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Endlich da! Mein neues Leben beginnt und das ganz allein. Irgendwie gruselige Vorstellung.

Ich ging über den großen Platz, vom Campus und suchte das Zimmer was mir zugeteilt wurde. Lief durch die großen Flure und fing an mich echt verloren zu fühlen.

"Suchst du was?" Sprach mich einer an. Ich erschrack, da er direkt hinter mir auftauchte. Traute mich gar nicht mich umzudrehen. Gott! Mein Herz. Musste der sich so anschleichen?

"Zimmer. Finde ich schon. Danke." Er schien sich aber nicht so leicht abwimmeln zu lassen. Aber ich wollte nicht, dass gleich jeder weiß wo ich die nächste Zeit wohne. Ich wollte ihn einfach ignorieren, was nicht so einfach klappte.

"Ich kenne mich hier gut aus! Ich kann dir auch eine Wegbeschreibung geben." Ich drehte mich dann doch um und schaute genervt. Ein blonder Typ mit dicken Brillengläser. Groß und sehr gepflegt starrte mich an. Sah aus wie ein Streber, nur ziemlich hübsch. Ungewohnter Mix. Kindliche Züge. Dicke Brille. Blond. Aber groß und breite Schultern, die ziemlich zum anlehnen einluden.

"Ich sagte doch, ich finde das Zimmer schon. Vielen Dank!" Meine Tonlage veränderte sich bemerkbar, aber er hatte echt Geduld.

"Ich will nur nett sein. Du siehst so verloren aus. Und andere Jungs würden dich eher anbaggern. Sei froh, dass du nicht an die Bad Boys hier geraten bist. Saya, Leathon, Ashton, Andrew, Wyatt. Ich kann dir einige aufzählen. Und ganz schlimm, Ayden! Vor dem haben alle Angst. Er ist beliebt bei den Mädchen gehasst von den Kerlen. Aber keiner will mit ihm zu tun haben. Komische Sache."

"Anstatt über andere zu reden, wer bist du?!" Er grinste und verbeugte sich höflich.

"Brain Cooper. Höchst erfreut." Gab er dann, mit einem Chamanten Lächeln wieder. Irgendwie schien er nett. Und ich könnte wirklich Hilfe brauchen. Aber ein Kerl? Er wirkt vielleicht nur harmlos.

"Na gut! Aber ich warne dich ..." Fing ich an. Und das in ziemlich scharfen Ton.

"Ach komm! Ich bin schon kein perverser Stalker. Können diese Augen lügen?" Scherzte er. Von hinten kam dann eine kleine Gruppe, die plötzlich anfingen, ihn aufzuziehen.

"Wieder ein Versuch? Komm schon Brain! Die Mädels wollen keinen Streber."

"Das ist einer der schlimmen." Flüsterte Brain leicht zu mir gebeugt. Der Typ stellte sich zwischen uns. Drängte Brain förmlich aus meiner Sicht. Ein Footballspieler. Sah man sofort. Ich sage immer die trainierten Dicken. Die sahen aus wie große Teddybären. Teddybären mit enormer Kraft.

"Ich kann dir auch behilflich sein Schätzchen." Ich bekam fast den Würgereiz.

"Tut mir leid, hast du was gesagt? Deine Steroide scheinen etwas an deiner Stimme zu zerren."

"Alles pure Muskelkraft vom Training Baby." Gott! Wenn er so weitermacht, reiher ich ihn wirklich vor die Füße! Dachte ich mir.

"Ein Glas in der Hand heben ist noch lange kein Training. Und jetzt entschuldige mich." Ich wollte an ihn vorbei, aber er kapselte mich mit seinen Massen ein. Ich drückte mich gegen die Wand.

"Komm! Lass sie!" Brain wollte mich schützen. Aber zwei anderer hielten ihn ab.

"Er hat recht! Schluss Andrew! Sofort!" Eine weibliche Stimme erklang. Ein kaltes Gesicht starrte durch die Menge. Rote Haare, die streng in einem Zopf steckten. Rote Lippen und giftgrüne Augen. Sie war extrem sportlich. Ihr leichter Waschbrettbauch schaute unter dem zu kurzen Top hervor.

"Miranda, misch dich nicht ein!"

Das ließ sie nicht auf sich sitzen. Sie schmiss tatsächlich mit ihrer Tasche nach ihm.

"Hab ich mich gerade verhört du kleiner Pisser? Es reicht!" Sie scheint sehr dominant zu sein. Ich war starr vor Angst. Sie war echt beeindruckend.

"Wir sehen uns Püppchen." Er ließ dann tatsächlich von mir ab. Er nahm die Tasche und brachte sie ihr wieder. Da scheint die Frau die Hose anzuhaben. Kurz blickte sie noch mal zu mir. Ihr Gesichtsausdruck jagte mir kalte Schauer über den Rücken.

"Das war Miranda. Oder einfach Miry. Ein krasses Weib. Aber eine der besten hier und Tochter des Direktors.

Bis jetzt hat sich nur einer mit ihr angelegt." Und ich konnte mir denken, wem er meint. Der angeblich schlimmste, Ayden. Irgendwie war ich auf diesen Kerl gespannt. Aber gleichzeitig hatte ich Angst ihn zu begegnen. Wenn er wirklich schlimmer als dieser Andrew ist, na Prost Mahlzeit!

"So. Dann können wir jetzt endlich fortfahren meine Liebe. Darf ich jetzt helfen?"

"Na ja, du warst auch aufdringlich. Soll ich auch meine Tasche schmeißen? Vielleicht bringt das was?" Er musste lachen.

"Oder es gefällt mir." Zwinkerte er dann. So ein Idiot. Irgendwie süß.

"Dann lauf vor." Dann deutete ich an zu werfen. Was ihn wieder zum Lachen brachte.

"Ich muss hier hin." Ich zeigte ihn dann meine Nummer. Neunundsechzig. Warum so eine peinliche Nummer. Hundertprozentig denkt auch er an diese Sache. Und tatsächlich. Er musste sich das Schmunzeln verkneifen.

"Interessant. Hätte dich anders eingeschätzt." Ich boxte ihn leicht gegen den Arm. Und so dünn, wie er wirkt, scheint er nicht zu sein. Ich traf auf Muskeln. Himmel! Adonis höchstpersönlich. So stellt man sich den ja immer vor. Blond, Jung, guter Körper. Jetzt hat er gleich mal einen Spitznamen weg. Das brachte mich kurz zum Kichern, was ich aber schnell unterdrücken konnte.

"Amüsiert dich deine Bereitschaft zur Gewalt? Wehrlose Jungs hauen ... nicht nett." Diese Worte sprühten nur vor Sarkasmus. Dass er dabei aber so ernst bleiben konnte, war echt erstaunlich.

"Wehrlos. Mh ... sicher." Feixte ich ihn an. Was im kurz zum Grinsen brachte. Frech wie ein kleiner Schuljunge.

"Du hast mich zwar sehr dezent auf meine Unhöflichkeit aufmerksam gemacht, aber wie sieht es mit dir aus?" Was meinte er. Ich habe mich nicht einfach aufgedrängt.

"Dein Name, Madam." Stimmt. Ich fragte ihn, erwähnte aber meinen nicht. Aber irgendwie wollte ich auch nicht. Und ihn necken machte viel mehr Spaß.

"Eine Dame fragt man nicht. Egal was. Das kommt schon noch, so bald du dir das verdient hast." Dabei setzte ich ein echt gemeines Grinsen auf. Schaute ihn neckisch entgegen und hoffte, er würde sich ärgern.

"Na dann. Muss ich mir wohl einen Spitznamen bis dahin aussuchen." Verdammt! Ihn schien es noch zu gefallen. Das ging wohl nach hinten los.

Yes Sir! - Teach me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt