Kapitel°4

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(Y/N)'s Sicht:
Für den Ausflug in die Stadt zog ich mir eine Jeans und eine weiße Bluse mit weiten Ärmeln an. Ich ließ diesmal die Haare offen, klemmte mir aber eine Seite hinter's Ohr.
Auf dem Weg nach draußen traf ich auf Nobara, die auf mich gewartet hatte. Sie trug einen gelben Rock, der genauso wie der Rock von der Uniform aussah. Dazu trug sie einen leicht bauchfreien blauen Pullover mit Kragen.

Nobara: ,,Komm jetzt, die anderen sind schon im Wagen."

Da sich die Akademie in einem der Vororte von Tokyo befand, mussten wir ein Stückchen fahren. Ein Kollege von Gojo, Kyotaka, hatte sich bereit erklärt, uns zu fahren.

Der Minivan stand an der Straße, als Nobara und ich einstiegen.

,,Und die Damen des Hauses sind auch endlich da", kommentierte Gojo vom Beifahrersitz und setzte ein selbstsicheres Grinsen auf, als er sich zu uns umdrehte.

Nobara schnaufte und verdrehte die Augen.

,,Idiot!" murmelte sie und schaute aus dem Fenster. Ich aber musste Gojo aus irgendeinem Grund weiter anstarren, auch als er sich bereits wieder umdrehte.

Yuji saß hinter uns und lehnte sich auf Nobaras Sitz: ,,Hey (Y/N), Nobara, sollen wir später gebratene Reisbällchen essen?"

,,Da wäre ich auch dabei", kam es von Megumi, der hinter mir saß, und vor mir streckte Gojo nur einen Daumen raus als Zustimmung.

Wir fuhren 20 Minuten lang, bis Kyotaka uns in einer Einkaufsmeile, in der Nähe von Akihabara aussteigen ließ.

Wie Gojo schon erwähnt hatte, war ich nie in der Innenstadt gewesen. Hier waren massenweise Menschen unterwegs, und an jeder Ecke gab es gleich 3 Stände mit verschiedenen Köstlichkeiten. Es gab nicht nur Modeläden. Jedes zweite Geschäft verkaufte Merchandise und billigen wie auch teuren Schmuck.

Bevor ich mir überlegen konnte, wo ich überall hinwollte, hatte Nobara mich schon in die nächstbeste Boutique mit Kleidern, Röcken und verschiedensten Outfits gezogen.

Unser Aufenthalt allein in diesem einen Geschäft dauerte schon 2 Stunden. Nobara probierte sämtliche Kleider und Accessoires an. Ich machte aber gerne bei der Modenschau mit, mit ein paar Pullovern und Blusen.

Als Nobara mal wieder ein Oberteil fand, das ihr besonders gut gefiel und damit in der Umkleide verschwand, stand ich an der Kasse an. Während ich wartete, um meine zwei Pullover zu bezahlen, stöberte ich in den Einkaufsständern, die vor der Kasse standen und Sonnenbrillen und Billigschmuck im Angebot hatten. Kurzerhand schnappte ich mir eine Sonnenbrille mit runden Gläsern und bezahlte. Auch wenn der Sommer gerade vorüber ging, 'in Tokyo scheint immer die Sonne' hatte meine Mutter an besonders regnerischen Tagen in Deutschland gesagt.

Irgendwann war Nobara dann auch fertig und bezahlte ihre Ausbeute, die aus insgesamt 5 Tüten bestand. Die Jungs hatten uns gefunden und drängten uns, damit wir endlich Reisbällchen essen konnten.

Da ich keine Familie hatte, gab es niemanden, der mir Geld schicken konnte, und für einen Job hatte ich keine Zeit. Bis zu meinem 18. Lebensjahr bekam ich Geld von einem Kinderheim, aber viel war es nicht. Im Monat wurden mir 1.316,16 Yen überwiesen, was in Europa ungefähr 10 Euro sein müssten. Mein Gespartes hatte ich für die Pullover und die Sonnenbrille ausgegeben.

Ich biss mir auf die Lippe. Wir standen am Imbissstand an, und je kleiner die Schlange wurde, umso peinlicher wurde es mir, dass ich nur noch 210 Yen (1,60€) in der Tasche hatte, und ein Reisbällchen 263 Yen (2€) kostete (ja ich habe das umgerechnet~Autorin).

Ich kramte meine restlichen Münzen hervor, um so zu tun, als hätte ich noch etwas übrig, als eine große Hand mein Portemonnaie herunterdrückte.

Gojo x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt