Einige Stunden saß ich im Krankenhaus. Ich wollte dort nicht weg. Brain meinte, er geht wieder, falls Ayden auftauchen sollte. Wenn was gewesen wäre, hätte ich ihn anrufen können.
Im Nachhinein bereute ich jede Entscheidung. Ich hätte es tun sollen wie immer. Augen zu und durch. Nuemanden ansprechen und alle abwimmeln. Es wurden Menschen verletzt. So wie Gefühle. Ich fühlte mich schrecklich. Als hätte ich alles verschlimmert.
"Miss? Sie dürfen zu ihm." Wie im Trance sprang ich auf. Wusste erst nicht was ich sagen und tun wollte. War vollkommen neben der Spur. Besann mich aber schnell und nickte. Wortlos lief ich hinterher.
Im Zimmer lag er da. Zum Glück wach. Etwas benommen aber sonst schien ihm es den Umständen entsprechend gut zu gehen. Seine Schulter war verbunden und er hatte eine Infusion dran. Ich atmete tief durch und ging zu ihm ans Bett. Obwohl ich mich freuen sollte das es ihm gut gehen wird, hatte ich das Gefühl nicht hier sein zu dürfen. Als wäre ich Ayden was schuldig.
"Besuch? Und das mit so einem Gesicht? Enttäuscht das ich noch Lebe?" Scherzte er. Ich hingegen stand einfach nur da. Er hob leicht die Hand. Schien zu wollen das ich näher komme. Ihn berühre. Das tat ich auch und legte meine Hand in seine.
"Paige. Nicht Ayden. Falls du die Gedanken hattest. Das würde ich Ayden auch nie zutrauen." Paige? Sie hat ihn angegriffen? Aber warum?
"Ich versteh nicht. Warum sollte sie?" Gab ich völlig verwirrt wieder.
"Weil sie anfing dich zu hassen. Weil sie anfing mich zu lieben. Aber ich erwiderte dies nicht. Da ich ..." Er unterbrach. Wie letztes Mal. Räusperte und ihm schien plötzlich was unangenehm. Aber er überspielte dies einfach.
"Wir stritten. Und ich wollte sie so wie dich unterdrücken. Hat immer gut bei ihr geklappt. Diesmal war es aber wohl ein Fehler. Sie scheint unberechenbar. Sie stieß mir ein Brieföffner in die Schulter. War aber vollkommen erschrocken von sich selbst und rannte davon. Ich hinterher, aber dann machte mein Körper schlapp." Deswegen rannte sie weinend an mir vorbei. Beziehungsweise mich fast um.
"Ich gebe ihr keine Schuld. Ich hätte bei so einem Thema anders reagiereb sollen."
"Bist du völlig von der Rolle? Natürlich ist sie schuld. Sie hätte dich fast getötet! Das entschuldigt nichts!"
Dann schaute er mich fragend und irgendwie ungläubig an."Sagst du das auch zu Ayden? Und zu Brain? Ich habe sie provoziert, da ich dachte, sie genau so klein halten zu können wie sonst auch. Ich will so fair sein wie du. Es war ein Versehen. Einfach ein Missverständnis. Trotzdem ist es für mich vorbei. Es macht einfach kein Sinn mir ihr." Aber dann verstand ich Ayden immer mehr. Erst das mit Miranda. Dann Madox Worte. Ja. Es konnte einfach nicht klappen. Ich tat das gleiche wie Ayden in dem Moment. Verurteilte Paige. Aber musste sie sich wirklich wehren? Oder tat sie es aus purem Hass. Egal wie ich es drehte für mich war sie schuldig. Und das wird wohl auch Madox für Ayden bleiben. Und Ayden für alle anderen. Ich konnte ihn nicht retten. Und habe es sogar verschlimmert. Aber hätte ich ihn wirklich in seiner kleinen einsamen Welt lassen sollen? Ich brach in dem Moment in Tränen aus. Da ich nicht wusste was ich da tat. Was ich angerichtet hatte.
"Er hat mich geliebt und ich habe ihn das Herz rausgerissen! Ich habe ihn verletzt. Jedes Mal wenn er mich sah! Ich hätte von Anfang an aufhören sollen. Dich vergessen! Dich hassen! Das wäre so viel einfacher gewesen! Aber ... ich kann nicht!"
"Wenn du Ayden wirklich helfen willst und ihn retten. Musst du es. Wenn ich nicht bin, kann er vergessen." Sprach er sanft. Ihm viel es aber sichtlich schwer.
"Und wenn nicht?! Wenn er durch mich immer wieder erinnert wird? Was ist wenn ich nie über die Verliebtheit hinwegkomme?! Ihn immer wieder wehtu? Soll ich nur aus Mitleid bei ihm bleiben?" Meine Lunge shnürte sich zu. Die Schuldgefühle wurden immer schlimmer.
"Du würdest aus Liebe bleiben. Oder nicht?" Das war es ja. Nein. Nicht aus so einer Liebe, wie er es tat. Ich habe von mir aus nie, ich liebe dich gesagt. Wenn nur er. Ich war eher kalt und so gierig. Und er so geduldig und lieb. Ich war ein Monster! Ich hatte mich zu schnell entschieden. Und nur weil ich in dem Moment so gekränkt war von Madox, dass ich keine andere Wahl sah, als es mir noch mal zu überlegen.
"Ich bin einfach nicht gut für ihn. Ich habe an allem schuld. Ich hätte keinen von euch das antun dürfen. Ich ..."
"Du hast nichts getan ... Ich fing an. Ich hätte dich einfach ignorieren sollen." Sprach er ziemlich kalt. Das gab mir ein stich ins Herz.
"Nein, sag das nicht. Du hast mir geholfen. Mehr als ein Mal. Auch wo ich glaubte dich zu hassen, warst du für mich da! Madox ich ... nicht Ayden ... Du hättest die richtige Wahl sein müssen! Ich meine ... ich ..." Wieder war ich kurz davor zu hyperventilieren.
"Beruhige dich. Der kommt schon wieder und dann könnt ihr das ..."
"Es gibt nichts zu klären! Nicht so ... ich würde ihn nur verletzen wenn er die Wahrheit wüsste."
"Welche Wahrheit?" Fragte Madox dann. Er schien immer noch nicht zu checken was hier eigentlich los ist.
"Das ich dich liebe!" Brach es dann aus mir raus. Sein Blick wurde starr. Er konnte wohl nicht glauben was er hörte. Ich konnte es selbst kaum glauben das ich dies sagte. Aber ich fühlte mich so verbunden zu ihm. Konnte ihn nie vergessen, geschweige hassen.
"Bist du dir sicher? Ich kann das nicht glauben. Du und Ayden ihr wart so ..."
"Ich war mir noch nie so sicher." Unterbrach ich ihn. Ich hatte das koch nie von mir aus jemandem gesagt. Ich wusste diesmal musste es richtige, wahre Liebe sein. Dann durchdrang Schweigen diesen Raum. Ein merkwürdige Stille die unerträglich war. Wie er jetzt wohl denkt? Was er fühlt? Ob er überhaupt was empfindet für mich? Weiß denn er was Liebe ist? Oder suche ich vergebens danach in seinem Herzen?
DU LIEST GERADE
Yes Sir! - Teach me!
RomanceLeseempfehlung ab 🔞 Lynn hat es geschafft, sie wurde in einer der besten Universitäten aufgenommen. Dafür musste sie in einen anderen Staat ziehen. Ohne Freunde. Ohne Familie. Völlig allein in eine fremde Stadt. Für sie kein Problem. Augen zu mitte...