Kapitel°15

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(Y/N)'s Sicht:

Ich hatte diese Nacht kaum geschlafen. Mein Nacken und meine Schultern waren steif von dem ewigen hin und her gewälzte und ich hatte Augenringe.
Gähnend betrat ich in meiner Uniform die Küche um mir ein Toast zu beschmieren.

,,Oh man. Du siehst ja kacke aus."
Böse schaute ich Yuji an, während ich den Kühlschrank öffnete.
Gojo, der neben Yuji saß, nahm den Kopf schräg: ,,Da ist aber jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden."

Ich ging nicht darauf ein. Ich nahm mein Toast mit Marmelade und streckte meinen Hals.
,,Ich  konnte nicht schlafen", grummelte ich und verzog das Gesicht, als ich mich zu den anderen auf den Boden setzte. Meine verspannten Schulterblätter schmerzten.
Nobara beobachtete mich von der Seite mit einem Löffel in der Hand: ,,Das ist aber nicht gut. Wir gehen heute auf eine Mission und du siehst aus wie der Tod!"
,,So fühle ich mich auch", erwiderte ich und riss ein Stück von meinem Toast ab und schluckte es herunter. Dabei schaute ich Gojo an und er hielt Blickkontakt. Zumindest glaubte ich das, bei seiner Augenbinde ist das immer schwer zu beurteilen.

Mit einem seufzten stand Gojo auf und ging in die Küche.
Ein paar Minuten später, tauchte er hinter mir auf und hielt mir eine dampfende Tasse Kaffee hin.
Gojo: ,,Hier für dich."
Ich spürte seinen Atem auf meiner Wange und nahm die Tasse dankend an.
,,Hier ist Milch!" Yuji reichte mir übermotiviert sie Milchpackung und ich ließ ein paar Schüsse in meinen Kaffee laufen. Gojo stand weiter hinter mir.
Gojo: ,,Da wir heute auf eine Mission gehen, sollte jeder von uns in Top Form sein."
,,Da bin ich schonmal raus", gluckste ich und streckte meine Schultern die laut knackten.
Angeekelt schaute Yuji mich an: ,,Das klang irgendwie schmerzhaft."

Zwei warme Hände umschlangen meine Schultern und begannen sie zu massieren. Es war so ein angenehmes Gefühl. Ich schloss die Augen und ließ meinen Kopf nach hinten sinken. Er traf auf etwas weiches und ich öffnete die Augen.
Gojo: ,,Besser?"
Er schaute mit einem Lächeln zu mir herab und ich wurde rot. Was sich wohl Yuji und Megumi denken müssen.
Das Gefühl entspannte meine Schultern und langsam löste sich der Knoten.
Ich lehnte mich an ihn und schloss lächelnd die Augen.
,,Nicht...aufhören", murmelte ich.

,,Wir...gehen dann...mal." Nobara kicherte und schubste Megumi und Yuji vor sich her in ihre jeweiligen Zimmer, um sich fertig zu machen.
Gojo hörte mit der Massage auf und kniete sich neben mich: ,,Das ist deine erste Mission stimmts?"
Ich nickte und stapelte die dreckigen Teller übereinander.
,,Aber ich freu mich darauf", fügte ich noch hinzu und lächelte ihn leicht an und achtete nicht auf die Teller in meiner Hand.
Mir fiel einer runter, der auf dem Boden zerschepperte.
Ich zuckte zusammen und hockte mich hin.
,,Oh t'schuldigung."
Mir war das peinlich. Da hatten wir einmal einen schönen Moment zu zweit und dann blamier ich mich wieder komplett. Ich konzentrierte mich völlig auf die Scherben und hoffte dass er nicht bemerkte, wie rot ich wurde.
,,Aua." Ich hatte eine der Scherben falsch berührt und sie hatte sich mit ihrer Scharfen Kante in meine Handfläche gebohrt.

,,Was ist?", fragte Gojo. Er hatte mir die restlichen Teller abgenommen und sie in die Küche, in die Spüle geräumt.
,,Nichts", antwortete ich und versuchte die Scherbe rauszuziehen: ,,Nur nh Scherbe in der Hand."
Gojo drehte sich zu mir und kam zu mir rüber. Er kniete sich hin und nahm meine verletzte Hand. ,,Lass mal sehen."
Seine warme Hand drehte meine Handfläche vorsichtig um sodass man den großen Porzellansplitter sehen konnte.
Gojo fasste mit der anderen Hand die Scherbe. Er drehte sie ganz leicht hin und her bevor er sie langsam aus meiner Hand zog.
,,Autsch", ich zuckte kurz zusammen als er den Splitter rauszog und in den Mülleimer neben der Tür warf.
Aber nun wo die Scherbe draußen war, rann das Blut über meine Hand und benetzte den Boden, dort wo es runter tropfte.
Gojo's Augenbinde war ein Stück nach unten gerutscht weshalb mich seine leuchtenden Augen über den Rand der Augenbinde, ansahen als er sich zu meiner Hand runterbeugte und das Blut mit seiner Zunge aufleckte.
Ich starrte ihn an und wurde knallrot. Zumindest vermutete ich das, denn Gojo hörte auf und bedeutete mir meine Hand nicht zu bewegen. Er stand auf und beim weggehen, fegte er die restlichen Scherben mit seinem Fuß weg.
Ich schaute ihm hinterher und nach 5 Minuten oder so, kam er mit einer Verband-Rolle zurück.

,,Das ist doch nicht nötig", murmelte ich unangenehm berührt.
Gojo: ,,Oh doch. Selbst Schuld wenn man die Scherben mit der Hand hoch heben muss."
Es klang ernster und gemeiner als er es meinte. Beschämt schaute ich zur Seite und hielt ihm meine Hand hin.
Doch seine Hand fand nicht, die meine, sondern meine Wange. Er strich mir eine Strähne hinters Ohr und streichelte meine Wange kurz.
Ich genoss die kurze Wärme, die durch meinen Körper schoss und schaute ihm dabei zu, wie er meine Hand nahm und begann, den Verband um sie zu wickeln.

Als er den Verband festzog, biss ich die Zähne zusammen und zog aus Reflex meine Hand weg.
,,Alles gut." Gojo schmunzelte leicht, als schien es ihn zu amüsieren, dass ich so empfindlichen war. Er griff nach meiner Hand und ich hielt sie ihm wieder hin.
Diesmal hielt er mein Handgelenk mit der anderen Hand fest, damit ich meine Hand nicht wieder wegziehen konnte.
Der Verband quetschte die Schnittwunde zusammen und ich wollte meine Hand wieder wegziehen, doch Gojo hielt sie fest und klebte ihn mit Klebeband fest.

,,Danke", murmelte ich und zog die Hand zurück.
Gojo lächelte und stand auf. Er griff nach meinem Arm und zog mich hoch.
,,Du bist ganz schön empfindlich", stellte er fest.
Ich senkte den Blick: ,,Tut mir Leid ich-„
Gojo: ,,Ist doch nicht schlimm."
Er hob mein Kinn an und lächelte mir aufmunternd zu.
Zögernd hob ich meine verbundene Hand und zog Gojo's Augenbinde komplett runter. Er schaute mich an und meine Augen weiteten sich.
Diese Lagune-blauen Augen sahen aus, als würden in ihnen Sterne funkeln.
Seine Augen leuchteten mich wie fast genauso wie Scheinwerfer an.

Gojo blinzelte ein paar Mal und schaute dann kurz weg. Diese Bewegung zog mich aus dem Bann seiner Augen und ich wurde rot.
,,I-Ich muss mich fertig machen!"
Ich ging an ihm vorbei und trat in den Flur.
Gojo: ,,(Y/N)!"
Ich drehte mich um und schaute ihn erwartungsvoll an.
Gojo: ,,Bei der Mission bin ich nicht dabei, ich werde anderweitig gebraucht."

Ich war enttäuscht und das konnte man mir ansehen: ,,Okay, dann...bis später."
Ich hob die Hand und er lächelte mich an bevor ich mich umdrehte und in mein Zimmer verschwand.

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Für's nächste Kapitel verfolge ich die Story im Anime weiter. Allerdings habe ich am Anfang dieser Fanfiction die Story chronologisch (zeitlich) etwas vertauscht. Am Anfang dieser Geschichte, hat Yuji das Training mit Gojo und dem Fernsehen schauen schon hinter sich. Außerdem wurde er nie als tot geglaubt, das habe ich weggelassen.
Ich nächsten Kapitel kommt jetzt allerdings das, was vor Yujis Training passiert, also die Szene im Gefängnis mit dem Sonderfluch.

Damit ihr wisst was abgeht musste ich etwas spoilern im sorry <3

Gojo x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt