Kapitel 19

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Pov Yvonne

Ich schaue Steff erwartungsvoll an. Ich bin mir eigentlich sicher, dass sie damit kein Problem hat, aber ihr Schweigen verunsichert mich doch etwas.
Bis gestern wollte ich das mit uns noch etwas für uns behalten, aber nachdem ich Steff gestern Abend so habe in der Luft hängen lassen, habe ich das Bedürfnis ihr zu zeigen, dass ich das mit uns ganz will. Ich würde mich ihr gerne anvertrauen, aber ich schaffe es einfach noch nicht und ich denke das ist eine gute Möglichkeit ihr zu zeigen, dass es absolut Nichts mit meinen Gefühlen für sie zu tun hat.
"Du musst das nicht machen, Yve. Für mich ist es voll okay, wenn wir das mit uns weiter langsam angehen lassen" reißt Steff mich aus meinen Gedanken. Ich schüttel direkt den Kopf. "Ich will das wirklich. Ich habe keine Lust vor unseren Familien und Freunden so zu tun, als wäre da Nichts. Ich möchte wenigstens privat offen darüber reden können wie viel du mir bedeutest". Daraufhin zieht Steff meine Lippen auf Ihre. Ich lächele in den Kuss und Steff nutzt die Chance um ihre Zunge sanft in meinen Mund zu schieben. Unsere Zungen kämpfen um die Oberhand, bis wir uns aus Luftnot voneinander lösen müssen. Ich lege meine Arme um Steff und kuschel meinen Kopf in ihre Halsbeuge. Sie streicht langsam durch meine Haare und gibt mir einen Kuss auf den Kopf. Ich schließe meine Augen und genieße einfach diesen Moment und Steffs Zärtlichkeiten. Noch nie habe ich mich bei jemandem so gut gefühlt wie bei ihr. Meinen ganzen Körper erfüllt eine angenehme Wärme und jede ihrer Berührungen hinterlässt ein Kribbeln auf meiner Haut. Das war schon früher so und auch heute fühlt es sich genauso an, wenn nicht sogar noch etwas intensiver.
Ich weiß nicht wie lange wir so in meiner Küche sitzen, aber irgendwann beschließen wir uns fertig zu machen und uns auf die Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für Steffs Mutter zu machen. Während wir durch die Stadt laufen, versuchen wir so viel Abstand wie möglich zu halten und einfach wie gute Freundinnen zu wirken, was uns meines Erachtens auch ganz gut gelingt.
Als wir am Abend wieder bei mir auf dem Sofa sitzen holen wir die ganzen verpassten Berührungen des Nachmittags nach und schauen eng aneinander gekuschelt einen Film.
Mein Kopf ruht auf Steffs Schulter und sie hat ihre Arme eng um mich gelegt.
Ich spüre wie mir meine Augen immer wieder zufallen und es mir schwer fällt wach zu bleiben. Nach der letzten Nacht wahrscheinlich kein Wunder.
"Sollen wir schlafen gehen?" fragt Steff leise und streichelt mir sanft über den Kopf. Ich nicke kurz, bevor Steff sich von mir löst, aufsteht und mir ihre Hand hin hält. Ich greife danach und sie zieht mich an sich.
Zusammen gehen wir ins Schlafzimmer und kuscheln uns in mein Bett. Mein Kopf liegt auf ihrer Brust und ich lausche ihrem Herzschlag. Ich bin unglaublich müde, aber meine Gedanken kreisen trotzdem die ganze Zeit darum, dass ich Steff nicht erzählen kann, was gestern wirklich los war. Ich habe sie darum gebeten mich nicht auszuschließen, aber bin selbst eigentlich kein Bisschen besser. Ich habe viel zu viel Angst, dass es unsere Beziehung belastet. Das mit uns fühlt sich so schön und leicht an und ich will einfach nicht, dass das endet.
Steff streichelt mir sanft über den Rücken und ich versuche mich noch mehr auf ihren Herzschlag zu konzentrieren, um endlich Schlaf zu finden. Erst als ich denke, dass Steff bereits eingeschlafen ist, gleite auch ich langsam ins Land der Träume.
Nach gefühlten fünf Minuten wache ich auf, weil Steff sich neben mir unruhig bewegt. Ich blinzle kurz verschlafen, aber als ich ein leises Wimmern neben mir bemerke, bin ich plötzlich hellwach. Steff dreht sich unruhig von einer Seite auf die Andere und ich sehe, dass Tränen über ihre Wangen fließen. Schnell rutsche ich näher an sie und ziehe sie in meine Arme. Ich versuche sie zu wecken, aber vergeblich. Ich halte ihren Kopf leicht an meine Brust gedrückt, streichele immer wieder über ihren Kopf und rede beruhigend auf sie ein, in der Hoffnung sie entspannt sich und schläft vielleicht einfach weiter.
Ihr ganzer Körper zittert und auch mir steigen langsam Tränen in die Augen. Steff leiden zu sehen zerreißt mir das Herz. Ich drücke sie immer näher an mich, wenn das überhaupt noch möglich ist, und versuche mein Schluchzen zu unterdrücken. "Yv...Yvonne" reißt Steffs Stimme mich plötzlich aus meinen Gedanken. Sie klingt gequält. Ich löse mich ein Stück von ihr, nehme ihr Gesicht in meine Hände und schaue ihr tief in die Augen.
"Alles ist gut, ich bin da. Es war nur ein Traum" flüstere ich und hauche ihr einen zarten Kuss auf die Stirn, während ich ihren Wangen streichele.
Steff nickt zaghaft und kuschelt sich eng an mich. Ich lege meine Arm schützend um sie. "Willst du darüber reden?". Steff schüttelt nur leicht den Kopf. "Okay" antworte ich leise und gebe ihr noch einen Kuss auf dem Scheitel bevor ich wieder einschlafe.

Love at second try (Catterkloß)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt