Kapitel 14 - Alte Bündnisse

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Als das Licht um uns herum erloschen war, fanden wir uns wieder in der Halle mit den Bänken und dem hohen Stein vor uns ein. Kurz standen wir stumm da, während Sam beruhigt feststellte, dass sämtliche Waffen und ihre Ausrüstung wieder an Ort und Stelle waren. Jack wandte sich zum gehen, auch Daniel hatte sich dem Gang zwischen den Bänken zugewandt. Als sie bereits einige Schritte in Richtung Ausgang gegangen waren, hielt ich sie noch mal auf.

"Jack?" fragte ich, er drehte sich um.

"Ja, was ist?"

"Ich würde gerne noch mal zurück und mit den Asgard reden." sagte ich.

"Das haben wir gerade eben erst gemacht und du hast doch gesehen was dabei heraus gekommen ist – nichts." antwortete er.

"Ich meinte alleine." sagte ich nun etwas deutlicher. Jack zog leicht die Augenbrauen hoch.

"Zweifelst du an meinen Fähigkeiten als Verhandlungsführer?" fragte er.

"Erwartest du darauf etwa tatsächlich eine Antwort?" stellte Daniel daraufhin eine Gegenfrage und sah ihn skeptisch an.

"Die Freundschaft zwischen den Asgard und den Lantianern ist älter und tiefer, als die zwischen den Tau'ri und Asgard. Nichts für ungut." sagte ich, ohne auf Jacks Frage einzugehen.

"Schon okay. Was zählen schon die paar Jahre im Gegensatz zu euren Jahrhunderten." sagte Jack mit deutlich sarkastischem Unterton.

"Zwischen den Asgard und meinem Volk bestand ein Bündnis, das jahrtausendelang überdauert hat. Ihre Ethik ähnelt der unseren in vielen Dingen, vor allem was den Umgang mit anderen Kulturen angeht. Ich kann daher recht gut nachvollziehen in welchem Konflikt sie sich befinden." erklärte ich.

"Na super."

"Allerdings gibt es auch einige Unklarheiten. Ich möchte daher selbst vor den hohen Rat der Asgard treten und mit ihnen Kontakt aufnehmen. Als Botschafterin bin ich dazu befähigt."

"Und du meinst das bringt uns was? Deine Neugier ist zwar schön und gut, aber wir haben hier immer noch ein Problem zu lösen." wies mich Jack auf das Offensichtliche hin.

"Ich hoffe, dass ich die Asgard doch noch überzeugen kann. Aber nach dem letzten Gespräch und deren logischen Gründen es nicht zu tun, sehe ich da nur geringe Hoffnung." meinte ich.

"Na schön. Brauchst du eine Begleitung?" fragte Jack.

"Nein, es wäre ohnehin besser ich würde alleine gehen." sagte ich und schüttelte leicht den Kopf.

"Okay. Ich denke es kann nicht schaden, wenn wir anderen schon mal zurück zum Marktplatz gehen und du dann dort wieder zu uns stößt. Melde dich über Funk, sobald du wieder zurück gebeamt wurdest."

"Verstanden." stimmte ich zu.

Jack wandte sich um und ging, Sam folgte ihm eilig und kurz darauf auch Daniel, der mir einen letzten Blick zuwarf.

"Sir, ist das tatsächlich eine gute Idee?" hörte ich Sam Jack fragen, noch bevor sie den Ausgang erreicht hatten.

"Was soll schon passieren, Carter? Sie ist erwachsen und das hier nach eigener Aussage nur ein weiteres primitives Dorf. Das schlimmste was passieren kann ist, dass alles beim alten bleibt und die Asgard uns weiterhin nicht helfen. Abgesehen davon gibt es hier weit und breit keine Klippe, von der sie springen könnte..." antwortete er, während seine Stimme durch die Distanz immer leiser wurde und dann verhallte.

Ich rollte einmal kurz genervt mit den Augen, ohne dass es irgendjemand mitbekommen hätte, dann wandte ich mich wieder dem Stein zu und berührte den Edelstein darin. Augenblicklich wurde ich zurück in die Höhle transportiert und stand erneut zwischen den grauen Felswänden. Vor mir flammte das Hologramm des hoch gewachsenen Menschen auf und begann seinen gewohnten Text zu sprechen.

10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt