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Ich saß vollkommen fertig in der Ecke. Ich musste mich beruhigen. Wenn mich Ayden so sieht, wie sollte ich ihn das erklären?
Als ich realisierte was eigentlich passierte und ich so Ayden nicht treffen kann, wollte ich wieder aus dem Versteck laufen. Aber zu spät. Er weiß wo ich nach einer Vorlesung hinging, deswegen lief ich ihn direkt in die Arme.

"Was machst du den schon hier? Und warum willst du wieder ..." Er stoppte. Schaute mich genau an. Und war plötzlich extrem besorgt.

"Was zur Hölle ist passiert?" Ich antwortete nicht. Ich wusste nicht was ich sagen sollte.

"Sag schon!" Diese Worte ließen mich erschaudern. Madox sagte sie. Sie halten immernoch in meinem Kopf wieder. Ich trat zurück. Was ihn wunderte. Aber diesmal ließ er das nicht zu.

"Bitte kleines. Ich will dir helfen." Dabei schloss er mich in seine Arme. Er merkte, dass er sich zusammenreißen musste. Das ich in dem Moment sehr empfindlich war.

"Hat dich jemand angefasst? Andrew? Egal wer ich bring ich um!"

"Nein ... nicht ... bitte! Es ist nichts. Vergiss es." Ich drückte mich von ihn weg. So kannte er mich nicht. Abweisend. So unglaublich ängstlich und extrem empfindlich.

"Nein. Das werde ich sicher nicht. Vorallem nicht wenn meine Freundin aussieht, als hätte sie jemand verprügelt. Du wurdest geschlagen. Und das nicht sacht."

"Freundin?" Er lächelte. Strich mir sanft über die Wange.

"Natürlich! Kleines ..." Er hob mein Kinn und berührte sacht mit den Daumen meine Lippe. Ein kleiner Schmerz durchzog mich. Da genau dort die Lippe aufplatzte, nachdem Madox kräftig ausholte. Er kam noch näher, so nah das ich sein Atem auf meiner Haut spüren konnte.

"Ich liebe dich." Fügte er dann hinzu. Hauchte es mir förmlich entgegen bevor er mich küsste. Tränen liefen mir übers Gesicht. Freude über seine Worte, aber auch Angst vor dem was war und vielleicht noch kommen wird vermischten sich.

"Bitte. Lass mir dir helfen."

"Das kannst du nicht. Er würde mir das Leben zur Höhle machen."

"Nein. Dir tut keiner irgendwas. Nicht mehr." Dann ging er ein Stück von mir weg und holte eine Zigarette aus seiner Hosentasche. Hatte ihn lange nicht mehr rauchen sehen. Aber nachdem er kurz dran zog, sich durchs Haar fuhr und irgendwie unruhig war, trat er gegen den Zaun hinter uns. Ich erschrack. Hielt mir die Ohren zu.

"Wieso war ich nicht bei dir?! Ich hätte dich schützen müssen!" Er konnte aber nicht rund um die Uhr auf mich aufpassen. Und dann versuchte ich ausreden zu finden um das, was Madox tat zu rechtfertigen.

"Es war meine eigene Schuld. Ich habe provoziert. Ich kann doch nicht einfach sowas tun. Sein Ruf ... Ja, ich hätte hören müssen. Wer nicht hören kann muss fühlen. Und so schlimm war es nicht ... ich mag es ja härter. Ich meine ... " Völlig apathisch stand ich da. Starr mit dem Blick zu Boden. Irgendwie wusste ich wohl nicht mehr was ich da eigentlich sagte. Und deswegen unterbrach er mich.

"Stopp! Was redest du?" Aber als ihm klar wurde wem ich eigentlich meinte, flippte er aus.

"Er?! Verfickte scheiße! Warum sagst du das nicht, verdammt! Ich bring ihn um! Dieses dreckige Stück Scheiße!" Aber ich wollte es nicht hielt ihn fest. Was ist wenn ich alles abbekomme, wenn Ayden jetzt was unternimmt.

"Nein! Nicht!" Er schubste mich aber weg. Ich fiel zu Boden. Dann rief ich völlig verzweifelt seinen Namen. Er blieb stehen. Fäuste gebalt vor Wut.

"Er muss bezahlen!" Presste er stocksauer hervor.

"Aber ... was ist wenn er es dann an mir auslässt? Ich habe Angst. Bitte! Bitte ..." wimmertr ich. Er drehte sich zu mir um. Seine Hände öffneten sich wieder. Seine Augen schauten mir verzweifelt in die meine.

"Irgendwie muss ich ... ich kann ihn das nicht einfach durchgehen lassen!"

"Doch! Es ist besser. Er hatte mich ja gewarnt. Ich ging einfach zu weit. Wenn ich höre, dann passiert mir nichts." Er schien nicht zu fassen was ich da sagte.

"Du willst mich verarschen! Willst du ihm jetzt hörig sein? Immer tun was er verlangt? Du ... das geht nicht! Du gehörst mir! Ich lasse nicht zu, dass er seine Sardistischen Spiele an dir auslässt." Dann hielt er kurz inne und schaute mich fragend an.

"Warte mal. Gefällt dir das? Ist es dir deswegen egal? Bist du so masochistisch?" Und da war das Problem. Ich war irgendwie verwirrt. Ich hatte Angst vor ihm, seit er sich so zeigte. Auf das schlagen hätte ich verzichten können. Aber das er mich vergewaltigte ... da mischte sich Angst und Geilheit. Obwohl ich es nicht wollte. Wieso fühle ich so? Was stimmt nicht mit mir?

"Nein. Nicht so wie du denkst. Die Vergewaltigung .... Ja. Irgendwie schon. Aber das schlagen. Wie er mit mir umging. Kein funken an Menschlichkeit. Er sah nur ein Spielzeug in mir. Ich muss funktionieren so wie er es will. Seine Blicke. Wie kalt und skrupellos er war. Ich ..."

"Ok, ist gut. Wir ... wir gehen zu mir. Du schläfst ne runde und überlegst dir das noch mal gut. Du hast ihm gegenüber keinerlei Verantwortung!"
Er nahm mich zur Seite und lief mit mir zurück ins Wohnheim.

Als wir dort ankamen, traute ich meinen Augen nicht. Madox stand am Eingang. Er ließ sich tatsächlich blicken, nachdem er das tat. Als Ayden auf ihn zu schnellen wollte, stoppte ihn Madox.

"Nicht so voreilig handeln!" Dann schaute er sich um und grinste.

"Sieh dich um. Einige Zeugen. Es ist auch ein herrlicher Tag. Also würde ich das lieber lassen. Und wenn ihr irgendwelche Tricks versucht, wirst du für ihren ... Unfall, die Verantwortung tragen müssen. Wem wird man mehr glauben, euch oder mir? Das sollte nur eine Warnung sein!" Ayden schaffte es kaum sich zusammenreißen. Und ich war völlig verzweifelt. Er hatte uns wohl vollkommen in der Hand. Was sollten wir bloß machen?

Yes Sir! - Teach me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt