Kapitel°30

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(Y/N)'s Sicht:
Der restliche Flug verlief vom Gefühl her ziemlich schnell, wenn auch extrem langweilig.

Als ich aufstand knackte meine Wirbelsäule und ich verzog das Gesicht.
Die meiste Zeit hatte ich verschlafen und das in offenbar so einer ungünstigen Position, dass ich mir einfach alles gezerrt und verrenkt hatte.

Ich streckte die Arme in die Luft und reckte mich auf Zehnspitzen, bevor ich meinen Rucksack aus der oberen Gepäckablage zerrte und mich an den anderen Passagieren vorbeischlängelte und über Füße stolperte um meinen weißhaarigen Freund einzuholen.

„Ich bin da!",erwähnte ich schnell angebunden, als ich neben Gojo zum stehen kam und noch ein Stückchen weiter schlitterte.
Gojo schaute mich an: „Du bist ja gut gelaunt, dafür dass du fast den ganzen Flug verschlafen hast."
Ich stellte mich neben ihn an die Gepäckabgabe und hielt nach meinem Koffer Ausschau.
„Gut gelaunt würde ich das nicht nennen...", murmelte ich und mein Nacken knackte als ich den Kopf drehte und meinen Koffer sah.
„Offenbar nicht so so gut geschlafen, wie?"

Ich schaute hoch zu Gojo und seufzte. Mühsam schüttelte ich den Kopf und überließ es Gojo, meinen Koffer vom Gepäckband zu ziehen und vor mir hinzustellen.
Ich murmelte ein Danke und strich mit meine Haare glatt.
„Das nächste Mal trägst du den selber", bestimmte Gojo und deutet auf den Koffer bevor er nach seinem Koffer Ausschau hielt und die Hände in den Hosentaschen verstaute.

Ich zog den Griff aus meinem Koffer und kippte ihn, bereit zu gehen und ihn hinter mir her zu rollen. Damit er nicht von alleine wegrollte, stemmte ich einen Fuß gegen seine Rollen und verharrte so in der Position.
Als Antwort auf Gojo's Aussage stöhnte ich und stierte den Boden an bis Gojo sich plötzlich in Bewegung setzte und sich seinen Koffer schnappte, der, das muss man dazu sagen, sehr viel kleiner war, als mein eigener.

Diesmal hatte es Gojo gar nicht mehr so eilig. Entspannt schlenderte er durch den Flughafen und versuchte die Anzeigetafeln mit seinen paar Deutschkenntnissen, die er tatsächlich besaß, zu entziffern.

„Musst du auf Toilette?"
Ich blieb stehen und wäre fast in Gojo hineingerannt, so plötzlich wie er stehen geblieben ist und sich zu mir umdrehte.
Seine blauen Augen wurden von seiner Sonnenbrille verdeckt, die er, wie ich beobachten konnte, während des Fluges vorsichtig abgesetzt hatte.

Jetzt schaute er mich erwartungsvoll an und ich hatte keine Ahnung was er von mir wollte.
„Was?", fragte ich und schüttelte leicht den Kopf.
Gojo stieß seufzend und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, die Luft aus: „Ob du auf Toilette musst...?"
„Achso..." Ich nickte bekräftigend: „Ja."

Gojo hielt mir seine Hand hin und bedeutete mir damit, ihm meinen Koffer zu geben. Ich drückte ihm den Griff in die Hand und folgte zügig dem Wegweiser zu den Toiletten.

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„Shit, shit, shit...", fluchte ich und rupfte noch ein paar Klopapier-Tücher aus dem Spender.
Alles war voller Blut.
Ich hatte total vergessen, dass ich meine Periode bekommen sollte und wie immer, war sie pünktlich dran.
Ich schrubbte das getrocknete Blut von meinem Oberschenkel und klebte noch eine zweite Binde über die erste.
Sicher ist sicher.

Mit der dicken Polsterung im Schritt watschelte ich missmutig aus meiner Kabine und stellte meinen Rucksack neben ein Waschbecken ab um mir die Hände zu waschen.

Der Flughafen in Bremen war riesig und es gab weite Flächen im Gebäude, wo einfach gar nichts stand.
Auch die Toiletten waren riesig und erstaunlich leer, für so einen großen Flughafen, welcher zu dieser Zeit völlig in in Betrieb ist.
Wegen der Zeitverschiebung um 7 Stunden, die mich wahnsinnig macht, war es hier in Deutschland um die 11 Uhr.

Ich war allein im Badezimmer und konnte mir in Ruhe die Haare nochmal durchkämmen.
Ich sprühte mich mit meinem Deo ein und schmiss die Verpackungen von den eingepackten Binden in den Müll, bevor ich die Toilette verließ und den Ort suchte, wo Gojo auf mich wartete.

Über mir dröhnten die Lautsprecher mit Durchsagen über vermisste Gepäckstücke und verspäteten Flugzeiten.
Ich fand Gojo bereits am Ausgang wo er NICHT auf mich warten sollte. Ich lief mit finsterer Miene an ihm vorbei um ihm zu verdeutlichen, dass es nicht lustig ist, 15 Minuten durch den Flughafen rennen zu müssen.
Gojo war an seinem Handy und beachtete mich nicht. Er schaute nur einmal kurz auf um ein Taxi herbei zurufen und überließ mir die Aufgabe, dem Fahrer die Adresse, unseres Hotels zu sagen.

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„Hallooo?", ich drückte das Handy in Gojo's Fingern runter und starrte ihn über dessen Rand an.
„Hm", Gojo's Sonnenbrillengläser schauten mich erwartungsvoll an.
Also, ich vermutete, dass sein Blick dahinter erwartungsvoll war.
Anstatt ihm zu antworten warf ich nur einen schnellen Blick auf sein Hand und schaute dann wieder ihn an. Wenn er das nicht verstanden hätte, hätte ich mich umgebracht.

„Ah", machte Gojo, hob demonstrierend sein Handy hoch und steckte es aus in seine Hosentasche. Danach strich er mir kurz über die Wange und knuffte sie.
„Ich habe nur noch die restlichen Informationen für unsere Mission in Erfahrung gebracht.

Genau in dem Moment klingelte sein Handy und wir beide zuckten kurz zusammen.
Mit spitzen Fingern fischte er sein Handy wieder aus der Hosentasche und drehte den Display zu mir.

Kyotaka.

Wie kann es eigentlich sein, dass er über alles Bescheid weiß und uns sogar von Japan aus alles mitteilte?
Gibt es keine deutschen die uns als Informanten dienen könnten?

Gojo nahm den Anruf entgegen und stellte auf laut, sodass ich mithören konnte, den Taxifahrer dabei komplett ignorierend.

Ohne ihn zu begrüßen begann Kyotake direkt an zu reden: „Gojo, ich habe gerade neue Informationen erhalten, dass sich der Fluch offenbar in einen Körper festgesetzt hat (boar weiß echt nicht mehr wie das normalerweise heißt~Autorin).

Gojo nickte. „Okay, (Y/N) kann mithören", informierte er Kyotaka und eine Weile blieb es am anderen Ende leise.

„Okay", begann Kyotaka wieder: „Der Fluch wurde nun Rang 1 zugeordnet und und hat bereits einige Menschen verschlungen-"
Er stoppte und wartete auf Gojo's Antwort offenbar wissend, dass er den Auftrag nicht wiederholen musste. Doch Gojo antwortete nicht, sondern starrte nach vorne.
Erwartungsvoll musterte ich ihn und versucht, dass sein Blick, den Meinen traf.

„Gojo?", kam es aus Kyotakas Handy und Gojo's Blick löste sich von was auch immer er angestarrt hatte.

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Ich bin ehrlich, ich hatte eine lange Pause mit dem Schreiben gemacht weshalb ich erst wieder ein wenig in den Mood kommen muss. Ich hoffe man merkt es nicht allzu stark ,:)

Gojo x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt