Die helle Diplomatenkleidung war ein weiteres Mal der olivgrünen Uniform gewichen, wurde ergänzt durch die Ausrüstung, Weste und Waffen. Ich streifte mir soeben die letzten fehlenden Teile meiner äußerlichen Verwandlung zurück in einen Menschen über - die schwarzen Halbfingerhandschuhe - während wir vor dem anwählenden Sternentor im Torraum standen und auf die Fortführung unserer Mission warteten.
SG-1, inklusive meiner selbst, waren anwesend, nur Botschafter Faxon fehlte noch. Keiner der anderen schien sich deshalb Gedanken zu machen. Als sich schließlich zu unseren linken die Schutztür öffnete, trat der noch fehlende Mensch ein. Er hatte sich äußerlich kaum verändert, trotzdem lehnten sich alle Mitglieder von SG-1 zurück um jeweils an dem Rücken des daneben stehenden vorbei zu schauen und ihn gründlich zu mustern.
Der Botschafter trug einen dunklen Anzug, glänzende Lederschuhe und eine Aktentasche in der rechten Hand. Ich konnte in dem unverhohlenen Starren der anderen Überraschung erkennen, der Anblick war auf Torreisen wohl ungewöhnlich. Ich selbst hatte meine Musterung auf einen kurzen Blick beschränkt und Faxon von meinem Standort an letzter Stelle zugenickt.
Sam machte dem Botschafter ein Kompliment, vermutlich auch da dieser etwas nervös zu sein schien. Jack dagegen sagte ihm, er würde auf dem Planeten seine Schuhe ruinieren. Ganz unrecht hatte er damit nicht. Die Schuhe glänzten wie neu, sie waren ordentlich geschnürt, würden jedoch sollte es regnen nicht hoch genug sein, um die Füße im Inneren trocken zu halten. Ich war froh über meine eigenen schwarzen hohen Stiefel, die bei der grünen Ausrüstung der SG-Teams Standard waren. Doch Botschafter Faxon wirkte zuversichtlich, während er lächelnd zu uns trat.
Die anderen hatten ihre Verwunderung über die Aufmachung unseres Begleiters schließlich wieder im Griff und die Blicke richteten sich zurück auf den schimmernden Ereignishorizont des offenes Wurmlochs. General Hammond stand hinter der Scheibe im Kontrollraum, er wünschte uns schließlich viel Glück und wir gingen durch das Tor, ich direkt hinter Teal'c und Jack.
Auf der anderen Seite angekommen ging ich einige Schritte und begrüßte den lauen Wind, der mir sobald ich mich wieder materialisiert hatte eine Strähne aus dem Gesicht blies. Ich schaute zurück zum Tor und betrachtete meine Team-Kameraden. Teal'c hatte neben dem Stargate inne gehalten, neben ihm suchte Daniel irgendetwas in seinen Taschen, bis er schließlich ein Taschentuch gefunden hatte und sich die Nase putzte. Ich hörte ihn kurz darauf ein paar Mal niesen.
Daniel hatte mir Mal gesagt, er hätte einige Allergien und dieser Planet schien gerade mitten in einer Pollenzeit zu sein. Sam und der Botschafter waren noch nicht durch das Tor gekommen, es war vermutlich seine erste interstellare Reise dieser Art. Vermutlich erklärte ihm die Wissenschaftlerin auch gerade fasziniert wie eine Reise via Wurmloch genau funktionierte.
Jack stand einige Meter vom Stargate entfernt auf dem ausgetretenen Pfad und beobachtete die Umgebung. Außer einem Bauern und seinem Ochsengespann auf einem entfernten Feld war niemand zu sehen. Als fast unmerklicher Fleck in der Landschaft hätte man ihn auch für einen Felsen oder Baum halten können, wenn er sich nicht fortbewegt hätte. Die Haltung des Colonels wirkte nicht angespannt, aber als er einen Blick zurück zum noch aktivierten Stargate warf, meinte ich ihn ungeduldig blinzeln zu sehen.
Ich holte mein Basecap aus einer Tasche in der Weste und setzte es auf. Die Sonne stand hoch am Himmel und schien warm auf uns hinab. Ein lauer Wind wehte den sandigen Staub auf dem Feldweg auf, als ich mich in Bewegung setzte und langsam auf den Führer des Teams zuging. Meine Schritte knirschten in dem sandig-erdigen Boden, als ich einen Stiefel vor den anderen setzte.
Neben ihm angekommen blieb ich stehen. Hinter einer Hügelkuppe war eine der Erntemaschinen, eine Art Raumschiff der Aschen, aufgetaucht. Es bewegte sich langsam vorwärts, ein leises Summen der Motoren war zu hören. Colonel O'Neill musterte das Schiff skeptisch. Ich nickte zuversichtlich.
"Die Aschen sind bestimmt spannendere neue Verbündete als es auf den ersten Blick scheint. So ein Abkommen mit anderen Völkern ist eigentlich eine aufregende Sache," hoffte ich seine Stimmung etwas zu heben.
"Das hoffe ich. Man kann auch an Langweile sterben."
Ich warf dem Colonel einen Blick zu und forschte in seiner Mimik nach dem vermuteten Sarkasmus. Doch sein Gesichtsausdruck verriet nichts, außer der gewohnten Art und Weise genervt zu sein.
"Ich glaube das ist nur ein Sprichwort," sagte ich daher.
"Irgendwoher muss der Ausdruck ja kommen."
Ich wusste nicht was ich darauf erwidern sollte. Vielleicht wollte er sich seine pessimistische Ansicht ja gar nicht nehmen lassen. Er würde Botschafter Faxon im diplomatischen Verhalten vermutlich perfekt ausgleichen. Der Wind trieb eine weitere kleine Staubsandwolke an unseren Schuhen wobei, dann wandte ich mich ihm wieder zu.
"Jack?"
"Hmh?" kam die Antwort zurück.
„Weshalb hat mich der General Daniel und Teal'c zugeteilt, anstatt dir, Sam und Botschafter Faxon?"
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10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)
FanficSie war jung, erfahren, ein festes Mitglied der lantianischen Gesellschaft. Sie hatte Freunde, Familie und einen Job. Sie wusste wo sie hingehört. Und dann hat sie 10.000 Jahre in Stasis verbracht. Erst als SG1 einen unbekannten Planeten erforscht u...