Kapitel 17

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Pov Yvonne

Das Taxi hält vor meiner Wohnung und nachdem ich bezahlt habe, steigen wir aus und ich schließe die Tür auf.
Ich greife nach Steffs Hand und ziehe sie hinter mir die Treppen hoch. Vor meiner Wohnungstür angekommwn, versuche ich diese aufzuschließen ohne meine Hand aus Steffs zu lösen, was mir nicht ganz gelingen will.
Steff kicherte leise und lehnt sich dann sanft von hinten gegen mich. "Ich lauf schon nicht weg, wenn du mich loslässt" haucht sie mir ins Ohr. An meinem ganzen Körper bildet sich direkt eine Gänsehaut und ich kann nicht anders als zu Grinsen.
Leise seufzend lasse ich ihre Hand los, schließe schnell auf nur um direkt wieder unsere Finger miteinander zu verschränken. "Ich weiß, dass du nicht wegläufst, aber ich halte nun mal gern deine Hand" sage ich, während ich Steff mit in meine Wohnung ziehe. Im Flur drehe ich mich zu ihr und lächele sie an. Steff grinst und legt sanft ihre Lippen auf meine. Ich erwidere den Kuss und merke, wie sie immer fordernder wird. Ihre Zuge wandert in meinen Mund um meine wenige Sekunden später leidenschaftlichen zu umspielen. Steff hat ihre Hände an meine Hüften gelegt und schiebt mich kurzerhand gegen die Wand im Flur.
Ich kann ein leichtes aufkeuchen nicht unterdrücken, als sie ihre Hände meine Seiten hoch wandern lässt und wenig später über die nackte Haut meine Rückens streichelt, die der Jumpsuit den ich immer noch von den Aufzeichnungen trage, freilegt.
Ich schiebe ihr instinktiv die Lederjacke von den Schultern und lasse meine Hände über ihre nackten Arme gleiten. Steff beginnt mit der Schleife meines Jumpsuits zu spielen. Als ich merke, dass sie diese öffnet zieht sich irgendwas in mir zusammen und ich schiebe sie sanft von mir weg. "Alles okay?" fragt sie mit etwas Unsicherheit in der Stimme. Ich nicke. "Ich bin echt müde..ehm..verschieben wir das?" sage ich schnell. Ich traue mich nicht Steff anzusehen, weil ich spüre wie sich Tränen in meinen Augen sammeln.
Steff scheint zu merken, dass irgendwas nicht stimmt und drückt leicht mein Kinn mit ihren Fingern hoch, damit ich sie anschauen muss. "Du kannst mir ruhig sagen, wenn es dir zu schnell geht, ist in Ordnung" sagt sie sanft.
"Ich bin wirklich nur müde, alles gut" erwidere ich mit einem aufgesetzten Lächeln. Steff mustert mich skeptisch, fragt glücklicherweise aber nicht weiter nach.
Wir machen uns fertig und liegen kurze Zeit später aneinander gekuschelt in meinem Bett. Mein Kopf liegt auf Steffs Brust und an ihrem regelmäßigen Atmen erkenne ich, dass sie bereits eingeschlafen ist. Mir will es einfach nicht gelingen. Meine Gedanken kreisen die ganze Zeit um die Situation um Flur. Hätte ich ihr den wahren Grund für mein Zögern sagen sollen? Wahrscheinlich schon, aber ich fühle mich nicht bereit mir ihr darüber zu sprechen. Ihre Nähe fühlt sich so gut an und natürlich will ich mehr.
Ich schließe die Augen und muss unweigerlich an früher denken.
Wir hatten unser erstes Mal an Steffs achtzehnen Geburtstag und auch wenn es für uns Beide nicht das erste Mal mit einer Frau war, war es unglaublich besonders. Ich kann mich bis heute so gut daran erinnern, dass es schon fast unwirklich ist, dass es wirklich siebzehn Jahre her ist. Bei dem Gedanken an diesen Abend wird mir unglaublich warm und ich kann nicht anders als zu lächeln.
Ich habe noch nie so viel Liebe, Zärtlichkeit und trotzdem so viel Leidenschaft beim Sex erfahren wie mit Steff. Ihre Art mit mir umzugehen war immer so schön und ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich jetzt anders anfühlen würde. Ich denke eher, dass es noch besser wäre, weil wir viel mehr Erfahrung haben.
Ich wünschte ich könnte das jetzt wieder zulassen. Ich wünsche es mir so sehr. Ich will sie wieder spüren und tief in mir weiß ich, dass es schön sein würde und, dass ich Steff blind vertrauen kann. Vorsicht löse ich mich aus Steffs Armen und versuche aufzustehen ohne sie zu wecken.
Wenig später stehe ich auf meinem Balkon und atme die warme Sommernachtluft ein. Warum muss meine Vergangenheit mir denn jetzt auch noch meine Beziehung mit Steff so schwer machen? Ich will das doch alles einfach nur vergessen.
Plötzlich spüre ich zwei Arme die sich von hinten um mich legen. "Hey, kannst du nicht schlafen?" flüstert Steff mir ins Ohr. Ich nicke stumm, verschränke unsere Hände auf meinem Bauch miteinander und lehne mich in die Umarmung. Steffs Griff um mich verstärkt sich, als würde sie spüren, dass ich sie gerade brauche.
Eine Weile stehen wir eng umschlungen da und reden nicht. Immer wieder setzt Steff zarte Küsse auf meinen Hals und Nacken und ich merke mit jeder Sekunde mehr, wie gut diese Frau mir tut. Ich habe mich bei niemandem je so geborgen gefühlt wie bei ihr. "Willst du mir jetzt vielleicht sagen, warum du vorhin nicht weiter gehen wolltest? Wärst du nur müde gewesen, würden wie jetzt nicht hier stehen" sagt Steff irgendwann.
Als ich mich in ihren Armen anspanne, lässt sie mich kurz los und dreht mich zu sich um. "Ich spüre doch, dass hier irgendwas nicht stimmt, Yve". Steff legt ihre Hände an meine Wange. "Ich kann nicht. Noch nicht" antworte ich leise. Sie schaut mich besorgt an und streichelt leicht meine Wange. "Es hat Nichts dir zu tun, okay? Ich will mehr, wirklich. Am Liebsten sofort, aber ich kann's gerade nicht zulassen" versuche ich mich zu erklären. "Du kannst mir Alles sagen" versichert sie mir lächelnd. "Ich weiß. Werde ich auch, aber noch nicht jetzt" erwidere ich. Daraufhin zieht Steff mich in eine feste Umarmung und ich vergrabe meinen Kopf an ihrer Schulter.
Als ich merke wie Steff leicht anfängt zu zittern löse ich mich von ihr. "Gehen wir zurück ins Bett? Nicht, dass du mir noch erfrierst" grinse ich.
Wir gehen wieder ins Schlafzimmer und legen uns ins Bett. "Schlaf gut" flüstert sie mir zu, nachdem ich mich wieder an sie gekuschelt habe. "Du auch" antworte ich leise und schlafe nicht viel später wirklich endlich ein.

Love at second try (Catterkloß)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt