Kapitel°25

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(Y/N)'s Sicht:

Wahrscheinlich klang es übertrieben wenn ich sagen würde, dass sich eine meiner größten Ängste bewahrheitet hatte aber leider entsprach genau das, der Wahrheit.
„Wenn ich das nicht überlebe...", sagte ich zu Nobara gewandt.
„Ach was!", unterbrach mich Gojo als ich fortfahren wollte: „Du schaffst das bestimmt mit links!"

Ich schaute ihn an und zog die Augenbrauen hoch. Er lächelte mich nur selbstsicher zurück und ließ seine Schultern kreisen.

Nobara lehnte sich an mich: „Was dann?"
Ich beobachtete Gojo weiter und flüsterte: „Dann darfst du mein Zimmer haben. Ich weiß dass du meins lieber hast als dein eigenes weil es so schön am Ende vom Gang liegt."
Nobara kicherte und hob eine Hand: „Hey Gojo-Sensei!"
Gojo hörte auf sich zu strecken und hob den Kopf.
„Ey was soll das?", zischte ich und rempelte Nobara an aber sie grinste nur und fuhr fort: „Kannst du (Y/N) bitte umlegen?! Ich will ihr Zimmer haben."
Ich stieß beleidigt die Luft aus.
Gojo schmunzelte: „Mal schauen."
Er ließ seinen Nacken knacken und ich zuckte zusammen.

„Na dann", seufzte Megumi und stellte sich einen 10 Minuten Timer auf seinem Handy.

Ich schleppte mich auf den Platz.
Erstens. Ich hatte kein Motivation. Es war so klar wer gewinnen würde es sei denn Gojo würde mich gewinnen lassen, aber das würde er nicht tun.
Zweitens. Ich hatte ehrlich Angst. Ich wusste dass Gojo schnell war aber ich wusste nicht wie schnell. Ob ich überhaupt einmal angreifen könnte?
Dazu kam, dass ich schon, was meine Fluchkraft anging, ziemlich ausgelaugt war. Gojo hatte erstmal tausendmal mehr Fluchkraft und hatte zweitens noch nichts davon verschwendet.
Alleine die Startbedingungen waren unfair abgesehen von dem immensen Stärkeunterschied.

Gojo stand gegenüber von mir, ein Bein angewinkelt und die Hände in den Taschen.
Ich wusste, dass er schnell ausweichen würde wenn ich ihn angriff.
Megumi gab das Startsignal und ich konzentrierte mich.
3 Doubles rechts, 3 Doubles links.

Zwischen dem Kampf mit Megumi und diesem hier, hatte Gojo mir Zeit gelassen um mich auszuruhen.
Ich hatte etwas getrunken und fühlte mich wieder fit.
Nicht fit genug für einen Kampf gegen Gojo. Aber fit genug um meine Fluchkraft wieder einigermaßen stabil einsetzen zu können.

Diesmal versuchte ich meine Fluchkraft aufzuteilen. Ich wollte nicht nacheinander die Doubles erschaffen sondern alle gleichzeitig und so Fluchkraft sparen.
Gojo war so freundlich und ließ mir die Zeit die ich brauchte um mich zu sammeln und die einzelnen Fluchkraft-Elemente zu manifestieren.
Ich schaffte nur drei.
2 waren in einer Reihe rechts von mir aus gesehen neben Gojo und eins auf der linken Seite.
Ich neigte den Kopf etwas. Besser als nichts.

Ich atmete einmal tief durch und rannte frontal auf Gojo zu. Dieser bewegte keinen Muskel und wich aus, wie zu erwarten.
Ich brauchte einen Augenblick um zu erkennen wohin er ausgewichen war und dann noch einen um mich selbst dorthin zu manövrieren, mithilfe meines Doubles.
Ich tauchte parallel neben Gojo auf und unsere Schultern berührten sich.
Er drehte im Sprung den Kopf zu mir und holte aus.
Dank seiner Geschwindigkeit, schaffte er es mich zu packen und wegzuschleudern.
Mit dröhnendem Kopf rappelte ich mich auf und wischte mir Dreck aus dem Gesicht.

Na das lief ja super...

Gojo stand am Rande des Platzes, die Hände immernoch in den Taschen und schaute mich durch seine Augenbinde hindurch an. Wahrscheinlich musste er sich NULL anstrengen um mir auszuweichen oder mich festzuhalten. Schließlich war er auch körperlich viel stärker als ich und auch viel schwerer. Für ihn kam ich wohl dem Gewicht einer Milchtüte gleich.

Ich schnaubte und rannte wieder auf Gojo zu. Dieser setzte ich ebenfalls in Bewegung.
Bevor wir zusammenstießen ließ ich mich fallen und schlitterte unter ihm hinweg. Ich kam hinter ihm wieder auf die Beine und hatte eigentlich vor seinen Nacken zu treffen.

Doch plötzlich war Gojo hinter mir.

Ich war von seiner Geschwindigkeit so überrascht, dass ich zu spät reagieren konnte.
Ich drehte mich um und das entpuppte sich als fataler Fehler.
Gojo hatte ausgeholt und offenbar erwartet, dass ich auswich oder er mich am Rücken traf und mich wegschleudern konnte.
Sein Mund öffnete sich überrascht aber er konnte seinen Angriff nicht mehr abbremsen.
Seine Faust sauste mit aller Kraft in meine Magengrube.
Ich schrie auf bevor mir die Luft für irgendein Geräusch, wegblieb.
Ich merkte nur noch wie ich durch die Luft flog.

Und zwar sehr schnell.
Früher oder später würde ich irgendwo gegenknallen und das wars dann mit meinem Leben.

Ich hatte keine Zeit zum Nachdenken, ich schnippte einfach mit den Fingern und hoffte, dass ich irgendwo an einem Stück ankam.

Mit einem dumpfen schlag landete ich kniend auf dem Boden etwas weiter weg von Gojo und hielt mir den Bauch.
Stumm versuchte ich den Schmerz zu verarbeiten und musste husten.

Heilige Scheiße, Gojo würde mich noch umbringen wenn das so weitergeht.

,,Oh mein Gott (Y/N), ist alles okay?!"

Nobara wollte mit Megumi und Yuji zu mir laufen aber ich hob eine Hand und bedeutete ihnen, stehen zu bleiben.

,,Es...geht schon", keuchte ich und stolperte, als ich aufstehen wollte: ,,Megumi...Wie viel Zeit?"
Megumi starrte mich erstaunt an und zückte sein Smartphone: ,,Noch 3 Minuten und 34 Sekunden."

Ich nickte. Entweder würde ich in dieser Zeit zusammenbrechen oder...
...zusammenbrechen.

Ich seufzte. Die Option zu gewinnen gab es bei Gojo nicht.

,,(Y/N)."
Gojo war herübergekommen und legte seine Hände auf meine Schultern.
Das war meine Chance.
Klar er war stärker und machte sich Sorgen, weil er mich gefühlt fast umgebracht hatte aber einen Versuch war es wert.

Ich griff langsam nach Gojo's rechtem Handgelenk. Er schien das wohl nicht als Angriff aufzufassen, da der Kampf inoffiziell unterbrochen wurde.

,,Alles...gut", murmelte ich nur und schnitt eine Grimasse als ich den Kopf hob und ihn anschaute.
Er begriff sofort was ich vorhatte und wollte sein Handgelenk aus meinem Griff drehen.
Er hätte es auch geschafft, wenn ich nicht noch ein letztes Double bereit hätte und mich mit Gojo im Schlepptau dorthin manövrierten würde.

Es befand sich etwas in der Luft und da Gojo diese Art zu teleportieren noch nie erlebt hatte, brauchte er einen Augenblick länger als ich, um sich zu orientieren.

Gojo landete und wirbelte zu mir herum. Da ich über ihm war fiel ich auf ihn und brachte ihn zu Fall.
Mit all meiner nicht vorhandenen Kraft, drückte ich ihn zu Boden. Mein Unterarm lag auf seiner Brust und mit meiner freien Hand hielt ich Gojos beiden Hände fest.

Wenn es nicht um einen Kampf gehen würde, würde diese Szene auch gut in einen Porno passen.

Ich schüttelte den Kopf und blinzelte kurz. Dieser ganze Verbrauch an Fluchkraft trübte mein Bewusstsein.
Gojo nutzte diesen kurzen Moment. Ohne Probleme befreite er sich aus meinem Griff und landete einen Treffer mit seinem Ellebogen an meiner Schläfe.

Ich rollte von ihm runter und starrte benommen in den Himmel, alle Viere von mich gestreckt.

Megumi pfiff ab.

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Ich sags mal so: Natürlich hat sich Gojo immense zurückgehalten.
Wenn er alles gegeben hätte, wäre dieses Kapitel nichtmal 100 Wörter lang gewesen :D

Gojo x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt