Pov Yvonne
Eng an Steff gekuschelt liege ich bei ihr auf dem Sofa und genieße den Moment.
Im Fernsehen läuft irgendein Film, von dem ich aber nicht viel mitbekommen, weil ich viel zu sehr mit beschäftigt bin Steffs zärtliche Berührungen zu genießen. Ich habe meine Augen geschlossen und spüre wie Steff langsam mit ihren Fingerspitzen immer wieder über meinen Rücken fährt. Auf meinem gesamten Körper liegt eine Gänsehaut und immer wieder durchfährt mich ein angenehmer Schauer, wenn sie an einer Stelle etwas länger krauelt. Die Gefühle die Steff in mir ausgelöst überraschen mich immer wieder. Die Intensität ist einfach so anders, als in allen Beziehungen die vor ihr hatte. Plötzlich stoppen ihre Bewegungen. Ich will mich schon beschweren, da merke ich, dass Steff eingeschlafen ist. Lächelnd schaue ich sie an und streiche sanft eine Haarstränen hinter ihr Ohr. Selbst, wenn sie schläft ist sie wunderschön. Meine Hand ruht an ihrer Wange, während ich einen zarten Kuss auf die andere Wange platziere. Steff grummel leise und blinzelt mich kurz darauf müde an.
"Ich glaube wir sollten ins Bett" schlage ich vor und Steff nickt zaghaft.
Als wir im Bett liegen kuschelt Steff sich an mich und ich merke wie sie direkt wieder einschläft. Ich schließe auch meine Augen und lasse die letzten Tage etwas reveu passieren. Die Proben haben mich nach der Begegnung mit Timo wirklich gut abgelenkt und ich habe die Zeit mit Steff und dem Team unglaublich genossen. Steff hat das Thema ruhen lassen, was vermutlich vor allem daran liegt, dass sie immer noch unsicher ist, aber ich finde es nicht schlimm. Wir haben darüber gesprochen und Steffs Reaktion hat mir gezeigt, dass ich keine Angst hätte haben müssen. Trotzdem will ich dieses Problem am Liebsten sofort aus der Welt schaffen. Ich will mich auf Steff einlassen können, nicht mal nur, weil ich immer noch Angst habe, dass sie mich sonst irgendwann verlässt sondern vor allem, weil ich mich nicht mehr so von meiner Erinnerung blockieren lassen will. Ich will nicht, dass er noch länger die Kontrolle über mein Leben hat. Ich will Steff nah sein, ich will wieder das spüren, was diese Nähe damals schon in mir ausgelöst hat. Ich will es einfach schaffen meine Vergangenheit hinter mir zu lassen.
Langsam merke ich, wie ich immer müder werde und schlafe kurz darauf auch ein.
Am nächsten Tag haben wir frei, weil Mark und Samu und Rea die Generalproben für ihre Battles haben, weshalb wir uns keinen Wecker gestellt haben, aber als ich aufwache ist die Bettseite neben mir schon leer.
Wie Steff so früh aufstehen kann, wird mir wahrscheinlich für immer ein Rätsel bleiben. Ich schließe die Augen und versuche nochmal einzuschlafen, aber ich bin wach. Ich schaue auf die Uhr, um fest zu stellen, dass es fast zehn Uhr ist. Da ich vermute, dass Steff schon einige Zeit wach ist und ich sie nicht länger allein lassen will, stehe ich auf.
Ich finde Steff in der Küche. Sie sitzt mit der Tasse Kaffee und ihrem Handy am Tisch. "Guten Morgen". Sie schaut von ihrem Handy auf und lächelt. "Morgen. Gut geschlafen?". Ich nehme mir auch einen Kaffee und gebe ihr einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich ihr gegenüber setze. "Neben dir immer".
"Du bist so kitschig" lacht sie, ich zucke nur mit den Schultern.
"Was schaust du dir da eigentlich so Interessantes an?" frage ich Steff irgendwann, die immer noch auf ihrem Handy herumscrollt.
Sie hält mir ihr Handy hin. Als ich sehe was sie angeschaut hat, muss ich schmunzeln.
Unser Doppelstuhl bei The Voice ist noch nicht lange öffentlich, aber schon jetzt sind unsere Fans begeistert von der Kombination. Die Kommentare unter unseren ersten gemeinsamen Bildern haben uns das zwar schon gezeigt, aber wenn man die Beiträge unter dem Hashtag TeamStefanieYvonne anschaut, ist es echt nochmal krasser. Ich bin unglaublich gespannt, wie die Fans reagieren, wenn im Herbst die ersten Folgen ausgestrahlt werden.
Ich scrolle etwas durch die Beiträge und bin wirklich überrascht. Dann bemerke ich Steffs nachdenklichen Blick. "Worüber denkst du nach?" frage ich und scheine sie damit aus ihren Gedanken zu reißen. "Ach, ich habe nur überlegt, ob die Fans während der Sendung merken, dass wir mehr als nur Freundinnen sind" antwortet sie.
Ich ziehe meine Augebrauen hoch.
"Sind solche Gedanken nicht eigentlich mein Part?" lache ich. Sie zuckt mit den Schultern. "Wir werden sehen was passiert, Steff. Bis zur Ausstrahlung ist ja auch noch etwas Zeit" sage ich daraufhin und streichel über ihre Hand. "Sind solche Sätze nicht eigentlich mein Part?" erwidert sie grinsend. Jetzt zucke ich mit den Schultern. Ich stehe auf und setze mich auf Steffs Schoß, um ihr einen liebevollen Kuss zu geben.
Ich kann Steffs Gedanken nachvollziehen, aber bis zur ersten Ausstrahlung sind es noch fast zwei Monate. Bis dahin kann viel passieren. Vielleicht sind wir zu dem Zeitpunkt sogar schon bereit das mit uns öffentlich zu machen.
Das Klingeln meines Handys lässt uns, uns aus dem Kuss lösen. Ohne darauf zu schauen, gehe ich ran. "Catterfeld?". Ich sitze immer noch auf Steffs Schoß und spüre ihre Lippen an meinem Hals.
"Hallo Yvonne, Mama hier". "Hallo Mama, was gibt's?" antworte ich und schiebe Steff etwas von mir weg. "Papa und ich wollten dich überraschen". Ich runzle die Stirn. "Wie jetzt?" lache ich.
"Wir sind in Berlin. Genauer gesagt vor deiner Wohnung, aber du bist nicht da. Du meintest doch du hast heute frei, wo steckst du?". Verdammt. Innerlich schlage ich mir die Hand vor den Kopf.
"Ehm ja...also ich...ich mach mich auf den Weg, okay?". "Ja okay, aber–". Bevor sie weiter nachfragen kann, lege ich auf. Steff schaut mich verwundert an.
"Meine Eltern sind hier, also bei mir und fragen sich wo ich bin" erkläre ich. Steff runzelt weiterhin die Stirn. "Ich habe ihnen noch nicht von uns erzählt".
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Love at second try (Catterkloß)
FanfictionYvonne und Steff kennen sich seit sie jünger sind und waren damals für einige Monate zusammen. Seit sie sich getrennt haben, haben sie sich nicht mehr gesehen. Dann werden sie für einen Doppelstuhl bei The Voice of Germany angefragt und stimmen bei...