Kapitel°35

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(Y/N)'s Sicht:
Es war so früüh. Zuuu früh.
„Morgen!"

Oh mein Gott. Genervt wälzte ich mich im Bett hin und her. Warum war Gojo so munter? Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es 6 Uhr morgens war.

„Bitte...", nuschelte ich und rieb mir die Augen. „Wir haben eine Mission. Und deshalb musst du jetzt aufstehen", gab er mir zu verstehen und zog die Decke weg.
Müde und grummelnd rollte ich mich zu einer Seite des Bettes und schwang die Beine darüber. „Ich mach ja schon", murmelte ich finster dreinblickend und verschwand im Bad um mich anzuziehen.

Heute war Tag 2 von unserer 4 tägigen Mission und meine Laune war mies im Keller. Draußen regnete es und es wurde gerade erst hell.
„Wo gehen wir denn hin?", fragte ich durch die Badezimmer Tür hindurch und wechselte meine Binde.
„Dorthin wo uns gestern der Fluch angegriffen hat", antwortete Gojo als wäre das klar gewesen.
Ich runzelte die Stirn und wickelte Klopapier um meine Armwunde. Dank der Creme begann sich jetzt schon langsam Schorf zu bilden und die Schmerzen waren auch vergangen. Damit kein Dreck daran kam und wir keinen Verband hatten, wickelte ich provisorisch Klopapier um den Kratzer.

„Und was wollen wir da?", hakte ich weiter nach. Ich öffnete die Tür und schaute Gojo an, der an der Zimmertür lehnte und die Arme verschränkt hatte. Dieses Mal trug er nicht seine Uniform sondern eine Jeans Hose und einen Oversize Pullover in dunklem Grau. Seine Harre hingen ihm in die Stirn und um das Outfit perfekt aussehen zu lassen, trig er wie immer seine Sonnenbrille.
„Dort wirst du dan", er zeigte auf mich um seine Worte zu verdeutlichen: „Den Fluch erspüren unf wir können ihm folgen."
Ich klemmte mir gerade die Haare mit einer Klammer weg und hielt inne. Äh, was sollte ich machen? Der hat sie doch nicht mehr alle, als ob ich das kann.
„Aber ich kann das doch gar nicht", widersprach ich ihm und teilte ihm somit meine Gedanken mit.
Gojo stieß sich von Türrahmen ab und kam auf
mich zu. Er stand vor mir und nahm mir die Haarklammer ab um die Haare für mich wegzustecken. Wow. Woher konnte er bitte Frisuren machen?
Etwas erstaunt starrte ich ihn von unter seiner Sonnenbrille an.
„Dann lernst du es eben", flüsterte er nur und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Etwas perplex starrte ich ihm hinter als er mir die Zimmertür zum Flur aufhielt. Seine Körpernähe haute mich immer wieder um.

Gojo riss mich aus meinen Gedanken: „Na was ist, kommst du jetzt endlich?"
Ich blinzelte kurz die verbotenen Bilder weg, welche sich in meinen Kopf geschlichen hatten und verließ zügig das Hotelzimmer. Gojo schloss hinter mir die Tür ab und wir betraten den Fahrstuhl.
„Wie geht's dir?", fing Gojo das Gespräch an.
Ich schaute kurz zu ihm hoch und dann wieder die Fahrstuhl Tür: „Ganz okay, wie soll ich mich schon fühlen?"
Gojo trat etwas mehr neben mich und starrte jetzt auch die Türen an: „Kann es sein dass du schlecht gelaunt bist?"
Ich grummelte: „Bin ich nicht. Bin nur müde."
Er lachte. Er lachte einfach! Ich schaute ihn finster an und verließ als erstes den Aufzug.
„Du gewöhnst dich schon noch an die Uhrzeit", beschwichtigte er mich und hob die Hand um ein Taxi zu rufen, welches zufälligerweise gerade ein Ehepart auslud.
„Heißt das, dass wir jeden Tag so früh aufstehen müssen?", verzweifelt schaute ich zu ihm hoch und er nickt schulterzuckend.
Na super.
Jetzt fühlte ich mich noch müder als vorher, als wir ins Taxi einstiegen, aber schlafen konnte ich jetzt auch nicht.
Die Fahrt dauerte auch nur ein paar Minuten und schon standen wir auf dem Platz, wo uns gestern der Fluch angegriffen hatte.
Mittlerweile war das Wrack des Taxis mit einem neon-farbenen Absperrband eingezäunt und in der nächsten Straßen Einbiegung stand ein Polizeiauto auf Streife. Ich sah mich um und die Bilder von gestern flammten vor meinem geistigen Auge auf. Ich sah den bewusstlos Taxifahrer vor mir liegen und das Monster wie es mich angriff.
„Du siehst es oder?", fragte Gojo neben mir und ich blinzelte. „Ja", antwortete ich stumpf.
Gojo fuhr fort: „Konzentriere dich darauf und auf das Gefühl seiner und deiner Fluchkraft. Rufe dir am besten in Erinnerung wie es sich angefühlt hat."
Ich starrte ins Leere. „Aber ich habe gestern gar nichts gefühlt, was seine Fluchkraft hätte sein können", gab ich schulterzuckend zurück. Gojo schüttelte den Kopf und hockte sich vor mich hin sodass ich zu ihm runterschauen musste. Vorsichtig nahm er meine Hände in seine: „Ich zeig dir jetzt mal wie sich das anfühlt." Er lächelte. Oh Gott was hat er jetzt vor?
Misstrauisch schaute ich zu ihm runter und wollte auf Abstand gehen: „Gibts du mir jetzt deine? Fluchkraft?"
Gojo nickt und schloss kurz die Augen. Meine Fingerspitzen kribbelten und dann mein ganzer Arm bevor es aufhörte. Ich kniff die Augen zusammen aber als nichts weiter passierte öffnete ich sie wieder und entspannte mich. Also so etwas hatte ich gestern auf jeden Fall nicht gespürt.
„Es ist ein Inneres Gefühl", erklärte er mir und als wären Gojo's Worte die Auslöser dafür spürte ich ein sehr unangenehmes und mulmig machendes Gefühl in meinem Magen. Es breitete sich schlagartig in meinen Kopf auf und drohte mich zu ersticken. Es war wie eine dicke heiße Decke die sich um einen rumwickelt bis man nicht mehr atmen konnte.
Mein Magen zog sich zusammen, wie als wäre ich im freien Fall und ich stolperte keuchend ein paar Schritte zurück. Sobald ich Gojo's Hände losließ verschwand das Gefühl, wenn auch sehr langsam.
„So und jetzt sag mir, erinnerst du dich an so ein ähnliches Gefühl?" Ich nickte und kratzte mich etwas mitgenommen an der Nase. „Ja, ja so etwas war da...aber ich dachte das-das käme von dem Adrenalin."
Gojo stellte sich wieder hin und musterte mich während er seine Hände in die Hosentasche seiner Jeans vergrub: „Das ist auch ein ziemlich ähnliches Gefühl aber wenn man darauf achtet und es mitbekommt, dann weiß man einfach ob es Aufregung ist oder eben Fluchkraft." Ich nickte. Das war ja jetzt fast genauso wie Unterricht nur intensiver. Gojo redete wie ein Lehrer, der ganz begeistert von einer bestimmten Museumsausstellung war. Ich hörte nur halb zu.
Das war also ein klein wenig seiner Fluchkraft. Ich wusste, dass ich schon oft Spuren hinterlassen habe und er zu oft meine Fluchkraft spüren konnte. Entweder war Gojo so stark und robust dass es ihm nichts ausmachte oder meine Fluchkraft war so minimal, dass es ihn wenn ich Glück hatte, kitzelte.
Mein Selbstbewusstsein fiel gerade eine Stufe tiefer und ich sackte innerlich zusammen.

„Na dann!", holte Gojo mich aus meinen Gedanken und er schaute mich freudestrahlend an: „Suchen wir unseren Fluch!"

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Für alle die heute wieder Schule haben (so wie ich), versuche ich hiermit den Tag etwas besser zu machen <3

Gojo x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt