Kapitel°19

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Gojo's Sicht:

Ich war wütend.
Und ich fühlte mich schuldig.
Wie konnte es nur passieren, dass jemand ein Dokument verfälschte? Dass überhaupt jemand den Zugang dazu hat.
Ich fühlte mich dafür verantwortlich, da dies eigentlich meine Mission gewesen wär. Ich hätte eigentlich mitkommen sollen.
Okay ich hatte andere Aufträge aber das war keine Entschuldigung. Meine Schüler sind fast gestorben und Yuji war gezwungen gewesen, Sukuna zu benutzen.

Kyotaka wartete am Eingang der Krankenstation auf mich.
Er öffnete den Mund um irgendwas sagen zu wollen aber ich wollte nichts hören. Ich wollte wissen wie es meinen Schülern ging und vor allem (Y/N).

Etwas zu doll stieß ich die Doppeltür auf.

(Y/N)'s Sicht:

Eine Krankenschwester wischte gerade mit einem nasse Lappen das viele Blut auf meiner Wunde weg, die der Arzt vorhin genäht hatte.
Dieser verband gerade Megumis verstauchte Hand als sich die Türen laut öffneten und Gojo in dessen Rahmen stand.

Er trat ein und ein zweiter Arzt eilte zu ihm um ihn auf den neuesten Stand zu bringen.

Ich beobachtete sie eine Weile dabei, bis der Arzt auf mich deutete und Gojo aufmerksam zuhörte.

Ich wandte den Blick ab und schaute Yuji an, der genau gegenüber von mir saß und nur ein paar Kratzer hatten. Er schaute zurück und lächelte verlegen. Es tat ihm Leid, dass er uns so zugerichtet hatte, obwohl er es nicht einmal gewesen war.

,,Yuji." Yuji schaute auf.
Gojo kam zu uns herüber und blieb vor Yuji stehen: ,,Tut mir leid, dass du Sukuna benutzen musstest. Keinem von uns war klar, dass der Fluch Sondergefahrenstufe hatte."

Nobara schaute ihn an und nickte.
Yuji starrte auf den Boden und dann mich an: ,,Ohne (Y/N) wäre Sukuna wahrscheinlich immernoch dabei Leute zu töten. Sie hat mir geholfen mich durchzusetzen." Er zwinkerte mir zu und ich schaute ihn erstaunt an.
Ich wusste nicht, dass die anderen das so sahen. Für mich war es nur ein Treffer von vielen, die wir gelandet hatten.

,,Ich hörte davon", sagte Gojo und lächelte mich leicht an. Als er meine frisch genähte Wunde sah, verschwand es jedoch. Sein Blick blieb auf mir und ich starrte wie eine Irre zurück.

Die Krankenschwester kam wieder und unterbrach den 'Moment'. Sie klebte etwas zu grob ein dickes Pflaster auf die Wunde und ich zuckte zusammen. Zischend stieß ich die Luft aus und zog das frische T-Shirt über meinen Bauch als sie fertig war.

Meine Uniform war vom Stacheldraht komplett zerfetzt worden und man hatte mir ein frisches T-Shirt gegeben. Auch weil der Verband für meinen Rücken erneuert wurde. Glücklicherweise hatte der Arzt erlaubt, dass ich meine eigenen Schmerzmittel nehmen durfte und jetzt stand die Packung mit den Tabletten, neben mir auf einem Tisch.

,,Heute solltet ihr lieber keine Missionen annehmen aber morgen könnt ihr schon wieder trainieren. Ihr könnt gehen", sagte der Arzt und räumte seine Unterlagen in eine Schublade.
Nobara nickte und sprang als erste auf. Sie hatte nur eine leichte Kopfverletzung gehabt und wartete auf mich.
Yuji half Megumi von der Liege und verließ mit ihm das Zimmer. Keine Ahnung was sie jetzt noch vorhatten aber sie gingen nach draußen und verschwanden auf dem Akademie-Gelände.

,,Geht's?", fragte Nobara als ich mich langsam aufsetzte aber ich winkte ab. Es tat zwar weh aber dank den Schmerzmitteln hatte ich keine Probleme.
Nobara reichte mir meine Tablettenschachtel und gefolgt von Gojo konnten wir endlichen diesen Raum aus unendlichem weiß verlassen.

Gojo hatte bisher noch nicht mit mir sprechen wollen. Auch wenn er gesehen hatte, dass es mir relativ gut ging, hatte ich angenommen dass er es von mir persönlich hören wollte.

Die Flügeltüren schlossen sich und ich stopfte die Schachtel mit meinen Tabletten, grob in meine Hosentasche.
Erwartungsvoll schaute mich Nobara an und war im Begriff zu gehen aber als sie sah, dass ich nicht mitkam, lächelte sie kurz und stapfte ohne mich in Richtung der Zimmer.
Als sie um die Ecke gebogen war drehte ich mich.
Gojo stand direkt hinter mir. Ich ging den letzten Schritt auf ihn zu und umarmte ihn fest.

,,Alles ok?", fragte er überrascht und ich schüttelte den Kopf.
Ich murmelte gegen seine Brust: ,,Einfach nur so."
Ich kuschelte mich an ihn und er schlang seine Arme um mich.
Er legte seinen Kopf auf meinen und ich hatte wieder das kribbeln in meinem Bauch. Es war angenehm und ich schloss die Augen.
Sein Geruch stieg mir in die Nase und umhüllte mich. Ich konnte den Duft nicht zuordnen aber es roch frisch und nach Sicherheit.
Seine großen und warmen Hände ruhten auf meiner Hüfte und gaben mir Halt. Seine breiten und muskulösen Arme umschlossen meinen Körper und ich konnte sein Herz schlagen hören und seinen gleichmäßigen Atmen spüren. Es war so beruhigend.
Wir blieben lange in der Umarmung und offenbar hatten wir sie beide nötig.

„Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist. Ich hätte dabei sein sollen", flüsterte er und ich fühlte, wie sich sein Kiefer auf meinen Kopf bewegte.
„Bitte...", ich löste mich von ihm und sah zu ihm hoch: „ Gib dir nicht die Schuld dafür."

Er lächelte mich dankbar an und küsste meine Stirn. Dabei fuhr seine linke Hand runter zu meiner Rechten, die sich die Seite mit der Wunde hielt. Er zog meine Hand weg und legte ganz vorsichtig seine auf die Wunde.
Die Wärme tat gut und beruhigte mich und auch irgendwie meinen Puls.

„Ich liebe dich."

Ich wurde rot und starrte ihn an. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Sollte ich es auch sagen? Aber es war doch noch zu früh, ich war mir sicher aber auch irgendwie nicht.

Er ließ seine Hände durch mein kurzes Haar gleiten und beobachtete meine Gesichtszüge.

Ich schluckte und meine Augen glänzten zu ihm hoch.

„Ich...dich...auch."

Mein Herz machte einen Hüpfer als Gojo bei diesen Worten noch breiter lächelte und mich erneut umarmte. Ich erwiderte nicht. Ich war noch zu überrumpelt von dem, was gerade passiert war.
Er schien zu merken, dass ich gerade etwas neben der Spur war, denn er begann meinen Rücken zu streicheln, was er eigentlich nie tun würde ohne dass ich es erlaubt oder gewollt hätte.

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Gojo x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt