Kapitel 30 - Auserwählt

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Der lauwarme Sommerwind brachte den Duft von Blumen mit sich, seine sanfte Priese trug bunte Blüten über die Straßen und farbenfrohe Fahnen wehten. Lachende Menschen drängten sich auf den geschmückten Straßen und Musik spielte an den Ecken der Häuser. Einige Bewohner der Stadt tanzten auf einem großen Platz im Kreis, ausgelassen singend und in die Hände klatschend.

Ich sah von einem etwas erhöhtem Treppenabsatz hinab auf die Menschenmenge, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Lange hatte ich nicht mehr so viel Fröhlichkeit gesehen. Diese Menschen schienen sich auf etwas besonderes zu freuen. Ich wandte mich zum Team SG-1 um, die ebenso fasziniert wie ich auf die Menschen hinab sahen.

Wir waren vor etwa einer Stunde auf diesem Planeten angekommen und sofort in den Trubel hinein geraten. Die Menschen begrüßten uns freudig und hießen uns sofort willkommen. Einige reichten uns Blumen oder steckten uns Sträuße an. Daniel meinte, das könnte zu ihrer Kultur gehören. Als gerade eine Truppe von Menschen an uns vorbei ging, sprach der Colonel einen Mann an, der einen Korb mit Früchten vor sich trug.

„Was wird denn hier gefeiert?"

Der Mann blieb kurz stehen und lächelte uns an.

„Heute ist der Tag der Auserwählung, an welchem wir reich gesegnet werden und einigen unter uns die höchste Ehre zugewiesen wird," antwortete er.

Dann griff er in seinen Korb und drückte uns einige Früchte in die Hände.

„Seid uns willkommen, Fremde. Feiert mit uns diesen besonderen Tag und lasst alle Sorgen fallen, denn heute wollen wir jubeln und fröhlich sein."

Dann ging er weiter und mischte sich unter die singenden Menschen auf dem Platz. Jack zog beide Augenbrauen hoch.

„Das ist ja mal was neues," sagte er.

„Scheint eine Art nationaler Feiertag zu sein," vermutete Daniel.

Unten auf dem Festplatz sammelten sich nun immer mehr Menschen und der Mann von eben betrat ein hölzernes Podest um zu sprechen. Wir gingen nun ebenfalls hinab und stellten uns zu den Menschen, neugierig was geschehen würde. Die Menge verstummte nach und nach und die Musik verklang. Alle sahen nach oben zu dem Stadtbewohner, welcher nun beide Hände ausstreckte und begann zu dem Volk zu sprechen.

„Willkommen Freunde, zum Tag der Auserwählung!"

Die Menge jubelte.

„Seit Jahrhunderten feiern wir diesen Tag im Jahr. Wir wurden reich beschenkt und gesegnet, heute zeigen wir unsere Dankbarkeit und feiern jene die erwählt werden. Lasst die Zeremonie beginnen!"

Er trat zurück, streckte die Hand aus und enthüllte einen Gegenstand der bis dahin neben ihm mit einem Tuch behangen gewesen war. Zum Vorschein kam eine dunkle Kugel, die auf einer halbhohen Säule eingelassen war. Erneut begann Musik zu spielen, der Mann legte feierlich eine Hand über die Kugel.

„Das ist Goa'uld-Technologie," sagte Teal'c.

Ich sah zu ihm hinüber, auch Jack wandte sich nun alarmiert dem Jaffa zu.

„Bist du dir sicher? Was genau ist das, Teal'c?" fragte er.

„Ich weiß es nicht, doch es scheint der Auslöser für etwas zu sein," sagte Teal'c.

Gerade als Jack etwas weiteres sagen wollte, senkte der Mann auf dem Podest seine Hand auf die Kugel. Sie leuchtete auf und nahm nun eine helles Orange an. Dann zogen sich von der Säule herab wie leuchtende Strahlen Linien über den Boden und unter den Füßen der Menschenmenge entlang. Auch unter unseren Stiefeln glühten die Spalten zwischen den Steinen auf, dann gab es ein glockenartiges Gongen und alle Linien erstarben.

10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt