Grau.
Alles ist grau.
Die Decke ist grau. Die Wände sind grau. Selbst der Boden ist grau.
Ich lag seit geraumer Zeit in meinem Quartier auf dem Bett und starrte meine Umgebung an. Die Eintönigkeit dieses unterirdischen Komplexes bekam mir nicht, ich vermisste den Himmel jetzt schon. Und dabei war erst wieder ein Tag um, seit dem Abschluss meiner ersten Mission mit SG-1. Ich setzte mich auf und lief einige Schritte durchs Zimmer. Dann ging mein Blick zur Uhr. Tick. Tack.
„Sag bloß, dir ist bereits langweilig.“
Ich drehte mich halb um und sah die Gestalt an, die jetzt an meiner statt auf dem Bettrand saß.
„Keine Vollversammlung heute?“ fragte ich, zog dabei beide Augenbrauen leicht hoch.
Yala, hoher Rat von Atlantis, überschlug die Beine.
„Die ist nicht notwendig. Ich habe einen Augenblick der Ruhe und freien Zeit abgepasst, um mit dir zu reden.“ sagte die Lantianerin vor mir.
„Hättest du nicht schon vor ein paar Stunden kommen können?“
„Ich meinte in erster Linie meine freie Zeit und meinen Augenblick der Ruhe.“ antwortete sie.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr da oben sonderlich viel zu tun habt.“
„Die Stille ist trügerisch.“
„Wie auch immer.“ sagte ich.
Kurz sahen wir uns in die Augen, keine blickte weg. Ozeanblaue Augen trafen auf Hellgrüne. Dann lächelten wir beide. Yala war nicht nur Mitglied des hohen Rates, sie war auch eine alte Freundin und Kollegin. Wir lernten uns kennen, als ich noch Botschafterin war und sie auch außerhalb der großen Versammlungen mit mir Kontakt aufnahm. Sie war eine Expertin für Verhandlungsstrategien und Verhaltensweisen anderer Völker, nur bei den Wraith schien keine von uns beiden sonderlich großen Erfolg zu haben.
„Du wolltest mit mir reden?“ fragte ich schließlich und ging einige Schritte auf sie zu.
„Ja. Auf Antarus bist du vermutlich nicht so gut zu sprechen, daher bin ich hier.“ sagte sie und strich sich eine Strähne ihres haselnussbraunen Haares zurück hinters Ohr.
„Ihr seid der hohe Rat. Ihr entscheidet, ich versuche damit klar zu kommen und das Beste daraus zu machen.“ erwiderte ich.
„Wir wissen, dass das alles für dich schwierig ist.“ sagte Yala.
„Habt ihr die Mission mitverfolgt? Was auf K'Tau geschehen ist?“ fragte ich und setzte mich ihr gegenüber auf einen Stuhl am Tisch.
„Ja. Sei unbesorgt, du hast keine unserer dir auferlegten Regeln gebrochen.“ antwortete sie.
„Dennoch erweist sich eure Aufgabe an mich schwieriger, als ohnehin schon vermutet.“ sagte ich.
„Inwiefern?“ fragte die Lantianerin mir gegenüber nach.
„Ihr wollt, dass ich mich an die Menschen gewöhne, mich bei ihnen vielleicht sogar einlebe, doch wie kann das gehen, ohne dass ich mich anpasse? Unsere eigenen Gesetze hindern mich in den meisten Fällen daran zu helfen, Yala. Ich kann nichts tun, ohne auf mein Wissen zurückzugreifen und auf K'Tau habe ich mich oft überflüssig oder nutzlos gefühlt.“ erklärte ich ihr.
„Ich sehe schon, ich muss das Ganze nochmal etwas vereinfachen, um die Regeln zu verdeutlichen. Also, pass auf: Einmischung und Hilfe bei der Entwicklung sind selbstverständlich verboten. Arterhaltung und Hilfe beim Überleben mittels nicht-lantianischer Technologie – sofern nicht schon vorhanden oder bekannt – sind erlaubt.“ sagte sie.
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10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)
FanficSie war jung, erfahren, ein festes Mitglied der lantianischen Gesellschaft. Sie hatte Freunde, Familie und einen Job. Sie wusste wo sie hingehört. Und dann hat sie 10.000 Jahre in Stasis verbracht. Erst als SG1 einen unbekannten Planeten erforscht u...