann keine Entscheidung fassen, zumindest nicht bevor er mit Mai gesprochen hat.
„....du kannst dich wieder voll und ganz dem Volleyball widmen, ist das nicht toll?", erzählt sein Vater stolz und klopft beeindruckt due Schulter seines Sohnes. „Ohne zu zögern habe ich das Angebot natürlich angenommen..ich werde gleich ein wichtiges Telefonat deinetwegen führen."
„W-Was!?", entgleitet es Oikawa panisch und schweratmend springt er auf. „Du hast das Angebot angenommen, ohne vorher mit mir zu sprechen?"
Verwirrt kraust der Herr die Stirn und stützt die Hände bedrohlich auf den Tisch vor sich. „Was gibt es denn auch da noch Großes zu besprechen? Die Antwort stand von vorne rein fest!"
Die Augen des Mannes lodern, als er seinen Sohn interessiert mustert und ein teuflisches Grinsen ziert seine Lippen. „Das Mädchen und dich..das wird es dann nicht mehr geben können. Leider."
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This man💀Lots of love, bekki☀️
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stitches | oikawa ✓
FanficAlles andere als freundlich kann man die erste Begegnung zwischen Mai und Oikawa bezeichnen. Sein zu großes Ego und ihre abweisende Art lassen die beiden in eine Feindschaft geraten und sie können sich auf die Pest nicht ausstehen. Doch was ist, wen...