Der Raum, in den mich der Jaffa führte war größer als der vorherige. Noch immer waren die Wände grau und schmucklos, doch daran würde ich mich wohl gewöhnen müssen. An den Seiten standen vereinzelt Bänke, sowie größere Schränke und in der Mitte lagen zusammengeschobene blaue Matratzen. Weißes Licht erhellte die Fläche zum üben und kurz ließ ich meinen Blick über die Wände streifen. Hier gab es keine Schusswaffen, dafür lagen auf den metallenen Halterungen Stäbe in verschiedenen Längen und Formen.
Teal'c ging auf eine der Bänke zu und zog seine grüne Jacke mit dem Abzeichen darauf aus. Auch seine Waffen schnallte er ab und legte sie daneben. Als er sich wieder zu mir umdrehte stand er in einem Ärmellosen schwarzen Shirt da, an seinen freien Armen waren nun deutlich seine Muskeln zu erkennen und bereits auf den ersten Blick wusste ich, dass der Mann vor mir viel und oft trainierte und daher kein leichter Gegner werden würde.
Ich ging auf die andere Seite des Raumes und tat es ihm nach, zog meine Jacke aus sodass nun mein ebenfalls ärmelloses helles Shirt erkennbar wurde und ebenso die Tätowierung auf meinem Oberarm. Sein Blick blieb einen Moment darauf haften, ehe er sich wieder hob und mir direkt in die Augen sah.
„Können wir beginnen?"
„Ja." antworte ich ohne seinem Blick auszuweichen.
Mein Gegenüber nickte und drehte sich dann zu einer der Wände um. Ich betrachtete ihn nachdenklich und wartete seine nächsten Schritte ab. Dabei dachte ich an das was bereits hinter mir lag.
Ich hatte in den letzten Jahren fast ununterbrochen gekämpft. Auch wenn mein Team nicht dafür vorgesehen war, kam es doch ab und zu vor dass wir in Nahkämpfe verwickelt wurden. Wenn ein Einsatz oder eine Mission nicht ganz so lief wie geplant und wir trotz aller Vorbereitungen entdeckt wurden.
Ich war mit dem Kampfstil der Wraith vertraut, wusste wie sie handelten und vorgingen. Wenn sie nicht gerade mit ihren Betäubern schossen, rannten sie mit erhobener Hand zum direkten Nähren auf einen zu und versuchten schon allein dadurch zu überwältigen. Wenn man dies rechtzeitig bemerkte, konnte der Wraith noch im Lauf durch die Energiewaffen aufgehalten werden.
Manchmal jedoch, vor allem wenn man mit besser ausgebildeten Wraith und nicht nur mit den Drohnen kämpfte, war der direkte Kampf unumgänglich. Ich hatte das selbst recht früh erfahren und meinen ersten Kampf auf Leben und Tod nur knapp gewonnen.
Danach wurden wir trainiert, ausgebildet zum töten und auch wenn dies eigentlich dem Grundsatz unseres Volkes widersprach, war es doch in diesem Krieg unumgänglich.
Die Wraith waren bei weitem keine leichten Gegner. Sie waren schnell, wendig und kämpfen ohne Hemmungen. Dazu kam auch noch dass sie sich schnell regenerierten, der Kampf musste daher schnell und endgültig gewonnen werden.
Ich hatte nie einem grausameren Feind gegenüber gestanden.
Aber der Mann vor mir war kein Wraith und auch kein Feind. Ich wusste nichts über seinen Kampfstil, hatte ich Teal'c doch noch nie im Einsatz erlebt. Nur aus seinen Erzählungen wusste ich von dem Verhalten der Jaffa im Kampf, schloss daraus dass sie hart aber mit Disziplin kämpften.
Ich würde mich im kommenden Kampf wohl einfach überraschen lassen müssen, so sehr mir das auch missfiel. Doch wie sollte ich vorgehen? Für gewöhnlich machten meine Gegner den ersten Schritt, ich musste dann nur dem ersten Angriff ausweichen und zurückschlagen.
Doch was würde Teal'c tun? Welche Strategie wandte er an?
Und eine weitere wichtige Frage stellte sich mir. Wie weit durfte ich gehen? Bei einem Wraith waren keine Grenzen gesetzt, voller Einsatz war überlebensnotwendig. Doch Teal'c vor mir war keine echte Gefahr. Er bedrohte weder mein Leben noch das eines anderen. Es war ein Übungskampf, wie hoch war also mein Einsatz?
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10.000 Jahre im Eis (Stargate SG1 FF)
FanfictionSie war jung, erfahren, ein festes Mitglied der lantianischen Gesellschaft. Sie hatte Freunde, Familie und einen Job. Sie wusste wo sie hingehört. Und dann hat sie 10.000 Jahre in Stasis verbracht. Erst als SG1 einen unbekannten Planeten erforscht u...