Kapitel 41 - Das fehlende Puzzleteil

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Zurück auf der Erde saßen wir erneut im Konferenzraum, dieses Mal waren jedoch nur SG-1 und der General anwesend. Der Botschafter hatte das Stargate-Center offenbar direkt wieder verlassen, als er, Jack und Sam zuvor zurück gekehrt waren. Auch keiner der anderen Offiziere war verblieben, es waren nur wir sechs, die nun an dem langen Tisch im Konferenzraum saßen, bzw. in Daniels Fall davor standen.

Der Archäologe hatte eine Art Präsentation vorbereitet, er hatte einen Teil der Zeitung – jenen der die Schlagzeilen zeigte – eingescannt und nun warf ein Projektor einen weit vergrößerten Ausschnitt der Zeitung an eine Leinwand an der Wand. Ich konnte die Sprache immer noch nicht lesen, die erhofften Erinnerungen der Aufgestiegenen waren ausgeblieben. Womöglich war die Geschichte der Volijaner nicht wichtig genug um mir deswegen künstlich Kopfschmerzen zu verursachen. Daniel begann mit seinem Vortrag.

„Na schön. So viel wissen wir bis jetzt. Vor etwa zweihundert Jahren bildeten die Volijaner eine blühende urbane Zivilisation auf dem technischen Stand von Nordamerika Anfang des letzten Jahrhunderts."

„Das ist noch nicht allzu lange her," sagte Sam

„Nein, wirklich nicht," stimmte Daniel ihr zu.

„Und was ist passiert?," fragte General Hammond nach.

„Tja, offenbar gab es eine Art Grippeepidemie, wie auf der Erde 1918, bei der etwa zwanzig Millionen Menschen starben. Und bei dem Punkt treten die Aschen auf," sagte Daniel.

„Durch das Stargate?" fragte Jack müde.

Man sah ihm heute wieder mal an, dass er kaum Lust auf derartige Vorträge hatte, der Part der bisherigen Verhandlungen hatte ihn bereits völlig ausgelaugt.

„Wohl eher mit Schiffen, erst Jahre später wurde das Volijaner-Tor entdeckt. Sie freundeten sich mit ihnen an, gaben ihnen einen Impfstoff gegen die Epidemie und retteten sie. Offenbar waren die Aschen Helden für die Volijaner und ihre Freundschaft dauerte lange. Aber dann passierte etwas," erklärte Daniel dem Team.

„Hmh. Was?" kam es von Jack.

„Das weiß ich nicht," gab Daniel zu.

Ich sah ihm an, dass ihn dieser Umstand ärgerte.

„Daniel hat die Theorie aufgestellt, dass mit dem Eintreffen und Mitwirken der Aschen auf der Welt der Volijaner eine verehrende Katastrophe kam und schließlich zum Untergang der Zivilisation oder eher der von uns gefundenen Stadt führte," sagte ich.

„Von einer Schlacht gab es keine Spuren," sagte Teal'c.

„Das stimmt. Die Stadt wirkte zwar teilweise zerstört und instabil, doch die Merkmale dessen deuten eher auf natürlichen Zerfall nach dem Verlassen hin, als auf Waffengewalt," ergänzte ich.

„Was ist dann der Grund?" fragte der General.

„Ich hab einen Hinweis gefunden. Hier," sagte der Archäologe vor uns und wandte sich zur Leinwand hinter ihm um.

Er begann auf die Schrift zu deuten.


„Ähm, dieses Wort frei übersetzt bedeutet Medizin oder Droge. Danach kommt ‚von den Neuankömmlingen', als nächstes ‚verursacht', gefolgt von einem Wort das ich nicht übersetzen kann. Das war die letzte Ausgabe der Zeitung die wir gefunden haben. Möglicherweise wurde sie am nächsten Tag eingestellt oder einfach verboten," sagte er.

„Medizin gegen – was?" fragte Sam nachdenklich.

„Weiß ich nicht. Aber sie hat etwas verursacht, denn innerhalb von zweihundert Jahren entwickelten sich die Volijaner von einer urbanen Gesellschaft zu einer agrarischen Zivilisation. Nachdem sie von den Aschen gerettet worden sind," sagte Daniel.

Wir schwiegen. In den Gesichtern der anderen konnte ich lesen, dass sie darüber ebenso grübelten, wie wir bereits zuvor unter der Erde. Dann wandte sich Sam ernst an den Leiter des Stargate-Centers.

„General, Sie müssen den Präsidenten unterrichten."

„Ich hab's versucht. Er wird gerade vom Botschafter informiert und nimmt mein Gespräch nicht an," antwortete dieser.

Jack schien eine Idee gekommen sein.

„General, ich habe nie die bestehende Einladung ins weiße Haus genutzt. Als wir das letzte Mal die Welt gerettet haben, Sie wissen schon," sagte er.

10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt