Gojo x Reader

Kapitel°10

(Y/N)'s Sicht:

Ich streckte mich und schlug die Augen auf. Das grelle Licht der Lampe in meinem Zimmer blendete mich, und ich musste ein paar Mal blinzeln, bis ich normal sehen konnte.
Draußen dämmerte es bereits. Ich schätzte die Uhrzeit auf ungefähr 6 Uhr morgens.
Grummelnd ließ ich mich zurück in die Kissen fallen und wollte wieder einschlafen, als ich Stimmen von draußen hörte.
Ich starrte zwischen den Kissen zur Tür, die offen stand und in dessen Rahmen Gojo stand. Er schien sich angeregt mit jemandem zu unterhalten. Ich konnte nicht verstehen, worum es ging, aber es schien eine Frau zu sein.
Ich wollte mich gerade aufsetzen, um besser lauschen zu können, doch Gojo bewegte sich und drehte sich wieder um.

Ich wusste nicht warum, aber ich stellte mich schlafend. Ich hörte, wie er die Tür schloss und sich an den Bettrand setzte.
Ich wunderte mich. Was machte Gojo und mit wem hatte er gesprochen? Er würde doch Geschäftliches nicht in meinem Zimmer besprechen.

Ich bewegte mich ein wenig, aber hielt weiter die Augen geschlossen. Ich hatte keine Angst vor Gojo, aber ich hatte auch Schwierigkeiten zu vertrauen.

Gojo bewegte sich. Er schien sich zu mir zu beugen und etwas Kaltes berührte meinen Hals.
Aus Reflex zuckte ich zusammen und griff nach seinem Arm, um ihn aufzuhalten.

Gojo: ,,Hey alles gut."
Er war viel stärker als ich, weshalb er sich mit Leichtigkeit aus meinem Griff wand. Ich schaute ihn an, und mein Körper war bereit aufzuspringen und wegzulaufen.

Gojo hielt eine kleine Schlüssel hoch: ,,Das hat mir deine Krankenschwester gegeben. Für deinen Hals. Sie wollte nach dir sehen und hat nicht erwartet, mich hier anzutreffen. Es ist nur eine Salbe (Y/N)."

Ich starrte ihn weiter an, ließ aber meine Hand sinken. Nur eine Salbe. Meine Güte, was war los mit mir, dass ich so paranoid reagierte?

Ich nickte und schaute auf mein Laken.

,,Ach so,  o-ok. Ich dachte..." Ich seufzte und führte den Satz nicht zuende. Gojo wusste genau, was ich dachte, aber er erwiderte nichts.

Gojo: ,,Ich dachte, du könntest dabei Hilfe gebrauchen." Er lächelte mich an, und es war offensichtlich, dass er mich nicht dazu zwingen wollte, eine Erklärung oder so etwas abliefern zu müssen.
,,Darf ich?"

Ich nickte erneut, und Gojo hielt mein Kinn fest. Seine warmen und großen Finger fühlten sich auf meiner kalten Haut so gut an.
Er neigte meinen Kopf etwas und strich die kalte Salbe vorsichtig auf meinen Hals. Es brannte ein wenig, und ich kniff leicht die Augen zusammen. Gojo merkte das und strich mir mit seinem Daumen über die Wange.
Mein Magen kribbelte. Es fühlte sich wie eine Achterbahnfahrt an. Nennt man so etwas 'Schmetterlinge im Bauch'?

_ _ _ _ _ _ _

Es war mittlerweile 7.30 Uhr. Gojo war gegangen, nachdem er sicher war, dass ich still hielt, damit die Creme einziehen konnte.

,,Du hast heute noch Ruhetag, aber ich muss später mit dir und dem Direktor noch reden wegen dem Vorfall."
Das hatte er gesagt, bevor er gegangen war, um sich seine Uniform anzuziehen.

Ich seufzte. Klar, mir ging es nicht gut, und ich war noch nicht wieder ganz fit.  Aber alles war besser, als den Tag totschlagen zu müssen. Ich wollte trainieren, um stärker zu werden und nicht hier sitzen und grübeln.
Ablenkung würde mir am meisten helfen.

Da Gojo mir strikt verboten hatte, mich körperlich anzustrengen, konnte ich ja auch einfach den anderen zusehen, um mir was abzuschauen. Allerdings zog ich nicht meine Uniform dafür an. Sie lag immer noch in der Wäsche, und ich war zu faul, sie in die Waschmaschine zu packen.

Heute schien es etwas kühler zu sein als die letzten Tage. Ich zog eine kaputte schwarze Jeans an und einen lockeren Pullover, der mir über eine Schulter hing, so dass diese frei war. Meine kurzen Haare klemmte ich mir hinter's Ohr.

Auf dem Weg nach draußen zum Sportplatz warf ich meine Uniform in eine der freien Waschmaschinen und schluckte zwei Tabletten, die ich mitgenommen hatte.

,,Hey, solltest du dich nicht noch ausruhen?" Yuji kam hinter mir den Gang herauf, gefolgt von Megumi.
Die beiden hatten ihre Zimmer nebeneinander auf der anderen Seite, weiter weg vom Lehrerblock.

Ich drehte mich um, als sie neben mich traten.
,,Hm,  ach so,  ja,  das stimmt. Aber ich dachte mir, ich schaue zu, um vielleicht was zu lernen."
Yuji: ,,Die Idee finde ich spitzenmäßig. Außerdem kannst du uns auch noch Tipps geben, wenn dir was von außen betrachtet auffällt."
,,Ich bin nicht sicher, ob ich da der Profi für bin. Ihr solltet euch lieber an Gojo wenden."
Megumi legte mir eine Hand auf die Schulter: ,,Wir alle sind hier, um zu lernen und uns zu verbessern. Wir sind ein Team und helfen uns auch gegenseitig. Wir erwarten nicht, dass jeder superstark ist und S-Rang hat."
Yuji nickte zur Bestätigung und schaute mich dann aber fragend an: ,,Welchen Rang hast du eigentlich (Y/N)?"
,,Uh...", etwas beschämt, klemmte ich mir eine Strähne wieder hinter's Ohr: ,,Also noch bin ich Rang 4."
Megumi: ,,Ach was, das ist jeder am Anfang, damit er überhaupt einen Rang hat. Ich habe deine Fluchtechnik gesehen und mit viel und dem richtigen Training, schaffst du es sicher auf Rang 2 oder besser."

Ich schaute ihn an. Ich hätte Megumi gar nicht zugetraut, so motivierende Reden halten zu können.
Yuji meldete sich von der Seite und hob seine Hand: ,,Äh, also ich bin Rang 1 und -"
,,Dein Rang zählt nicht", schnaubte ich.
Yuji: ,,Aber warum denn nicht?!" Er schaute überfordert in die Runde und fuchelte mit den Armen, bis Megumi einen Arm um ihn legte: ,,Weil du den verdammten König aller Flüche in dir hast , und der ist auf demselben Rang wie Satoru Gojo."
Yuji hörte auf mit seinem Gefuchtel und schaute Megumi an: ,, Hä? Kapier' ich nicht. Was hat Sukuna damit zu tun?"

,,Der Junge versteht auch wirklich gar nichts, stimmt's?", sagte eine eine tiefe Stimme amüsiert.
Auf Yujis Wange hatte sich ein Mund gebildet und seinen Kommentar abgeliefert. ,,Hey Su-kuna was soll das?"
,,Na sieh mal einer an", erwiderte ich: ,,Der schlimmste Fluch aller Zeiten hat Humor."
,,Tsch", kam es von Megumi: ,,Wir sollten gehen. Nobara wartet sicher schon auf uns."

Er ging voraus und wir folgten ihm, während Sukuna ununterbrochen laberte und irgendwann vom Töten redete und wie alt er schon sei. Wir hörten nicht zu.

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