Yes Sir! - Teach me!

5

Der Club war interessant. Vorallem der Raum. Über uns war ein Dach aus Glas. Die letzten Sterne erloschen am Himmel als die Sonne langsam die Dunkelheit verdrang. Und tauchte das Zimmer in weichen Farben. Die Tautropfen auf dem Dach verschwanden Stück für Stück und stiegen als feiner Nebel den Himmel empor.

"Das erste Seminar fängt gleich an. Ich muss leider los. Hab voll die Zeit vergessen." Er packte seine Tasche und lächelte mir zu.

"Kommst du ... ach weißte was? Ich bring dich schnell zurück. Bevor du noch mal dem Wiederling begegnest. Einmal reicht." Naja, im Grunde zwei Mal. Aber das wusste er nicht.

"Ja ... auf das zweite mal konnte ich echt verzichten." Warum sagte ich ihm das jetzt? Ich hätte mich Ohrfeigen können. Geh einfach! Sagte meine innere Stimme. Ich tat aber nie was sie Befahl.

"Konnte? Ohje. Tut mir echt leid!" Warum war er plötzlich so niedergeschlagen? Er trägt doch keine Schuld. Kann ja schlecht vierundzwanzig Stunden lang Babysitten.

"Ach passiert. Irgendein Kerl hat mich beschützt. Konnte im Dunklen Tattoos erkennen. Er hatte sie bis auf der Hand. Andrew hat ihn mit Sir angesprochen." Sagte ich immer noch verwundert.

"Das war wohl Mr Perez. Der Geschichts Dozent. Der einzige mit so vielen Tattoos. Beziehungsweise wo man sie weiß und sieht." Was?! Nein! Nicht der. Das wird peinlich. Warum muss ausgerechnet er Geschichte lehren?! Das traf mich wie ein Stein. Der war so unangenehm. Steif und kalt. Bäh!

"Ich glaube ich wechsel mein Fachgebiet." Gab ich kleinlaut wieder.

"Wieso? Studierst du den Geschichte?" Ich nickte, worauf er Schmunzelte.

"Alle Mädels stehen auf ihn und die Kerle wollen alle sich mit ihm gut stellen. Haben Respekt. Er ist sehr beliebt."

"Sagtest du sowas nicht auch über den anderen ... wie hieß er? Ayden? Nur bei ihm war das eher Negativ." Merkte ich an.

"Ja. Eine komische Welt. Im Grunde sind sie sich sehr ähnlich und doch so verschieden. Der andere geliebt und geachtet und der nächste gehasst. Aber vielleicht liegt es daran, dass er Lehrer ist und dadurch mehr Vorzüge genießt." Er zuckte mit den Schultern und schob seine Brille wieder weiter auf die Nase.

"Komm. Ich bring dich ... wo hin du auch immer musst." Ich fand es so lieb von ihm. Aber, er konnte doch nicht ständig auf mich achten.

"Keine Wiederworte. Ich sehe du überlegst gerade welche zu geben." Grinste er keck.

"Du musst doch zum Seminar und ich nur in mein Zimmer. Meines fängt später an. Bis zum Zimmer komme ich hoffentlich ohne Andrew zu ..."

"Nein! Das Risiko gehen wir gar nicht erst ein. Beweg deinen kleinen Hintern." Er gab mir tatsächlich einen Klaps auf besagten Hintern. Irgendwie gefiel mir das und mein Libido auch. Aber Stimme zwei, so nenne ich einfach mal meine innere Stimme, war irgendwie dagegen.

Er schob mich aus den großen Raum in den Flur und ließ mir keine Wahl.
Er war echt erstaunlich. Dass er für ein fremdes Mädel sowas tat  und noch nicht mal meinen Namen kannte.

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Am Zimmer angekommen bedankte ich mich.

"Du bist echt ... nett. Danke für alles. Du hast echt was gut bei mir."

"Nur dein Namen. Dann sind wir quitt." Grinste er breit und kam ein Stück näher.

"Nö!" Feixte ich zurück.

"Du bist hartnäckig. Das muss ich dir lassen. Aber ich bin ein Gentleman. Ich werde dir das noch mal durchgehen lassen ... Kleine Diva." Zwinkerte er. Da er so lässig mit dem Arm am Türrahmen lehnte. Schritt ich näher an ihn ran. Er war so groß das ich unter sein Arm drunter passte. Direkt vor ihn musste ich ziemlich weit hoch gucken. Er rührte sich kein Millimeter. Sein grinsen verschwand nur. Er war wohl überrascht, dass ich ihm so nah kam.

"Du hast es eigentlich verdient, aber ich ärgere dich zu gern." Dabei pickste ich ihn gegen den Brustkorb.

"Das kannst du gar nicht. Dafür muss man geboren sein." Ich kicherte. Er wollte noch näher kommen, aber Paige unterbrach uns.

"Hey! Wer ist das Lynn?" Er zuckte zusammen und schaute irritiert. Ubd ich wedelte mit den Händen, schon bevor sie meinen Namen aussprechen wollte, aber zu spät.

"Lynn. Freut mich." Lächelte er ziemlich zufrieden. Toll! Jetzt bekam er doch, was er wollte.

"Das ist dumpfbacke Brain!" Dabei steckte ich die Zunge raus was ihn amüsierte. Paige war dann ziemlich perplex und schaute uns einfach nur mit großen Augen an.

"Oh! Entschuldigt mich Ladys, ich muss los. Bin schon viel zu spät!" Dann nickte er freundlich zu Paige und schenkte mir ein atemberaubendes Lächeln.

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Die erste Vorlesung. Ich hatte null Bock! Aber dafür war ich hier. Ich tat es wie immer. Gerade aus und durch. Einfach niemanden angucken und mit niemandem reden.

Ich ging in den Saal und setzte mich weit am Rand. Es waren noch nicht viele da. Vereinzelt saßen nur welche dort und sortieren ihre Unterlagen. Bereiteten sich auf die Vorlesung vor. Ich hingegen tat nichts. Saß einfach nur da steif und völlig angespannt. Alleine. Viele kannten sich bestimmt schon. Die meisten waren älter. Ich sah auch dazu noch jünger aus, als ich schon war. Da ich meist nicht geschminkt bin und ziemlich zierlich. Und gerade mal 164 Zentimeter groß. Aber das war auch oft ein Vorteil. Man wird schnell übersehen.

Langsam wurde es voller und mitten drin, Er! Mr Perez. Als er den Raum betrat, waren die Augen auf ihn gerichtet. Die Jungs begrüßten ihn wie einer von ihnen. Als wäre er ein Kumpel, denn man nach langen wieder sieht. Er schien lockerer als heute Morgen, aber trotzdem etwas zurückhaltend. Achtete auf jede Bewegung. War sehr höflich und ein echter Gentleman, wenn ein Mädel in ansprach. Irgendwie konnte ich nicht wegschauen. Starrte ihn die ganze Zeit an. Plötzlich erblickte er mich. Als ob er es gespürt hätte. Ich nahm schnell ein Buch und hob es mir vors Gesicht. Gott! Wie blöd ich war. Als ich wieder vor neugier hervor schaute, lief er gerade an seinen Platz. Was er wohl dachte, dass ich einfach den Blickkontakt auf so stupide Weise abbrach?